Parkbad Süd in Castrop-Rauxel ist beim Menükarussell dabei Die vier Gänge im Test

Vier-Gänge-Menü im Parkbad Süd: Menükarussell im Test
Lesezeit

Das Parkbad Süd steht in Castrop-Rauxel für gehobene Küche. Seit Jahren machen Marlen Kempf und ihr Küchenchef Dominik Golabek beim Menükarussell mit. Es ist Gelegenheit, besondere Menüs zu kreieren und damit auch neue Gäste zu gewinnen. Die Aktion, die im Februar und März im östliche Ruhrgebiet läuft, hat viele Fans, die auch über die Stadtgrenzen hinaus Neues entdecken wollen.

Im Restaurant in dem früheren Freibad ist alles auf das Menükarussell ausgerichtet. Alle Tische sind schön eingedeckt, vier Gläser und das Besteck für vier Gänge sorgen für Vorfreude genauso wie die kleine Menütafel. Was es gibt, konnten wir schon auf der Homepage des Menükarussells lesen. Hier finden wir jetzt auch noch die Weine, die Marlen Kempf ausgesucht hat - und das sehr gut, so viel sei vorweg schon gesagt.

Farbkompositionen standen wohl Pate - zumindest bei zwei Gängen herrscht Rot vor. Beim ersten Gang kommt noch Grün ins Spiel. Ein Erbsenraviolo wird begleitet von Garnele und Krustentiersauce. Die Erbse findet sich nicht nur püriert in der Teigtasche, sondern auch noch als Salat. Wir sind überrascht: Die Erbsen schmecken wie frisch gepalt. Kann das sein jetzt im Februar? Marlen Kempf ist selbst unsicher, fragt aber ihren Küchenchef. Und ja: Die Erbsen sind frisch vom Früchtegroßhandel Heinzerling in Castrop-Rauxel. Und das macht einfach den Unterschied zu tiefgekühltem Gemüse. Angemacht mit Zwiebeln und Salzzitrone schmeckt das großartig und passt auch hervorragend zu Garnele und Krustentierschaum. Einzige kleine Einschränkung: Raviolo und Garnele hätten etwas wärmer auf den Tisch kommen können. So bleibt eher der Eindruck einer kalten Vorspeise.

Die Vorspeise: Erbsenraviolo mit Garnele
Die Vorspeise: Erbsenraviolo mit Garnele © Ronny von Wangenheim

Und kalt ist auch der zweite Gang: Dreierlei Beete. Auf dem Teller finden sich gelbe Beete, eine Scheibe eingelegte Beete und als Überraschung eine Kugel Rote-Beete-Sorbet. Das habe ich noch nie gegessen, schmeckt uns aber. Kleine Kartoffelwürfel, eine Kräutersauce und Meerrettichcreme sorgen zusammen mit den Beeten für verschiedene Geschmacksnuancen. Und ein Augenschmaus ist der Teller auch.

Dreierlei Beete bieten einen Augenschmaus.
Dreierlei Beete bieten einen Augenschmaus. © Ronny von Wangenheim

Beim Hauptgang war ich im Vorfeld kritisch. Ob geschmorte Beef Short Ribs mir gefallen würden? Die Zweifel sind schnell ausgeräumt. Das Fleisch ist äußerst schmackhaft, auch der Fettanteil ist so zubereitet, dass ich am Ende – ganz ungewohnt für mich – alles aufgegessen habe. Eine Überraschung ist der gegrillte Spitzkohl, der sehr gut schmeckt. Topinamburpüree, Shiitake-Pilze und als kleine frisch-scharfe Zugabe kleine Ingwer-Birnenwürfel runden alles hervorragend ab.

Geschmorte Beef Short Ribs mit Spitzkohl, Topinambur, Shiitake und Ingwer-Birnenwürfeldn gibt es als Hauptspeise.
Geschmorte Beef Short Ribs mit Spitzkohl, Topinambur, Shiitake und Ingwer-Birnenwürfeldn gibt es als Hauptspeise. © Ronny von Wangenheim

„Rot in Rot“ ist die Nachspeise überschrieben: Brombeere, Erdbeere, Kirsche und Himbeere kommen in verschiedenen Zubereitungen auf den Teller. Am besten schmeckt mir die Mousse, während die Erdbeer-Panacotta etwas abfällt. Nach vier Gängen sind wir satt, aber nicht übersättigt. Der Eindruck eines leichten Essens herrscht vor. Das gefällt uns.

Die Weine

Sehr gut ausgesucht sind die Weine. Und das ist längst nicht in allen Restaurants so, die Weinbegleitung anbieten. Zum ersten Gang wird ein Chardonnay aus Rheinhessen eingeschenkt, der nicht ganz leicht erscheint, aber das passende Pendant zu Garnele und Erbse ist. Er schmeckt uns sehr gut, besser als der danach servierte Cuvée von der Mosel. Doch zur Beete passt der frischere Moselwein einfach besser. Zum Fleisch wird es dann Rotwein. Eine Cuvee, in der Merlot dominiert, kommt aus dem Burgenland. Er lässt sich auch zur Nachspeise gut trinken. Zu allen Weinen liefert Marlen Kempf am Tisch die passenden Infos.

Ein Blick ins Restaurant: Abgesehen vom Tisch vorne sind alle für das Menükarussell eingedeckt.
Ein Blick ins Restaurant: Abgesehen vom Tisch vorne sind alle für das Menükarussell eingedeckt. © Ronny von Wangenheim

Das Fazit

69 Euro kostet das Menükarussell im Parkbad Süd. Ein vegetarisches Menü gibt es übrigens auch, das kostet 54 Euro. Der Preis ist sehr angemessen für die vier Gerichte und die Weinbegleitung, Biere und Mineralwasser. Dafür haben wir sehr gut gegessen, Sachen probiert, die wir nicht kannten und Inspirationen für zu Hause gefunden. Das Ambiente des Parkbads Süd gefällt immer wieder, wenn auch jetzt im Winter der Blick nach draußen nicht so viel bietet. Ein kleiner Tipp noch: Es war relativ kühl im Restaurant, nur im feinen Blüschen oder dünnen Pulli sollte man dort nicht Platz nehmen.

Zum Thema

Parkbad Süd

  • Parkbad Süd, Am Stadtgarten 20, 44575 Castrop-Rauxel
  • Reservierungen: Tel. (02305) 9989613, E-Mail an kontakt@parkbad-sued-castrop.de
  • Öffnungszeiten: Mittwoch bis Samstag ab 17 Uhr, Sonn- und Feiertage 12-22 Uhr.
  • Menükarussell bis 31. März

Das Parkbad Süd in Castrop-Rauxel war früher ein Freibad. Heute beherbergt es ein Restaurant.
Das Parkbad Süd in Castrop-Rauxel war früher ein Freibad. Heute beherbergt es ein Restaurant. © Ronny von Wangenheim