Sie wollten diese Bolzplätze retten. Aber ein ganzes Baugebiet verhindern? Das war nie der Plan derer, die Ende der 2010er-Jahre in Henrichenburg protestierten. Damals lag ein Plan vor, rund um die Grundschule Alter Garten ein Baugebiet zu planen. Bis zur Autobahn A2 und genau da, wo heute Spielflächen und Bolzplätze sind.
Doch was wurde aus dem Plan mit dem Dutzend Doppelhäusern, den 15 Einfamilienhäusern und den paar Mehrfamilienhäusern zwischen Borghagener Straße und Vockmannshof? So zumindest sah das Vorhaben noch im Jahr 2017 vor. Und 2025? „Weiß die Redaktion mehr über das Baugebiet Alter Garten?“, lautete eine Leserfrage, die uns Ende Januar erreichte.
Wir fragten dazu die Stadt Castrop-Rauxel an und den Eigentümer der Flächen. Das ist seit der Zeit, als man die Bebauung der Spielflächen verhindern wollte, Thomas Krämerkämper. Der Henrichenburger äußert sich auf die Anfrage unserer Redaktion. Die Stadtverwaltung lässt sich aktuell nicht in die Karten schauen.
„Ich bin weiterhin Eigentümer und es hat sich am damaligen Stand nichts geändert“, erklärt Krämerkämper gegenüber unserer Redaktion. „Der ‚Bolzplatz‘ wird nicht bebaut, sondern steht der Schule weiter zur Verfügung. Die Altbäume auf unseren Flächen werden erhalten. Das waren die Ziele unseres Flächenerwerbs und dabei bleibt es auch.“

Entsprechend dieser Kriterien sei in der Politik, konkreter im Betriebsausschuss 3 der Stadt, der sich um das Thema Stadtentwicklung und Bauen kümmert, reagiert worden. „Der Geltungsbereich des seit den Zeiten unseres Vorbesitzers laufenden Bebauungsplanverfahrens ist aktuell verkleinert worden“, sagt Thomas Krämerkämper
Der alte B-Plan galt seit 2016. Ursprüngliches Ziel war, das Gebiet moderat wohnbaulich zu entwickeln, heißt es in einer Vorlage für den B3 von Dezember 2024. Durch den Eigentümerwechsel habe sich aber die ursprüngliche Entwicklungsabsicht geändert: „Die Nachverdichtung der bestehenden Strukturen soll inzwischen nicht in dem geplanten Maße umgesetzt werden. (...) In Abstimmung mit dem neuen Eigentümer wird das Verfahren zur Aufstellung des Bebauungsplans Nr. 248 #Alter Garten‘ weitergeführt.“ Der verkleinerte Geltungsbereich umfasse eine Größe von knapp 2 Hektar und liegt nur noch nördlich der Schule.
Die Erarbeitung des städtebaulichen Konzepts durch den Eigentümer in Abstimmung mit der Verwaltung sei noch nicht abgeschlossen, so die Stadt weiter. „Grundgedanke ist die Realisierung einer aufgelockerten Wohnbebauung und der Erhalt des Baumbestandes. Geplant ist, dass das Baugebiet hohe Nach-haltigkeitskriterien erfüllt“, heißt es in der Planvorlage.
Unser Reporter schildert die Lage vor Ort auf rn.de/castrop