Mehrwertsteuer-Erhöhung Castrop-Rauxeler müssen in manchen Restaurants schon mehr zahlen

Nach Mehrwertsteuer-Erhöhung: Gastronomen heben die Preise an
Lesezeit

Die Corona-Pandemie ist vorbei und damit auch die steuerliche Entlastung für die Gastronomie-Branche. Seit dem 1. Januar gilt die alte Mehrwertsteuer von 19 anstatt 7 Prozent. Wer gerne auswärts essen geht, wird deshalb jetzt tiefer in die Tasche greifen müssen.

Auch wenn die Pandemie vorbei ist, sitzt das Geld bei den Bürgern und den Gastronomen nicht locker. Die wirtschaftlichen Auswirkungen klingen nach – Ukrainekrieg und Inflation erledigen den Rest. Die Gastronomen in Castrop-Rauxel beschäftigen sich mit Preisanhebungen, Kundenreaktionen und möglichen Alternativen.

Brauhaus Hotel Rütershoff

Elmar Bök ist Geschäftsführer im Brauhaus Hotel Rütershoff in Obercastrop. Beim Brauhaus-Chef steht erstmal „alles auf dem Prüfstand.“ „Die Preise habe ich bisher noch nicht erhöht“, erzählt der Castrop-Rauxeler Gastronom. Ob Bök die Preise anheben muss, kann er jetzt noch nicht abschätzen.

Für ihn ist es jetzt wichtig, genau zu analysieren, wie die gestiegenen Lebensmittelkosten und Lieferpreise am kostengünstigsten an seine Kunden weitergegeben werden können.

„Meine Hauptaufgabe als Geschäftsprüfer ist aktuell erstmal die Speisenkalkulation.“ Ende Februar soll sie beendet sein. „Dann stellen wir uns neu auf.“ Wichtig sei aber vor allem, dass die Qualität und Menge der Speisen gleich bleibt, wenn durch die Mehrwertsteuer die Produkte teurer werden.

Für den Fall, dass die Preise angehoben werden müssen, hat der erfahrene Gastronom auch schon ein paar Ideen, um den Gästen den Preisanstieg schmackhafter zu machen. „Am Anfang des Abends könnte es dann einen kleinen kulinarischen Gruß aus der Küche geben und am Ende vielleicht ein Schnäpschen als kleinen Gruß vom Service. So können wir den Gästen etwas zurückgeben.“

Steakhaus Lindenhof

Im Steakhaus Lindenhof in Ickern wurde die Erhöhung der Mehrwertsteuer schon umgesetzt. „Leider haben wir die Preise anheben müssen“, berichtet Gastronom Danilo Djeric. „Pro Gericht sind das etwa vier Euro.“ Kundenreaktionen bleiben bisher aus. „Ich habe das Gefühl, es ist kaum aufgefallen.“

Das liege aber auch an der Entwicklung der sozialen Schichten, das Klientel sei ein anderes geworden. „Eine alleinerziehende Mutter mit ihrem Kind kommt schon lange nicht mehr, auch zu Weihnachten nicht.“ Das können sich viele Menschen einfach nicht mehr leisten.

Ärgerlich ist für den Steakhaus-Chef auch der extra Aufwand. „Wir müssen neue Speisekarten drucken und das Personal muss sich die neuen Preise merken.“

Parkbad Süd

Marlen Kempf hat im Parkbad Süd die Preise leicht angehoben. „Die Kunden haben davon aber noch nichts bemerkt“, erzählt die Geschäftsführerin. „Im Schnitt handelt es sich um ein bis drei Euro maximal, die jetzt dazukommen.“ Es komme auf die Beilagen bei einem Gericht an, erklärt Kempf. „Das Rinderfilet, das früher 36 Euro gekostet hat, gibt es jetzt abhängig vom Aufwand der Beilage – Zürcher Geschnetzeltes oder Kartoffelröstis – für 38 oder 40 Euro.“

Haus Hölter by Philipp

Auch Gastronom Frank Philipp hat im Haus Hölter in Henrichenburg keine ausbleibende Kundschaft bemerkt. „Um eine Preisanpassung kamen wir nicht herum.“ Aktuell ist das Haus Hölter laut Philipp noch in den Betriebsferien. Die Preise wurden Anfang des Jahres angepasst.

Kundenäußerungen à la „ihr seid schon wieder teurer geworden“, habe er bisher nicht mitbekommen. „Ich kann mir aber schon vorstellen, dass Gäste sagen, wir essen dann halt nicht und trinken lieber“, so Philipp.

„Menükarussell“ in Castrop-Rauxel und Umgebung: Alle Informationen für Ihren Restaurantbesuch

„Gehen auf jeden Fall wieder hin“: Die zwölf besten Restaurants in Castrop-Rauxel - laut Google

Uber Eats oder Lieferando?: Yabo’s Pizza sagt, wer in Castrop-Rauxel am besten liefert