Der Auftritt von Komiker Luke Mockridge in der Stadthalle Castrop-Rauxel am 11. Oktober steht auf der Kippe. Der Vermieter der Halle, die Forum Castrop-Rauxel GmbH, will die Veranstaltung nach seinen hämischen Äußerungen über Menschen mit Behinderungen trotz einem gültigen Mietvertrag mit einer Agentur am liebsten streichen. Mit dem Geschäftsführer des städtischen Tochterunternehmens sprachen wir am Montag (9.9.2024).
Herr Breuer, wird Luke Mockridge in Castrop-Rauxel noch auftreten? Sat.1 hat die Sendung mit ihm abgesetzt. Können Sie sein Gastspiel auch absagen?
Natürlich sind auch wir nicht begeistert. Was er da gemacht hat, das geht gar nicht. Das sehen wir genauso wie viele andere gerade. Ich glaube, dass auch niemand sonst die Veranstaltungen mit Luke Mockridge gerade noch durchführen will.
Können Sie es denn einfach absagen?
Es gibt einen gültigen Mietvertrag mit der Agentur, die den Künstler vertritt. Wir sind aber nicht die einzige Halle, die gerade bei der Agentur anruft und versucht, den Auftritt abzuwenden. So ist es auch bei uns. Ich war im Urlaub und hab am ersten Tag nach meiner Rückkehr am Montagmorgen direkt dort angerufen. Ich brauche aber noch ein paar Tage, um das Thema zu klären.

Was sagen Sie denn zu seinen Äußerungen?
Er galt sowieso schon als schwieriger Charakter. Er hat früher Hallen und sogar Stadien vollgemacht mit seinen Programmen. Aber diese Äußerung: Da fehlen einem echt die Worte. Andere Comedians haben völlig recht, wenn sie das gerade scharf kritisieren.
Wir wollen niemanden auf der Bühne haben, der solche Äußerungen tätigt. Das ist mit meiner Moral und Philosophie nicht zu vertreten. Es handelt sich aber um eine befreundete Agentur. Die kann für ihre Künstler aber auch nichts, denke ich. Mit der Agentur verhandeln wir gerade. Vielleicht gibt es ja einen guten Künstler in der Nachfolge. Ich sage ganz klar: Besser mal Licht aus und kein Personal einsetzen, als so einen Menschen ins Licht zu setzen. Viele meiner Kollegen wollen aus diesem Auftritt herauskommen.
Ist Ihnen als Hallen-Chef so ein Fall schon mal untergekommen?
Wir hatten schon Anfragen von privaten Veranstaltern, ob religiöse Vereine oder politische Parteien, bei denen ich hellhörig geworden bin. Es gab auch solche, die ich hier in Castrop-Rauxel nicht sehen will. Dann lasse ich eine Veranstaltung nicht zu, wenn es geht. Es gibt jedenfalls schon viele Anfragen, die wir abwenden konnten. Wir sind da nicht verpflichtet und mussten noch nie etwas wie Abstandszahlungen leisten.