Oberstaatsanwalt zur Massenschlägerei „Wir dulden diese Selbstjustiz unter keinen Umständen“

Oberstaatsanwalt: „Wir dulden diese Selbstjustiz unter keinen Umständen“
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Eine Massenschlägerei mit mindestens 52 Personen libanesischer und syrischer Herkunft – in und vor einem Wohnhaus an der Wartburgstraße; auf der Straße selbst sowie an und im dort befindlichen Kreisverkehr und auf dem Parkplatz eines benachbarten Supermarktes. Mit Messern, Schlagstöcken, wahrscheinlich auch Waffen und allem, was sonst noch so als Schlag- oder Stichwerkzeug diente. Solche Szenen spielten sich am Donnerstag in Castrop-Rauxel ab. „Das ist außerhalb unserer bisherigen Vorstellungskraft gewesen“, sagt Oberstaatsanwalt Carsten Dombert.

Er ergänzt: „Wir sind sehr verärgert über den Vorfall. Es kann nicht hingenommen werden, dass wegen solcher Bagatellen Selbstjustiz begangen wird.“ Denn: Nach bisherigem Kenntnisstand sei davon auszugehen, dass die Ursache für den Konflikt „eher im zwischenmenschlichen Bereich“ zu finden sei. Es gebe „jedenfalls keine Hinweise darauf, dass es einen kriminellen Hintergrund gibt“. Erzählt wird bekanntlich, dass der Auslöser für die Massenschlägerei ein Streit zwischen zwei Kindern war. Ob das aber stimmt, gilt es weiterhin zu klären.

Doch schlussendlich sei gar nicht von Relevanz, was der Auslöser für den Tumult an der Wartburgstraße gewesen sei, so Dombert im Gespräch mit unserer Redaktion. „Wir dulden diese Selbstjustiz unter keinen Umständen“, betont der Oberstaatsanwalt.

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