Prozess gegen Castrop-Rauxeler Terrorverdächtigen Jalal J. So läuft der erste Verhandlungstag ab

Terrorverdächtiger Jalal J.: So läuft der erste Verhandlungstag ab
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Fast neun Monate nach seiner Festnahme in Habinghorst steht der Castrop-Rauxeler Terrorverdächtige Jalal J. ab Mittwoch in Dortmund vor Gericht. Die Verhandlung vor der Staatsschutzkammer des Landgerichts soll um 9.45 Uhr beginnen. J. werden die Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Straftat und Terrorfinanzierung vorgeworfen.

Der 26-Jährige soll im Internet nach Möglichkeiten gesucht haben, selbst die beiden Giftstoffe Rizin und Cyanid herzustellen. Möglicherweise hat die Festnahme einen Anschlag mit einer chemischen Waffe verhindert.

Nach Rizin und Cyanid gesucht?

Für Jalal J. beginnt der Mittwoch früh morgens in seiner Zelle in der Dortmunder Justizvollzugsanstalt. Nach dem Frühstück wird er von dort in das nur wenige Meter entfernte Landgerichtsgebäude gebracht werden. In einer Vorführzelle muss er dann auf den Verhandlungsbeginn warten.

Was genau ihn ab 9.45 Uhr im großen Verhandlungssaal 130 erwartet, ist unklar. Tatsache ist, dass das Gericht 70 Sitzplätze für Zuschauer freihält. 30 dieser Plätze sind für Medienvertreter reserviert. Ob dieses Kontingent aber wirklich voll ausgeschöpft wird, ist fraglich, da sich kein Medienorgan mit Sitz im Ausland angemeldet habe.

Insgesamt 70 Zuschauerplätze

Dennoch wird es einige Zeit dauern, bis alle Medienvertreter die erforderlichen Bildaufnahmen im Verhandlungssaal gemacht haben. Nach dem förmlichen Aufruf der Sache sind Bild- und Tonaufnahmen dann streng verboten.

Wer die Verhandlung als Zuschauer verfolgen möchte, muss das Gerichtsgebäude über den Seiteneingang an der Hamburger Straße in Dortmund betreten. Dort sind strenge Personenkontrollen vorgesehen. Handys müssen genau wie alle übrigen Gegenstände, die die Verhandlung stören könnten, bei den Wachtmeistern abgegeben werden. Außerdem werden die Personalausweise aller Zuschauer kopiert. Die Ablichtungen werden nach jedem Verhandlungstag gelöscht, sagt das Gericht.

Strenge Personenkontrollen

Die Verhandlung beginnt dann mit der Feststellung der Personalien des Angeklagten. Anschließend wird der Sitzungsvertreter der Generalstaatsanwaltschaft die Anklageschrift verlesen. Ob sich Jalal J. später selbst zu diesen Vorwürfen äußern wird, ist noch unklar. „Er muss natürlich selbst erst einmal mit dieser Situation klarkommen“, sagt sein Verteidiger Marco Ostmeyer.

Am ersten Verhandlungstag sollen auf jeden Fall noch zwei Zeugen zu Wort kommen. Dabei handelt es sich um Polizeibeamte, die in die Ermittlungen gegen den Terrorverdächtigen eingebunden waren. Mit dem Ende des ersten Verhandlungstages ist gegen Mittag zu rechnen.

Wir berichten nach dem ersten Prozesstag gegen Mittag (etwa 12 Uhr) über den Verlauf und Hintergründe der ersten Sitzung. Wir sind mit unserem Gerichtsreporter Martin von Braunschweig am Landgericht verabredet. Hier gibt es das Kollegengespräch im Live-Stream: