In Castrop-Rauxel
Nach Schweißarbeiten: Zwei Yachten brannten
Nach Schweißarbeiten sind zwei Segelyachten in Castrop-Rauxel komplett ausgebrannt. Die Boote lagen in einem Trockendock am Rhein-Herne-Kanal. Zwei Männer erlitten Rauchvergiftungen. Der Schaden dürfte im fünfstelligen Bereich liegen - auch weil das Feuer auf zwei weitere Yachten übergriff.
Ab Mittwoch, 21.14 Uhr, waren Polizei und Feuerwehr im Einsatz am Ringelrodtweg nahe des Castrop-Rauxeler Ortsteils Pöppinghausen. Zwei Yachten, die noch im Winterlager waren, standen zu diesem Zeitpunkt bereits in Flammen.
Nach ersten Ermittlungen der Polizei dürften Schweißarbeiten die Ursache für den Brand gewesen sein. Ein 30-Jähriger aus Bochum führte zusammen mit einem 29-Jährigen aus Recklinghausen die Arbeiten im Schiffsrumpf seines Bootes aus. Dabei sei das Feuer ausgebrochen, so die Polizei.
Gasflaschen im Heck - trotzdem keine Explosion
Das Feuer griff über auf eine zweite Yacht. Beide Boote brannten völlig aus. Auch zwei weitere Yachten wurden beschädtigt. Den Gesamtschaden schätzte die Polizei auf rund 200.000 Euro.
Die Auswirkungen hätten sogar noch größer sein können: Im Heck eines Schiffes waren zwei Propangasflaschen. Sie brannten kontrolliert über das Sicherheitsventil ab. Es kam nicht zu einer Explosion.
Vergiftung: Männer mussten ins Krankenhaus
Die beiden Männer erlitten Rauchgasvergiftungen. Nach kurzer Zeit im Krankenhaus konnten sie aber wieder entlassen werden.
Die Polizei ermittelt weiter und prüft, ob die Schweißarbeiten tatsächlich die Ursache für den Brand waren. Die Polizei ermittelt weiter. Sollte sich der Verdacht bestätigen, wird noch einiges auf den verantwortlichen Halter des Schiffs zukommen, wie Hafenmeister Karl Palmowski gegenüber unserer Redaktion erklärte.
Hatte der Halter keine Vollkaskoversicherung?
„Seit drei Jahren hat er an dem Schiff rumgeschraubt, aber so wie es ausschaut, hatte der Besitzer keine Vollkaskoversicherung abgeschlossen“, so Palmowski.
Überhaupt wird der Abend des Brandes die AMC-Mitglieder noch eine ganze Weile beschäftigen. Für Sonntag und Montag haben sich die ersten Gutachter der Versicherungen und ein Sachverständiger angekündigt. Im schlimmsten Fall könnten die Geschädigten sogar auf dem Schaden sitzen bleiben, vermutet Karl Palmowski.
Am Freitag sorgte der Brand jedenfalls für Hochbetrieb am Yachthafen. Ermittler der Kriminalpolizei, Mitarbeiter der oberen und unteren Wasserbehörde sowie ein Kamera-Team eines Privatsenders interessierten sich für Geschehnisse der Brandnacht.