Millionen-Publikum für Frank-Schwabe-Thriller Super-Reichweite für Aserbaidschan-Film und Doku

Millionen-Publikum für Frank-Schwabe-Thriller „Am Abgrund“ und ARD-Doku
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So nah waren die Menschen selten dran an der Arbeit von Frank Schwabe, dem Profi-Politiker aus Castrop-Rauxel und dem Wahlkreis Recklinghausen: Sein Wirken und Arbeiten im Rahmen der Korruptionsaffäre um Aserbaidschan und den Europarat war Thema in einem ARD-Spezial am Mittwochabend. Erst lief um 20.15 Uhr ein Polit-Thriller, also ein Spielfilm, der auf den wahren Geschehnissen beruhte, aber ein bisschen fernsehfilm-taugliche Fiktion hinzufügte. Danach lief eine 35-minütige Dokumentation, die die Fiktion in die Realität einbettete. In der Prime-Time schauten Millionen zu.

Auf 5 Millionen Zuschauer hatte Schwabe im Gespräch mit unserer Redaktion im Vorfeld gehofft und so seine Entscheidung gerechtfertigt, warum er sich vor Jahren für einen Fernseh-Film statt dem Schreiben eines Buches entschieden hatte. Am Ende sahen laut der anerkannten AGF-Quotenmessung 3,64 Millionen Menschen zu. Die direkt anschließende Doku ab 21.45 Uhr schauten 2,68 Millionen. Die Tagesthemen fingen extra zehn Minuten später statt.

Der Bundestags- und Europaratsabgeordnete Frank Schwabe trug maßgeblich zur Aufklärung der Aserbaidschan-Affäre bei.
Der Bundestags- und Europaratsabgeordnete Frank Schwabe trug maßgeblich zur Aufklärung der Aserbaidschan-Affäre bei. © SWR/Daniel Harrich/diwafilm

Am Abend, gleich nach dem Quoten-Tagessieger „Tagesschau“ (5,15 Millionen), reichte es zu Platz 5 in den Tages-Charts. 14,2 Prozent der Leute ab 3 Jahren, die Fernsehen schauten, entschieden sich für den Thriller, danach 12,4 Prozent für die Doku. Sie ist Teil einer vierteiligen Dokumentationsserie #unsereErde. Alle Beiträge sind schon seit einigen Tagen auch in der ARD-Mediathek zu finden.

Korruption in Aserbaidschan

Der Spielfilm handelte von einem Europarats-Mitglied namens Gerd Meineke (gespielt von Hans-Jochen Wagner), dessen Rolle angelehnt ist an die wahre Rolle von Frank Schwabe in der Aserbaidschan-Affäre. Darin deckte er mit anderen Mitstreitern Bestechungen im Europarat auf, die sich auch in den Deutschen Bundestag und in andere nationale Parlamente Europas erstreckten.

Aserbaidschan gilt als einer der korruptesten Staaten weltweit. Das Land im Osten Europas hat ein reiches Naturschatz-Vorkommen, sowohl bei Öl und Gas, als auch bei den Rohstoffen der Zukunft. Die Hauptstadt Baku ist inzwischen eine schillernde und glitzernde Metropole geworden, in die ein Kamerateam Frank Schwabe begleitete. Der Politiker berichtet bei einer Taxifahrt durch die Stadt und in einem Hotelzimmer von den Machenschaften rund um Abstimmungen, ob man Aserbaidschan wegen politischer Gefangener, Korruption und fehlenden demokratischen Wahlen aus dem Europarat auszuschließen habe.

Im Spielfilm ist zu sehen, wie eine Wahlbeobachterin des Europarats, die 2013 mit Frank Schwabe in Baku in einer demokratischen Mission unterwegs war, in Boutiquen shoppen ging und hinterher der Regierung in Aserbaidschan einwandfreie demokratische Wahlen bescheinigte. Frank Schwabe hingegen beobachtete viele Dinge, die das Gegenteil bewiesen.