Im Interview: Gerhard Glock (42) ist neuer Verwaltungsdirektor am EvK in Castrop-Rauxel

© Silja Fröhlich

Im Interview: Gerhard Glock (42) ist neuer Verwaltungsdirektor am EvK in Castrop-Rauxel

rnEvangelisches Krankenhaus

Das Evangelische Krankenhaus (EvK) hat einen neuen Verwaltungsdirektor. Gerhard Glock (42) ist in seiner Freizeit Fußballtrainer. Seine schwierigste Aufgabe im Job? Fachkräfte finden.

Castrop-Rauxel

, 24.12.2019, 11:55 Uhr / Lesedauer: 3 min

Gerhard Glock ist seit Anfang Dezember der neue Verwaltungsdirektor des Evangelischen Krankenhauses (EvK) Castrop-Rauxel. Er tritt in die Fußstapfen von Wilfried Diekmann.

Der 42-Jährige kommt ursprünglich aus Unna, hat zwei Kinder im Alter von acht und elf Jahren und ist hobbymäßig Fußballtrainer bei Rot-Weiß Barop 1896. Mit seiner Familie lebt er in Dortmund-Kirchhörde. Zuvor war er Verwaltungsdirektor im evangelischen Krankenhaus in Iserlohn.

Herzlich Willkommen in Castrop-Rauxel! Jetzt sind Sie bei uns, im Herzen des Ruhrgebiets. Haben Sie sich gut eingelebt?
Ich bin gern nach Castrop-Rauxel gekommen, für mich ist es eine Freude, hier zu arbeiten. Ich hoffe, dass ich diese Leidenschaft für die Sache auch an die Mitarbeitenden hier im EvK weitergeben kann und wir gemeinsam Projekte und Veränderungen bewerkstelligen können. Noch stehe ich am Anfang und lerne das Haus kennen, denn ein Krankenhaus ist eine eigene Stadt mit einer Geschichte, die es zu verstehen gilt.

Auf was freuen Sie sich am meisten in Ihrer neuen Rolle im Hinblick auf 2020?

Am spannendsten sind für mich persönlich die Begegnungen mit den Mitarbeitenden, aber auch die Baumaßnahmen, die anstehen. 2018 gab es bereits einen neuen OP, die Geriatrie in Haus B wurde aufgestockt. Dieses Jahr haben wir die Innenbelüftung für 2 Millionen Euro erneuert. Das ist ein Projekt, das sich nicht alle Krankenhäuser so leisten können.

Hinzu kommt der Startschuss für die neue Palliativstation, die im ersten Halbjahr 2020 in Betrieb gehen soll. Auch die Aufstockung der Betten für die Psychiatrie wird die Versorgung in dem Bereich verbessern, aber das i-Tüpfelchen bildet das prestigeträchtige Projekt Gesundheitscampus, das eine große Verstärkung für den Standort sein wird.

Gerhard Glock ist mit „Herz und Leidenschaft“ dabei, wie er sagt.

Gerhard Glock ist mit „Herz und Leidenschaft“ dabei, wie er sagt. © Silja Fröhlich


Für den Gesundheitscampus direkt vor dem EvK ist eine Kita, ein Seniorenheim und ein Johanniter-Stützpunkt geplant. Wie passt das in Ihre Zukunftsvision vom EvK Castrop?

Ich bin sehr optimistisch, es ist ein gutes Projekt. Ich glaube an die Realisierung und an das Konzept des Campus, das perfekt zu dem Geriatrienetzwerk passt. Wir haben in der Krankenhausgemeinschaft eines der ältesten und größten Geriatrienetzwerke in NRW und das Zusammenwirken mit dem geplanten Pflegeheim sowie den anderen Kooperationspartnern wird ein zusätzlicher Pluspunkt werden. Und darauf freue ich mich.

Nun gibt es in Castrop-Rauxel zwei Krankenhäuser für 75.000 Einwohner. Wie wollen Sie angesichts der immer schwieriger werdenden Krankenhausfinanzierung gewährleisten, dass es auch in Zukunft EvK und das Rochus-Hospital nebeneinander geben kann?
Das Haus und die Krankenhausgemeinschaft sind wirtschaftlich sehr gut aufgestellt, sonst wären solche genannten Projekte nicht möglich. Mit dem Rochus haben wir einen guten Partner, mit dem wir zusammen gewährleisten können, Patienten aus Castrop-Rauxel gut zu versorgen.

Wir haben dieses gemeinsame Ziel und wir haben die Fachabteilungen entsprechend strukturiert: Wir als EvK haben die Geburtshilfe an das Rochus abgegeben und machen dafür die Altersmedizin mit unserer Geriatrie. Es ist ein gutes Verhältnis und wir tauschen uns aus.

Von der Technik bis zur Pflege – Gerhard Glock muss den Überblick behalten.

Von der Technik bis zur Pflege – Gerhard Glock muss den Überblick behalten. © Silja Fröhlich

Was wird die schwierigste Aufgabe für Sie sein?

Wir müssen dem Fachkräftemangel begegnen. Da geht es um die richtigen Leute, die richtige Anzahl. Das Problem gibt es überall, bei Lehrern und im Handwerk. Ich denke, aufgrund der Leistungsfähigkeit, der Konzepte und der zusätzlichen Weiterbildungen, die wir anbieten, sind wir ein verlässlicher Partner. Wir haben viel in petto, womit wir Leute begeistern können.

So haben wir im vergangenen Monat ein Job-Speeddating durchgeführt, um Bewerbern die Möglichkeit zu geben, mal bei uns reinzuschnuppern. Jeder Mensch bringt seine Kultur und seinen Hintergrund mit und die Interessenten konnten unverbindlich schauen, ob sie zu uns passen. Sie konnten Mitarbeitende interviewen, sich das Haus anschauen und nur wenige Tage später hat einer der Interessenten seinen Vertrag unterzeichnet.

Auch unsere Mitarbeitenden waren von dem Job-Speeddating begeistert, haben sich dafür engagiert. Und wenn sich Mitarbeitende mit dem Haus identifizieren, ist das sehr wertvoll für unser Krankenhaus. Denn gerade persönliches Engagement ist es, was wir hier benötigen.

Mit Blick auf 2020 gibt es große Pläne für das EvK.

Mit Blick auf 2020 gibt es große Pläne für das EvK. © Silja Fröhlich


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