
© Ronny von Wangenheim
Neue Gastronomie in Castrops Altstadt: „Verträge kurz vor Unterzeichnung“
Umfassende Sanierung
Die Räume der Deutschen Bank am Markt in Castrop stehen leer. Noch. Verträge mit einem neuen Mieter stehen kurz vor der Unterzeichnung. Der Eigentümer möchte die Altstadt aufwerten.
Kein langer Leerstand: Das wünschte sich Bürgermeister Rajko Kravanja, das wünschte sich die Standortgemeinschaft Casconcept, als die Deutsche Bank im vergangenen Jahr die Räume am Markt in der Castroper Altstadt aufgab. Eine Aufwertung der Altstadt, eine Belebung des Markts solle mit einem neuen Mieter einhergehen, so der damals vielfach geäußerte Wunsch. Jetzt stehen Verträge kurz vor der Unterzeichnung.
Das bestätigt einer der Eigentümer, die das Gebäude vor einiger Zeit erworben haben. Namentlich genannt werden will er nicht, er sei „ein engagierter Castrop-Rauxeler, der sich für seine Heimatstadt einsetze“. Final sei allerdings noch nicht entschieden, so schränkt er ein.
Die favorisierte Lösung sei eine Systemgastronomie, die viele Gäste anzieht und einen Gewinn für den Markt und die gesamte Altstadt bringe. „Es kann aber noch in eine andere Richtung gehen“, sagt er.
Interessenten habe es sehr viele gegeben, so sagt er weiter: „Wir wussten zwar, dass es eine attraktive Lage ist. Aber das hatte ich nicht so eingeschätzt.“ Bekanntermaßen gebe es ja etliche Leerstände in der Altstadt, die schwer zu vermieten seien. Anfragen seien aus verschiedenen Branchen gekommen, nicht nur aus der Gastronomie.
Komplette Gebäude soll saniert werden: Wohnungen stehen lange leer
Wann die Unterschriften unter den Vertrag gesetzt werden? „Das kann heute oder in drei Wochen sein“, lässt der Castrop-Rauxeler alles offen. Klar ist für ihn aber, dass in diesem Jahr noch mit Arbeiten begonnen werden soll.
Damit sind nicht nur die ehemaligen Bankräume gemeint. Das ganze Haus, immerhin mehr als 100 Jahre alt, soll ein Schmuckstück werden. In den oberen Stockwerken sollen die teils lange leer stehenden Wohnungen saniert werden. „Die Flächen haben wegen des langen Leerstands sehr gelitten“, sagt er.
Dazu gab es nicht nur schon Vorgespräche mit Handwerkern, sondern auch mit der Stadt. Im Erdgeschoss braucht es wegen der Umnutzung mit notwendigen Umbauten auch Genehmigungen. „Da sind wir von der Stadt und dem Bauamt abhängig“, sagt der Castrop-Rauxeler zum möglichen Start der Arbeiten. In den oberen Etagen, wo es schneller losgehen könnte, sind vor allem andere Fragen interessant.
„Die Fassade und das Dach stehen unter Denkmalschutz“, informiert der Hauseigentümer. Auch deswegen sei man im Gespräch mit den zuständigen Behörden. „Das ganze Objekt soll aufgewertet werden“, sagt er und blickt einmal quer über den Markt zu dem Gebäude des Apothekers Winfried Radinger, in dem bislang die Galerie art.ist untergebracht war und wo demnächst ein Fachgeschäft für argentinische Spezialitäten eröffnen wird. „Das ist für mich ein Musterbeispiel für eine gelungene Instandhaltung“, sagt er.

In den Räumen der Galerie Art.ist öffnet demnächst ein Fachgeschäft für argentinische Lebensmittel. Das Haus ist eines der Schmuckstücke am Markt. Auch das Gebäude, in dem die Deutsche Bank untergebracht war (Im Hintergrund rechts) soll denkmalgerecht saniert werden. © Tobias Weckenbrock
Mit dem Estilo-Argentino-Laden sollen dort Feinschmecker angezogen werden, auch wenn es Gastronomie dort nicht geben soll. „Qualität statt Masse“, hatte sich Winfried Radinger für sein Ladenlokal gewünscht. Qualität soll nach dem Umbau auch auf der anderen Seite des Platzes einziehen.
Wenn alles so klappt mit den finalen Vertragsverhandlungen, wie es sich die Eigentümer vorstellen, könnten sich dort Castrop-Rauxelerinnen und Castrop-Rauxeler auf einen Kaffee oder ein Abendessen treffen – und damit der Wunsch des Bürgermeisters nach mehr Aufenthaltsqualität und der damit verbundenen Belebung des Einzelhandels in Erfüllung gehen.