
© Uwe Pesch
„Mission statt Profit“: Alpaka-Papa Daniel Hischke, seine Farm und der Ärger mit Hunden
Alpaka-Boom
Zuletzt war die Vivamos Alpaka Farm Thema: In Dingen sind vier neue Alpakas zu Hause. Älter aber ist „Daniels kleine Farm“. Wir sprachen mit dem Betreiber über den Alpaka-Boom in Castrop-Rauxel.
Daniel Hischke betreibt seit mehreren Jahren schon eine Alpaka-Farm in Obercastrop. Auf seinem Bauernhof kann man Wanderungen mit den 22 Alpakas und 2 Lamas machen, egal ob allein, mit der Familie oder mit Arbeitskollegen. Das jüngste Tier wird im Sommer zwei, das älteste 2020 zehn Jahre alt.
Das Trekking mit den TIeren boomt in Castrop-Rauxel: Die deutlich jüngere Vivamos Alpaka Farm in Dingen sei bis Mai so gut wie ausgebucht, sagte die Alpaka-Mama Annelene Giese kürzlich. Aber wie ist das bei dem Pionier in Obercastrop?
22 Alpakas, 2 Lamas: Das ist Daniels kleine Farm
Woher haben Sie eigentlich Ihre Tiere, Herr Hischke?
Größtenteils von zwei namhaften Alpakazüchtern in Lünen und dem Rhein-Sieg-Kreis. Bis auf zwei Ausnahmen sind es alles Tiere, die in Deutschland geboren sind.
Die Vivamos Alpaka Farm in Dingen ist bei den Wanderungen zurzeit bis Mai praktisch ausgebucht. Ist das bei Ihnen ähnlich?
Ja, das ist bei mir ähnlich. Seit unserem Start in 2015 herrscht eine immer noch steigende Nachfrage nach meinem Trekking-Angebot. Einige Monate Vorlauf für Terminbuchungen ist obligatorisch.

Daniel Hischke musste seine Tiere trainieren, damit sie an der Leine gehen. Solche Spaziergänge sind in Castrop-Rauxel sehr beliebt. © Daniels kleine Farm
Würden Sie sagen, das Geschäft boomt?
Die Frage, ob das Geschäft boomt oder nicht, ist eigentlich nicht so wichtig für mich. In der Alpakahalter- und Alpakazüchterszene gilt das Motto: „Du kannst ein kleines Vermögen mit Alpakas verdienen, aber nur, wenn du vorher ein Großes reinsteckst.“
Ich versuche, mich eher auf die Mission anstatt auf den Profit zu konzentrieren. Die Mission ist, Menschen jeden Alters eine Gelegenheit zu bieten, das eigene Verhältnis zu und für Tier und Natur zu fördern. Das Alpaka bietet dafür optimale Grundvoraussetzungen. Deswegen legen wir unseren Schwerpunkt unter anderem auch auf die tiergestützte Arbeit mit Menschen. In diesem Monat beginne ich eine 17-monatige Zusatzausbildung zur Fachkraft für tiergestützte Intervention und Pädagogik.
Haben Sie schon mal daran gedacht, mehr Tiere zu kaufen? Oder vielleicht Nachwuchs zu züchten?
Nein, weitere Tiere sind aktuell nicht geplant. Wir haben unsere seit Beginn angestrebte Herdengröße erreicht und sind überglücklich damit. Das Thema „Eigene Zucht“ ist auf lange Sicht aufgeschoben, da ich mit meiner aktuellen „Mannschaft“ voll ausgefüllt bin. Alle meine Tiere sind übrigens Hengste.

Sie gelten als ultrasüß und sehr zutraulich: In Castrop-Rauxel leben inzwischen 30 Alpakas auf zwei Farmen. © Fee-Jasmin Rompza
Sehen Sie eigentlich die Alpaka-Farm in Dingen, die ja viel später aufgemacht wurde als Ihre, als Konkurrenten oder eher als Partner?
Eine Konkurrenz sehe ich in keinster Weise. Ich bin geradezu froh, wenn mehr und mehr Menschen im Grunde die gleichen Ziele verfolgen. Die Nähe zueinander ist ebenfalls eher Vorteil als Problem. Unser Einzugsgebiet geht übrigens mittlerweile über die Grenzen unseres Bundeslandes hinaus.
Vivamos und Daniels kleine Farm sind sich durchaus bekannt. Wir würden uns auch gegenseitig unterstützen, wenn es darauf ankommt.
Gab es bei Ihnen eigentlich schon einmal einen Zwischenfall mit einem der Alpakas während einer Wanderung?
Es gab unterwegs tatsächlich schon mal den ein oder anderen Zwischenfall: mit nicht angeleinten Hunden, deren Besitzer das Verhalten ihres Tieres nicht ganz richtig einschätzen konnten. Das Alpaka ist ein sensibles Fluchttier und reagiert entsprechend, wenn ein Hund sich plötzlich nähert. Mir liegt allerdings ein respektvoller Umgang miteinander am Herzen, deswegen kläre ich auch immer gerne und oft über dieses Thema auf, auch im direkten Gespräch mit den Hundebesitzern. Im Grunde klappt das gut.
Davon abgesehen: Unsere Tiere als auch unsere Gäste sind gut versichert.