
© Helmut Kaczmarek
Mordkommission ermittelt: Legte ein Obdachloser Feuer an der Adlerstraße?
Nächtliche Brände
Erst brannte ein Auto, Minuten später ein Mehrfamilienhaus: Die Nacht zu Freitag auf Schwerin war ein Drama. Beobachtungen der Anwohner erhärten sich: Ein Mann könnte die Brände gelegt haben.
Die Ermittler gehen nach einem Brand eines Mehrfamilienhauses an der Adlerstraße und eines Autos an der Frohlinder Straße auf Schwerin seit Freitagmittag von Brandstiftung aus. Das meldete die Polizei gemeinsam mit der Staatsanwaltschaft am Freitagnachmittag. Es wurde eine Mordkommission eingerichtet.
In der Nacht zu Freitag hatte eine Passantin um 3.55 Uhr zunächst die Polizei alarmiert, als sie Qualm aus einem an der Frohlinder Straße geparkten Auto wahrnahm. Die Polizei eilte zum Brandort, wollte selbst mit dem Löschen loslegen, als auch schon die Feuerwehr eintraf. Die hatte aber nicht viel Zeit, sich zu kümmern.
Mehrfamilienhaus auf Schwerin in Flammen
Nur eine Ecke weiter in dieser dicht bebauten Mehrfamilienhaus-Wohnsiedlung auf Schwerin stand ein Haus in einer Reihe weiterer Geschoss-Wohnhäuser in Flammen. Die Feuerwehr schwenkte um, holte Verstärkung nach und war kurze Zeit später mit drei Löschzügen und der Drehleiter vor Ort.
Zunächst wurden viele der Wohnungen aus dem Gebäuderiegel evakuiert. Es soll sich niemand verletzt haben - das war noch die beste Nachricht aus dieser Nacht. Von der Drehleiter und aus dem Treppenhaus heraus brachte die Feuerwehr den Brand, der aus dem Dachstuhl heraus in den Nachthimmel züngelte, unter Kontrolle. Gegen 7 Uhr war der Einsatz beendet.
Nicht aber der der Polizei: Noch vor Ort, heißt es am Freitagnachmittag, konnte ein Tatverdächtiger festgenommen werden. Der 35-jährige Mann, der aktuell keinen festen Wohnsitz habe, sollte noch am Freitag dem Haftrichter vorgeführt werden. Möglicherweise muss der Mann in Untersuchungshaft bleiben.
Anwohner und Betroffene der Adlerstraße berichteten unserer Redaktion am Morgen, dass sie die Detonation eines Böllers gehört hätten. Einige Zeugen gingen auch davon aus, dass es sich hier nicht um einen technischen Defekt, einen Unfall oder einen Zufall, sondern um Brandstiftung handele.
Weitreichende Schäden durch Flammen, Ruß und Wasser
Die Bewohner des Hauses können in jedem Fall vorerst nicht in ihre Wohnungen zurück. Mindestens bis Montag, so die Polizei vor Ort. Sie müssen sich nun anderweitig eine Bleibe suchen und können nur in Abstimmung mit der Kripo in ihre Wohnungen, um etwas herauszuholen, das dringend benötigt wird.
Die Polizei geht davon aus, dass das Haus mindestens ein paar Tage lang nicht bewohnbar sein werde. Die Flammen selbst, die Rußentwicklung, aber am Ende vor allem das Löschwasser sorgten für weitreichende Schäden.
Gebürtiger Münsterländer, Jahrgang 1979. Redakteur bei Lensing Media seit 2007. Fußballfreund und fasziniert von den Entwicklungen in der Medienwelt seit dem Jahrtausendwechsel.
