Am Donnerstag (10.11.) fand der für 2022 letzte Naschmarkt in der Castroper Altstadt statt. Beim Pre-Opening vom Castrop-Rauxeler Adventsmarkt fanden wieder viele Menschen zusammen, um gemeinsam Speisen und Getränke von lokalen Gastronomen und Einzelhändlern zu genießen. Eigentlich ist der Naschmarkt nur eine Veranstaltung für jeden zweiten Donnerstag in den Sommermonaten. Wegen des großen Erfolgs hat sich Veranstalter Casconcept dazu entschieden, zwei weitere Termine im Oktober und November zu organisieren.
Erstmalig dabei waren dieses Mal Estilo Argentino und Simon’s Garten. Aber auch bekannte Gesichter wie die Fleischerei Holz und Hof Menken waren am Donnerstagabend zu Gast. Weil am Freitag (11.11.) der Castrop-Rauxeler Weihnachtsmarkt startet, war der Marktplatz bereits in weihnachtliches Ambiente gehüllt. Die ausliegenden Holzstücke sollen auf dem Adventsmarkt für ein gemütliches Gefühl sorgen, für einige Castrop-Rauxeler waren sie an diesem Abend jedoch eine Barriere.
Keine Barrierefreiheit
Dieser Bodenbelag wurde nicht von Veranstalter Casconcept ausgelegt, sondern ist Teil des Konzeptes des nun folgenden Adventsmarktes mit Open-Air Adventszelt und Adventsscheune auf dem Castroper-Marktplatz. Einigen Bürgern fiel auf, dass Menschen mit Rollator oder Rollstuhl auf diesem Untergrund Schwierigkeiten haben, an der Veranstaltung teilzunehmen.
„Super. Naschmmarkt in der Stadt. Für Leute mit Rollator oder Rollstuhl nicht geeignet, da überall auf dem Boden Holzpellets ausgestreut sind. Da kommt man nicht vorwärts Schade“, schrieb eine Nutzerin in der Facebook-Gruppe „Du bist Castroper, wenn...“ am Donnerstagabend. Dafür erhielt sie von zahlreichen Castrop-Rauxelern in der Gruppe Zuspruch.

Keine Änderung in Sicht
Die Holzplättchen auf dem Boden sollen dem Adventsmarkt eine gewisse Gemütlichkeit verleihen. Das findet auch der Betreiber des Adventszelts, Bubi Leuthold. Angesprochen auf die Beschwerden einiger Castrop-Rauxeler im sozialen Netzwerk sagte er, dass man nicht plane, den Bodenbelag wieder wegzuräumen.
Man wolle es aber noch ein wenig verteilen, damit es flacher wird und mit weiterer Nutzung tritt sich der Boden ja auch platt, erklärte Leuthold. Der Holzboden gehört schon lange zur Innenausstattung der Castroper-Adventsscheune, dieses Jahr hat man ihn über den gesamten Bereich des Marktplatzes verteilt.
In Zukunft mehr Rücksicht
„Der Charakter einer Veranstaltung sollte grundsätzlich gewahrt werden“, sagt Yasemin Breilmann auf Anfrage unserer Redaktion. Sie verstehe auch Bubi Leuthold, dass das geschaffene Ambiente durch den Holzboden zu seinem Konzept gehört. Dennoch wünscht sich die Politikerin mehr Rücksicht auf Menschen mit Behinderung und Senioren.
„Es wäre dennoch schön, wenn man solche Veranstaltungen für alle Menschen zugänglich macht“, betont sie. Gerade für die Zukunft fordert sie mehr Aufmerksamkeit bei der Planung und ein gewisses Fingerspitzengefühl. „Man sollte in Zukunft mehr darauf achten, diese Gruppierungen nicht auszuschließen und Orte zugänglicher zu gestalten“, so Breilmann im Gespräch mit unserer Redaktion.
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