Einer der Techniker ruft seinem Kollegen zu: „Das muss noch ein gutes Stück weiter runter.“ Die Aufbauarbeiten für das „Bühne raus… Theater im Freien“-Programm des Westfälischen Landestheaters (WLT) laufen auf Hochtouren. Freitagabend läuft die Premiere vom Rockmusical Hedwig and the Angry Inch. Bis dahin müssen alle Kabel verlegt, alle Scheinwerfer ausgerichtet und alle Lautsprecher angeschlossen sein.
Erst knapp 24 Stunden vorher können die Darstellenden des Musicals zum ersten Mal auf der Open-Air-Bühne proben. Die Darstellenden des Drei ??? Kids Stücks, das am Sonntag läuft, werden vermutlich ohne diese Probe auskommen müssen, sagt Hannah Jesiek, Pressesprecherin des WLT. „Das wird eine Umstellung für die Darsteller. Die Bühne ist etwas kleiner und es ist draußen einfach etwas anderes.“
Keine leichte Aufgabe für die Techniker
Das sagen auch Lukas Rohrmoser und Josua Wefringhaus. Für den Hauch von Glamour am Wochenende machen sich der Tontechniker und der Azubi diese Woche an drei Tagen zu jeweils etwa acht Stunden die Hände schmutzig. „Das schwierigste ist, die Sachen ins Schwimmbecken zu kriegen“, sagt Rohrmoser, während er Flight Cases – so heißen die großen Rollkisten – durch die Gegend schiebt.

Die Wege seien umständlich und das Equipment teilweise schwer und sperrig. Die besondere Herausforderung für die Tontechniker: Von den Wänden des Beckenrandes schallt es zurück. „Man kann berechnen, wie man die Lautsprecher am besten hinstellt, so gleicht sich das etwas aus“, weiß der 23-Jährige.
Drei LKWs, vier Transporter
Benjamin Hasenclever überwacht die Arbeit seiner Tontechniker. Dienstagabend muss die Tonanlage stehen, also das Grundgerüst, die Verkabelung und die großen Teile. Mittwoch geht es an die Mischpunkte, am Donnerstag wird alles für die Livemusik aufgebaut.
Damit die ganze Technik aus dem Theater ins Parkbad Süd gelangt, packen die Techniker mehrere Lkw und Transporter voll, die dann zwischen den beiden Locations hin und her fahren. Und dann müssen die Mitarbeitenden für Ton, Licht und Bühne alles zusammenbasteln. Schätzungsweise ein Kilometer Kabel werden verlegt, 500 Meter jeweils für Licht und Ton.
Wird das Wetter zum Problem?
All das ist ganz schön anstrengend, zumal die Sonne schon ordentlich knallt, sagt Rohrmoser. „Zur Abwechslung finde ich es aber ganz nett. Ich habe mich nur zu spät eingecremt“, bedauert er, während er Kabelbinder durch die Ösen einer Plane fummelt, die die Lautsprecher vor Nässe schützt.
Apropos, etwaiger Regen ist die größte Angst der Tontechniker. Immer wieder checken sie den Wetterbericht, um sicherzugehen, dass das Wetter am Wochenende mitspielt. Zum Glück sehen die Prognosen gut aus. Denn bei schlechtem Wetter müsste das Open-Air-Theaterfest ausfallen.

Josua Wefringhaus blickt dem „Bühne raus“-Programm mit Optimismus entgegen. Der 19-jährige Azubi freut sich, beim Aufbau so viel zu lernen, denn „es ist viel weniger gegeben als im Theater“. Die schweren Lautsprecher müssen er und seine Kollegen zum Glück nicht selbst hoch hängen, dafür gibt es einen elektronischen Kettenzug. Gemeinsam prüfen sie, ob die einzelnen Lautsprecher auch wirklich genau aufeinander passen.
Rohrmoser muss nur auf einen Knopf drücken, damit die Lautsprecher in die Höhe schweben. Nebenbei wischt er sich den Schweiß von der Stirn und greift nach einer Wasserflasche. Benjamin Hasenclever prüft mit einer Wasserwaage immer wieder, ob das Gerüst noch gerade steht. Bei so viel Sachverstand dürfte der Premiere am Freitag nichts im Wege stehen.
Karten für die Vorstellungen sind an der Theaterkasse erhältlich: Tel.: 02305 978020 oder per E-Mail an tickets@westfaelisches-landestheater.de oder online bei reservix.de.
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