Erstausstattung von Geflüchteten und Wohnungslosen in Castrop-Rauxel: Sie bekommen neues Bettzeug, neues Geschirr und eine Wohnung oder WG-Zimmer gestellt.

© Tobias Weckenbrock

Neun Fakten zur Wohnungslosen- und Flüchtlingshilfe in Castrop-Rauxel

rnStadtverwaltung

482 Plätze für Flüchtlinge und Obdachlose gibt es in Unterkünften in Castrop-Rauxel. Kein Mensch muss auf der Straße leben. Aber wie viele Wohnungslose gibt es? Wie wird geholfen? Zahlen und Fakten.

Castrop-Rauxel

, 10.02.2021, 20:30 Uhr / Lesedauer: 2 min

Was aus dem Bereich Flüchtlinge und Obdachlosenhilfe der Stadt Castrop-Rauxel wichtig ist:

(1) Anfang Februar 2021 meldet die Stadtverwaltung 482 Plätze für Flüchtlinge und Obdachlose in ihren Unterkünften und von der Stadt angemieteten Wohnungen im Stadtgebiet. 10 Häuser und 34 einzelne Wohnungen im Stadtgebiet hat die Stadtverwaltung zur Verfügung. 327 Plätze sind belegt.

(2) Die Zahl der Unterkünfte wird monatlich überprüft und angepasst. Es gibt Kooperationen mit verschiedenen Wohnungsgesellschaften. Man schließt neue Mietverträge stets mit drei Monaten Kündigungsfrist ab. So kann man auf Veränderungen kurzfristig und flexibel reagieren.

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(3) Die Zahl der Plätze wird aktuell nicht reduziert, weil die Corona-Pandemie Reserven erfordert. Man versucht, die Belegung nicht zu eng zu planen. Es müssen sich maximal zwei Personen ein Zimmer teilen, wenn sie nicht miteinander verwandet sind. Zum Teil werden auch Einzelzimmer zur Verfügung gestellt, gerade, wenn ein Klient Vorerkrankungen hat oder aktuell schwer erkrankt ist.

(4) Zusätzlich gibt es zwei Wohnungen als Quarantäne-Option im Falle einer notwendigen Isolierung bei einem Corona-Verdacht oder einer nachweisbaren Infektion.

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(5) Obdachlose werden nach einem persönlichen Gespräch aufgenommen. Im Rathaus wird mit ihnen abgesprochen, welcher Hilfebedarf vorliegt, zum Beispiel Lebensmittel- oder Medikamentenversorgung. Auch vermittelt die Stadt im Bedarfsfall Arzttermine auch dann, wenn eine Versicherung fehlt.

(6) In der Harkortstraße 1 bis 4 (Merklinde) ist ein Quartiersbüro. Dort nimmt die Stadt die Bedürftigen in der Regel zuerst auf, weil dort eine höhere Betreuungsintensität gewährleistet ist. Das Büro (Harkortstraße 2) ist montags bis samstags besetzt und Anlaufstelle für die Bewohner. Es gibt zum Beispiel Hilfe bei Anträgen.

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(7) Die Caritas unterstützt mit der Tafel-Ausgabestelle und der Suppenküche (Montag bis Freitag, 11.30 bis 12.30). In der städtischen Unterkunft gibt es Gemeinschaftsküchen. Kühlschränke gibt es meistens auf den Zimmern.

Erstausstattung von Geflüchteten in Castrop-Rauxel: Sie bekommen neues Bettzeug, neues Geschirr und eine Wohnung oder WG-Zimmer gestellt.

Erstausstattung von Geflüchteten in Castrop-Rauxel: Sie bekommen neues Bettzeug, neues Geschirr und eine Wohnung oder WG-Zimmer gestellt. © Tobias Weckenbrock

(8) Wer neu einzieht, bekommt eine Erstausstattung mit einer neuen Bettmatratze, neuer Bettwäsche, Kochtöpfen, Geschirr und Besteck ausgehändigt.

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(9) Zwei Friseurinnen schneiden Bewohnern in den Unterkünften in unregelmäßigen Abständen die Haare. Dazu gibt es Ehrenamtliche, die Bewohner bei verschiedenen Terminen begleiten. Ein Restaurant (Haus Oe auf Schwerin) spendet jeden Samstag eine warme Mahlzeit, die an besonders bedürftige Bewohner weitergegeben wird.

Serie: Das Leben der Wohnungslosen

Dieser Bericht über Zahlen und Fakten zur Obdachlosenhilfe ist Teil 5 einer sechsteiligen Serie zum Thema Obdachlosigkeit und Migration in Castrop-Rauxel. Dazu gehören auch folgende Geschichten über
  • Kai-Uwe und die Randale in der Wohnung des Boxers (Teil 1)
  • eine spezielle Dreier-Männer-WG in Obercastrop auf der Suche nach einem neuen Domizil (Teil 2),
  • Susanne Köhler, den Engel der Obdachlosen (Teil 3),
  • den Ex-Opelaner Youssef Anan als das „Mädchen für alles“ der Obdachlosen (Teil 4)
  • und wie sich die Coronakrise in dieser Sphäre auswirkt (Teil 6).