Selman Cakirci ist Geschäftsführer und treibende Kraft hinter der jungen Schmuckmarke „Meine Kette“. 2016 gründete er das Unternehmen – damals noch in Herne – als Online-Shop für personalisierte Schmuckstücke. Seit November 2023 gibt es in der Castroper Altstadt ein Ladenlokal für Kunden, die sich auch vor Ort beraten lassen möchten.
Jetzt taucht im Biesenkamp ein neues Ladenlokal auf. „Meine Kette“ steht vorne dran, die Fenster sind mit Papier abgedeckt und was sich dahinter verbirgt, sieht man nicht. Was steckt also hinter den neuen Geschäftsräumen?
Von Castrop-Rauxel in die Welt
„Wir expandieren“, erzählt Selman Cakirci im Gespräch mit der Redaktion. Das Lokal im Biesenkamp ist die neue Produktionsstätte aller Schmuckstücke, die das Unternehmen über seine Website in die ganze Welt und im Ladengeschäft Am Markt 14 in Castrop-Rauxel verkauft. Wer die persönliche Beratung sucht, ist in der Filiale am Markt weiterhin richtig – die Räumlichkeiten im Biesenkamp sind reine Produktionsstätte.

„Wir haben unsere Namensketten, die wir mit der Frästechnik personalisieren und individuell gravieren, bisher in der Türkei herstellen lassen“, erklärt Cakirci. Die Arbeitskosten seien dort einfach günstiger gewesen. Das Gravieren der Schmuckstücke ist laut dem Unternehmer ein aufwendiger Prozess, der viel Arbeitskraft erfordert.
„Jetzt haben wir es durch neue Techniken und automatisierte Maschinen geschafft, dass wir alles komplett in Castrop-Rauxel produzieren“, erzählt er stolz. 2000 Namensketten können mit den neuen Techniken pro Tag produziert werden. „Mit unserem alten Prozess brauchten wir ungefähr zwölf Leute, die am Tag 300 Ketten produziert haben.“ Das geht jetzt viel schneller und kostengünstiger.
Schneller beim Kunden
Da hätte eine Kette dann schnell 100 bis 150 Euro gekostet, das war für Selman Cakirci nicht tragbar. „Unsere Zielgruppe sind junge Leute und die haben eben ein kleineres Budget zur Verfügung.“ Damit das Unternehmen Preisen von 30 bis 40 Euro pro Kette bieten kann, ist es bisher auf die Türkei als Produktionsstätte ausgewichen.
Auch die Produktionszeiten verkürzen sich. „Im Gegensatz zu anderen Mitbewerbern, die zwei bis drei Wochen für eine Namenskette brauchen, können wir jetzt schon innerhalb von zwei Tagen den Schmuck verschicken.“ Durch die neuen automatisierten Maschinen öffnen sich auch neue Möglichkeiten für den Unternehmer auf dem Schmuckmarkt.

Expansions-Pläne
Zusätzlich will der gebürtige Hertener, der sich selbst aber eher als Castrop-Rauxeler sieht, am neuen Standort deshalb einen Großhandel aufziehen. Zukünftig sollen dort nicht nur Ohrringe, Ketten, Ringe und Armbänder für sein Geschäft „Meine Kette“ produziert werden, sondern auch andere Unternehmen mit personalisierten Schmuckstücken beliefert werden.
Das Unternehmen ist seit seinen Anfängen schnell gewachsen. In einem Gespräch mit der Redaktion im vergangenen Jahr erzählt er: „Im Jahr 2020 hatten wir einen Umsatz von 7,2 Millionen Euro.“ Deshalb setzt der Unternehmer auf Expansion. Dafür ist Selman Cakirci noch auf der Suche nach mehr Lagerplatz.
„Ich brauche ein Gewerbegebiet in Castrop-Rauxel, Herr Kravanja“, lacht er. Dem Unternehmer ist es wichtig, in der Europastadt zu bleiben. „Den Fehler, Castrop-Rauxel zu verlassen, habe ich einmal gemacht – den mache ich nicht nochmal.“
„Meine Kette“ eröffnet in Castrop-Rauxel: Aus der Altstadt wird der Schmuck in die Welt verkauft