Parkticket lösen mit dem Handy? Die sechs Park-Apps für Castrop-Rauxel im Test

Parktickets lösen mit dem Handy? Die sechs Park-Apps im Test
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Wer kennt es nicht, man steht am Parkautomaten, will in aller Eile ein Ticket lösen, sucht im Münzfach – und es fehlen genau 10 Cent. Ärgerlich, aber in Castrop-Rauxel gibt es eine Alternative zum Münzgeld, man kann sein Parkticket nämlich auch mit einer App lösen. Genauer gesagt gibt es sogar sechs Alternativen, denn es gibt sechs unterschiedliche Anbieter für die digitalen Parkscheine. Wir haben uns die Apps angeschaut und getestet.

1. mobilet.de
Um die App nutzen zu können, muss ich mir erstmal ein Konto mit meiner Mailadresse erstellen, einen Code bestätigen und mich dann wieder anmelden – alles ein bisschen umständlich. Aber die App selbst macht einen guten Eindruck. Wenn ich der App erlaube, zeitweise meinen Standort auszuwerten, zeigt sie mir automatisch an, in welcher Parkzone ich stehe.

Als es dann ans bezahlen geht, will die App meinen Vor- und Nachnamen haben. Direkt zahlen kann ich nur mit Visa-, Master- oder Maestro-Karte. Apple Pay oder Paypal kann ich nur verwenden, wenn ich gleich einen festen Betrag an Guthaben in die App lade. Außerdem fallen pro Ticket 10 Cent Servicekosten an.

2. yellowbrick
Bei der App yellowbrick ist der Versuch schnell vorbei. Die Anmeldung funktioniert nicht. Der Code, den ich zur Bestätigung eingeben soll, wird nicht angenommen. Wie die App selbst ist, kann ich nicht sagen, aber die Anmeldung ist frustrierend und klappt zumindest bei uns nicht.

3. EasyPark

Ihrem Namen wird die App gerecht – zumindest auf den ersten Blick. Es reich aus, die Handynummer anzugeben. Schon kann man die App benutzen. Auch EasyPark erkennt den Standort und zeigt die passende Parkzone an. Das Design der App ist simpel und die Schrift ist groß, alles ist sehr übersichtlich. Gezahlt werden kann ganz einfach mit Paypal, die App sagt einem sogar 15 Minuten bevor das Ticket abläuft Bescheid.

Das Ganze hat aber einen gewaltigen Haken. Damit man von den Kontrolleuren nicht einen Strafzettel verpasst bekommt, braucht man eine Vignette. Die kann ich mir aber nicht per Mail schicken lassen, sondern nur per Post. Also soll ich meine komplette Adresse angeben, gesagt wird mir das aber erst, nachdem ich alles eingegeben habe und das Ticket schon lösen will. Und auch EasyPark berechnet eine Servicegebühr, bei einem Ticket für 2 Stunden macht die Servicegebühr satte 25 Prozent des Tickets aus, 49 Cent werden mir berechnet.

Ein Screenshot aus der App EasyPark.
Die App EasyPark ist sehr einfach, aber schön gestaltet. Probleme gibt es dann aber bei der Vignette für die Windschutzscheibe. © Screenshot

4. paybyphone

Die App paybyphone ist zwar nicht ganz so schick wie EasyPark, aber sie ist zumindest pragmatischer. Statt auf eine Vignette per Post zu warten, rät die App mir einfach einen Zettel mit dem Text „Handyparken PayByPhone“ hinter die Windschutzscheibe zu legen.

Die Anmeldung per Mail ist Pflicht, aber immerhin ist es damit getan. Ich wähle meinen Parkbereich aus, stelle die Parkdauer, auch hier wird eine Servicegebühr (49 Cent) fällig. Die App lässt mich dann ohne weitere Hürden durch und ich kann mit Paypal oder Visa zahlen. Insgesamt sicherlich nicht die hübscheste App, aber sie erfüllt immerhin ihren Zweck.

Ein Screenshot aus der App PaybyPhone.
PaybyPhone ist in unserem Test die App, die am unproblematischsten läuft. © Screenshot

5. Parco

Ähnlich wie EasyPark sieht auch Parco sehr modern aus. Im Startmenü zeigt eine Karte, wo in der Umgebung geparkt werden kann und auch wo es Ladesäulen für E-Autos gibt. Auch Parco verlangt, dass wir eine Vignette ins Auto legen, allerdings kann man sich diese im Internet herunterladen und ausdrucken. Gültig ist sie allerdings nur im Farbdruck – eher unpraktisch.

Auch beim Zahlen streikt die App zumindest bei mir. Um meinen Paypal-Account zu verifizieren, soll ich 50 Cent als Test überweisen. Das klappt zwar, aber mit Paypal zahlen kann ich dann trotzdem nicht. Es wird wieder verlangt, dass ich 50 Cent als Test überweise. Auch mehrmaliges Neustarten der App und Abwarten bringt leider nichts.

Ein Screenshot aus der App Parco.
Die App Parco hat ein modernes Design und zeigt übersichtlich, wie viel man fürs Parken zahlen muss. Allerdings funktioniert zumindest in unserem Versuch das Verifizieren der Bezahlmethode nicht. © Screenshot

6. Parkster

Bevor ich die App öffnen kann, soll ich mich registrieren und meinen kompletten Namen, vollständige Adresse, E-Mail und Telefonnummer da lassen. Das sind mir viel zu viele persönliche Daten, gerade weil ich mir die App vorher noch nicht mal anschauen konnte und es nur ums Parken geht.

Fazit
Im Jahr 2023 ist das digitale Parkticket noch keine wirklich praktische Alternative zum Münzgeld. Keine der Apps hat absolut reibungslos funktioniert. Vor allem spontan konnte ich keine App benutzen. Entweder musste man sich umständlich ein Konto einrichten, Zahlungsmethoden verifizieren oder auf eine Vignette im Briefkasten warten. Als schnelle Alternative, wenn einem am Parkautomaten 10 Cent fehlen, taugt keine App.

Wer sich sein Parkticket in Zukunft gerne digital ziehen will, sollte sich das vorher in Ruhe zu Hause einrichten und die Apps miteinander vergleichen. Einen klaren Favoriten haben wir nach unserem Test nicht, keine Apps konnte komplett überzeugen.