Partei fordert Dreifach-Strategie nach Massenschlägerei „KOD muss personell gestärkt werden“

CDU fordert Dreifach-Strategie: „KOD muss personell gestärkt werden“
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Die CDU Castrop-Rauxel hat eine Woche nach dem Großeinsatz auf der Wartburgstraße Stellung genommen. Sie schlägt eine Dreifach-Strategie vor: langfristige Ermittlungen, systematische Verfolgung auch kleinerer Rechtsbrüche und Ausstiegsangebote. „Das muss konsequent auf allen Ebenen verfolgt werden“, so Fraktionsvorsitzender Michael Breilmann und Fraktionsgeschäftsführer Torben Völker in einem Schreiben.

Die Gremien des Stadtrates müssten sich mit den Vorfällen befassen. „Sicherheitsbehörden und Politik müssen deutlich machen: Der Staat ist da, hier kann niemand machen, was er will“, so die CDU. „In Castrop-Rauxel gilt das Recht des Staates und nicht einer Familie.“

Zur Schau gestellte Gewaltbereitschaft und großes Mobilisierungspotenzial beeinträchtigten das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung. Es gebe nicht nur organisierte Kriminalität im Hinterzimmer, zum Clan-Phänomen gehöre auch der Gewaltausbruch auf der Straße.

„Die Stadt Castrop-Rauxel muss die Institution der Sicherheitskooperation Ruhr zur Bekämpfung der Clankriminalität nutzen“, fordert die CDU. Beigetreten sei man bereits. Die Kooperation vernetze Behörden, sammele Informationen und setze Schwerpunkte. Sie erhöhe den Druck und weise Wege aus dem Milieu.

Brauchen detailliertes Lagebild

Polizei, Justiz und der Kommunale Ordnungsdienst (KOD) in der Stadt seien personell so zu stärken, „dass der Rechtsstaat mit schnellen Konsequenzen wirken kann. Präventionskonzepte und Aussteigerprogramme sollten ausgebaut werden.“ Polizei und Stadtverwaltung müssten weitere Schritte besprechen und mit der Landesregierung kooperieren. Es bedürfe eines detaillierteren Lagebildes zu Familienstrukturen der an den Schlägereien beteiligten Gruppen.

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