Ein sonderbarer Aufkleber sorgte am Freitag für Aufregung in Castrop-Rauxel. © Patricia Böcking
Schilder
Corona: Sonderbare Aufkleber sorgen in Castrop-Rauxel für Aufregung
Sonderbare Aufkleber auf recht neuen Schildern zur Maskenpflicht in der Castroper Altstadt sorgen für Aufregung. Wer den QR-Code mit dem Handy scannt, gelangt zu einer fragwürdigen Website.
von Patricia Böcking
Castrop
, 11.04.2021 / Lesedauer: 3 minPropellermützenpflicht steht auf dem Schild am Eingang der Fußgängerzone an der Münsterstraße. Und am Markt vor Blumen Risse. Und am Widumer Platz, wenn man Richtung Simon-Cohen-Platz in die Fußgängerzone schreitet. Und beim Gang vom Busbahnhof auf selbigen Platz. Überall dort hat jemand auf einem der relativ neuen Schilder, die auf eine Maskenpflicht hinweisen, einen sonderbaren Aufkleber platziert.
Auf dem Sticker ist ein Kopf zu sehen: ein seltsam dreinblickender Mensch, weiß auf blauem Grund gezeichnet, der eine Mütze auf dem Kopf trägt und darauf einen Propeller. Darunter steht „Herpesviren Ausbreitung minimieren !!!“ – und eine Grafik, ein QR-Code, den man mit dem Smartphone einscannen kann.
Code führt zu einer Website
Wer den QR-Code einscannt, wird zu einer Website der Stiftung „Ärzte für Aufklärung“ geleitet. Dabei handelt es sich um ein Netzwerk aus Ärzten, angeführt von einem Hamburger, das sich in der Corona-Pandemie gründete und ein alternatives Vorgehen vorschlägt. Die Vereinigung äußert sich kritisch gegenüber den Corona-Maßnahmen. Einer ihrer Köpfe, Dr. Walter Weber, trat schon auf Demonstrationen der Querdenker-Szene als Redner auf.
Über einen QR-Code gelangt man zu einer Website. © Patricia Böcking
Bereits im Januar tauchten Flyer dieser umstrittenen Gruppe in Briefkästen im Kreisgebiet auf. Darauf wurde vor angeblichen Langzeitfolgen durch das Tragen von Atemschutzmasken gewarnt. Entgegen der Meinung einschlägiger Fachverbände und anerkannter Virologen und Epidemiologen.
Der Aufkleber ähnelt von der Anmutung her sehr dem Piktogramm des Schildes, mit dem die Stadtverwaltung seit einigen Wochen auf die in der Fußgängerzone geltende Mund-Nase-Schutzmaskenpflicht hinweist. Manch einem fällt dieser kleine Aufkleber gar nicht auf. Doch es gibt auch Reaktionen.
Propellermützenpflicht und eine Warnung vor Herpesviren: Der kleine Aufkleber ähnelt dem großen Schild in der Anmutung sehr. © Patricia Böcking
Bei manch einem sorgte das für Kopfschütteln, wieder andere regten sich regelrecht über solche Scherze auf und waren richtiggehend wütend. Jedenfalls diskutierten schon einige Passanten über das Motiv mit dem Mann mit dem Propeller auf dem Kopf, das auch andernorts in Deutschland schon gesichtet wurde, wie eine Internet-Recherche ergibt.
Vor Blumen Risse steht ein Schild, das den Aufkleber trägt. © Tobias Weckenbrock
Nicht richtig ist in jedem Fall die kursierende Vermutung, dabei handele es sich um einen der vielen satirischen Einsätze der Partei „Die Partei“. Sie ist zwar für ironische Kommentare und subtilen Humor bekannt und mancherorts auch berüchtigt, aber bewegt sich dabei in einem politisch linken Spektrum. Castrop-Rauxeler Vertreter haben zum Teil Antifa- und Grünen-Vergangenheit.
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