Wird die Castroper Leselust gerettet? Buchhandlung aus Lünen könnte den Laden übernehmen

Interesse an Übernahme der Leselust: Buchhändlerin auf Personalsuche
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Kaum ein Geschäft löst in Castrop-Rauxelern so viele Gefühle aus wie die Castroper Leselust. Kein Wunder, dass so manches Tränchen verdrückt wird, seitdem Martina Tielker Ende Januar angekündigt hat, ihre Buchhandlung zu schließen. Noch rund drei Wochen ist die Leselust geöffnet, dann hört Tielker auf.

Das muss aber nicht unbedingt das Ende der Leselust sein: Interessenten gab es wohl zwei. Eine Buchhandlung aus Lünen äußert nun öffentlich: Wir möchten den Laden übernehmen. Um das Gedankenspiel wirklich umsetzen zu können, sind Tiphaine Scholz und ihr Team der Lippe Buchhandlung jetzt auf Personalsuche.

Mitstreiter sollen sich melden

Den Aufruf der Buchhändlerin aus Lünen – praktisch eine Stellenanzeige – hat die Leselust in den sozialen Medien geteilt. Sie und ihr Team überlegten, „diese wunderschöne, inhabergeführte Buchhandlung zu übernehmen“, sagt Scholz und richtet sich an die Zuschauer. „Es fehlt uns aber eine Vollzeitkraft.“

Wer aus Castrop-Rauxel oder der Umgebung kommt und Lust hat, dieses Abenteuer zusammen weiter zu bestreiten, solle sich bei ihr melden. Das gehe am besten per Mail an info@lippebuchhandlung.de. Interessenten können aber auch unter 02306/55998 anrufen.

Martina Tielker in der Castroper Leselust.
Martina Tielker in der Castroper Leselust. In wenigen Wochen wird sie den Laden schließen. Doch vielleicht muss das nicht das Ende der Leselust sein. © Ronny von Wangenheim

Das ist die Lippe Buchhandlung

Erst im Mai 2024 wurde die Lippe Buchhandlung in Lünen selbst gerettet. Heidi Vakilizadeh hatte ihren Rückzug für Ende Mai angekündigt, worauf viele Bücherfreunde sich um die Zukunft der letzten inhabergeführten Buchhandlung in der 80.000-Einwohner-Stadt sorgten. Mit Tiphaine Scholz fand sich schneller als vermutet eine Nachfolgelösung. Die Dortmunderin erfüllte sich mit der Übernahme des zu diesem Zeitpunkt 44 Jahre alten Buchladens einen Traum.

„Oh wie schön“, freut sich jetzt schon eine Kundin bei Instagram. „Es geht weiter in Castrop-Rauxel. Und dann auch noch mit dir!“ Daraufhin bremst Scholz erstmal die Euphorie: „So weit sind wir noch nicht... Wir brauchen Unterstützung!“