Das wechselhafte März-Wetter machte dem Frühlingsmarkt in der Castroper Altstadt einen Strich durch die Rechnung. „Ins Wasser gefallen“ trifft es auch aus Veranstalter-Sicht. Denn die Werbegemeinschaft „Casconcept“ habe natürlich größere Pläne gehabt und sich mehr versprochen, sagt Chef Matthias Zimmer. Bereits einen Tag nach dem Event kündigt er aber große Veränderungen an. Ein Debakel wie dieses soll es nicht mehr geben.
Einen Vorwurf will Matthias Zimmer niemandem machen, auch nicht den insgesamt 20 Vereinen und Händlern, die abgesagt haben oder abgereist sind. „Die Castrop-Rauxeler Vereine oder Institutionen, die für Programm sorgen wollen, machen das alles im Ehrenamt. Da versteht man es ja auch, wenn sie bei dem Wetter zu Hause bleiben“, sagt Zimmer. Auch Stand-Betreiber könne man vertraglich nicht verpflichten, unter allen Umständen zu kommen oder zu bleiben.
„Wir haben den Handel verloren“
Er ist sich sicher: „Die Veranstaltung wäre bei dem Wetter auch in Köln ins Wasser gefallen.“ Einer von zwei verkaufsoffenen Sonntagen in der Altstadt in diesem Jahr hat sich demnach auch für die Einzelhändler keineswegs gelohnt. Er freue sich zwar, dass neben den Mitgliedern der Werbegemeinschaft auch andere Inhaber ihre Türen geöffnet hatten. Große Aktionen blieben aber aus.
„Einige Meter weiter südlich sagt man, Julian Nagelsmann habe die Kabine beim FC Bayern verloren“, zieht Matthias Zimmer einen Vergleich. „Wir haben den Handel verloren.“ Als er unabhängig vom Frühlingsmarkt alle ungefähr 80 Altstadt-Händler zu einer Präsenzveranstaltung eingeladen habe, seien acht oder neun gekommen. Vier oder fünf davon seien „Casconcept“-Mitglieder gewesen.

„Ich mache den restlichen 71 keinen Vorwurf, aber es zeichnet ein Bild, dass der Einzelhandel im Wandel ist“, sagt Zimmer. Und auch die Konzepte der Werbegemeinschaft ändern sich, verkündet Zimmer den Paukenschlag einen Tag nach dem gefloppten Frühlingsmarkt: „Im März werden wir nichts mehr machen.“ Heißt: Der Frühlingsmarkt ist Geschichte. Man wolle sich in Richtung Mai orientieren, obwohl es dafür auch keine Wetter-Garantie gebe.
Zudem will die Werbegemeinschaft in Zukunft nur noch das Gesamt-Paket einkaufen. Sprich: Einen Anbieter, der einen ganzen Markt oder andere Angebote mitbringt und sich um die Organisation der gesamten Mannschaft kümmere. Einen ersten Versuch mit einem solchen Anbieter soll es bereits im Herbst geben, wenn der zweite verkaufsoffene Sonntag in der Altstadt ansteht.
Zum Wochenanfang vor dem Frühlingsmarkt hatten Zimmer und sein Team noch über eine Absage des Frühlingsmarktes beraten. „Wir können aber nicht immer die Ankündigungs-Weltmeister sein“, sagt er. Die wenigen Besucher hätte das aber wohl weniger enttäuscht als das Bild, das die Altstadt am Ende abgab.
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