Wer wissen möchte, wie und wer Peter Süper war, der findet einen wichtigen Hinweis im Internet. Seine Telefonnummer ist nämlich das Erste, was einem das Netz verrät. Eine Nummer, unter der Peter Süper immer für die Menschen in Obercastrop und in ganz Castrop-Rauxel erreichbar gewesen ist.
Im Oktober 2022 haben wir diese Nummer zuletzt veröffentlicht. Hier konnten Menschen anrufen, die dabei sein wollten bei der ersten Heiligabend-Feier für die Einsamen im Wichernhaus nach der Corona-Zwangspause. Eine Feier, die Peter Süper und seine Frau Elisabeth jahrzehntelang mitorganisiert hatten.
Jenseits seiner Telefonnummer kennt das Internet Peter Süper schlecht. Es verrät zwar, dass er die einen oder anderen Ämter bekleidet hat. In der Obercastroper St.-Elisabeth-Gemeinde, bei der Caritas, bei der SPD. Doch das hieße erst einmal wenig. Schließlich gibt es Menschen, die Ämter nur um der Macht willen anstreben.
Doch nichts hat Peter Süper ferner gelegen. Wo er half, tat er es aus vollem Herzen. Ob er dabei in der ersten oder in überhaupt keiner Reihe stand, das war ihm völlig egal. So mag es auch mehr als nur Zufall sein, dass das Internet kein Foto von ihm kennt.
Peter Süper war Sozialdemokrat der alten Schule und er war es aus tiefster Überzeugung. Er kämpfte für die wirklich Benachteiligten, er lebte Nächstenliebe, half Flüchtlingen, hatte stets ein offenes Herz für so viele Menschen. Immer stand seine Wohnungstür an der Bochumer Straße offen, für Bedürftige, für seine Freunde – und für die Freunde seiner Kinder.
Lehrer an Haupt- und Gesamtschule
So erscheint es nur richtig, dass Peter Süper Lehrer war. Es als seine Aufgabe sah, aus den Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die er zunächst auf der Hauptschule an der Schillerstraße, später an der Willy-Brandt-Gesamtschule unterrichtete, etwas zu machen. Und zwar nicht nur bessere Deutsch-Schüler.
Doch wäre er nur unzureichend beschrieben, wenn man den geselligen Peter Süper außer acht ließe, der gerne in seinen „Klub“ ging, in großer Runde feierte und Spiele von Borussia Dortmund verfolgte, wenn auch selten im Stadion.
Im Frühjahr 2022 feierten Elisabeth und Peter Süper mit beiden Töchtern, vier Enkelkindern, Freunden und Verwandten im Panorama-Café Goldene Hochzeit. Und alles war gut. Im September wurde er für die Ehrennadel der Stadt Castrop-Rauxel nominiert. Auch da schien alles gut. Doch als im Dezember eine Jury entschied, ihm die Nadel tatsächlich zu verleihen, war Peter Süper schon schwer erkrankt. Bei der Heiligabend-Feier im Wichernhaus konnte er nicht mehr dabei sein.
Die Verleihung der Ehrennadel wird er nicht mehr erleben. Am Sonntag ist Peter Süper im Alter von 77 Jahren in seiner Geburtsstadt Dortmund gestorben. Castrop-Rauxel hat einen aufrechten Christen verloren.
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