Wichtige Brücke in Datteln abgesackt – Kanal komplett gesperrt

© Sebastian Balint

Wichtige Brücke in Datteln abgesackt – Kanal komplett gesperrt

rnLöringhof-Brücke

Die Löringhof-Brücke in Datteln ist seit Donnerstag (13.1.) um 7 Uhr gesperrt: Es gibt schwere, laut Kreisverwaltung irreparable Schäden an der Brücke. Der Kanal ist für die Schifffahrt gesperrt.

Datteln, Waltrop

, 13.01.2022, 12:30 Uhr / Lesedauer: 2 min

Entdeckt wurde das Problem am frühen Donnerstagmorgen von einer aufmerksamen Bürgerin. Sie meldete der Polizei, dass die Löringhof-Brücke über dem Dortmund-Ems-Kanal abgesackt sei. Die herbeigerufenen Beamten sahen schnell: Die Frau hatte Recht. Die Brücke wurde daraufhin in beide Richtungen für den kompletten Verkehr, auch für Fußgänger und Radfahrer, gesperrt - auch der Kanal ist für die Schifffahrt vorerst nicht nutzbar.

Mit bloßem Auge zu erkennen: Die Löringhof-Brücke ist abgesackt.

Mit bloßem Auge zu erkennen: Die Löringhof-Brücke ist abgesackt. © Katja Wehrland

Die Polizei hat die Zufahrt auf Waltroper Seite bereits ab der Recklinghäuser Straße gesperrt. Anlieger können aber weiterhin zu ihren Häusern fahren und auch die Mitarbeiter des Kraftwerks kommen sicher zu ihrem Arbeitsplatz. Auf Dattelner Seite wird der Verkehr automatisch über den Kreisverkehr vor der Brücke abgeleitet.

Die Löringhof-Brücke sei auf Waltroper Seite im Bereich der Widerlager um etwa zehn Zentimeter abgesackt, bestätigt Kreissprecherin Lena Heimers auf Nachfrage unserer Redaktion. Dabei handelt es sich um den Bereich, wo die Brückenkonstruktion aufliegt. Was genau dazu führte, dass die Brücke abgesackt ist, konnte am Morgen noch nicht geklärt werden. Experten des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamts untersuchten im Laufe des Tages die Brückenkonstruktion. Am Nachmittag gab es dann auch schon erste Vermutungen, was zum Absacken der Brücke führte.

Um etwa zehn Zentimeter ist die Brücke auf Waltroper Seite abgesackt.

Um etwa zehn Zentimeter ist die Brücke auf Waltroper Seite abgesackt. © Katja Wehrland

Experten haben einen Verdacht

„Die Experten vermuten, dass der Schaden durch ein zu schweres Fahrzeug hervorgerufen wurde, das die Brücke gar nicht hätte passieren dürfen“, erklärt Lena Heimers. „Ob sich das später aber beweisen lässt, das ist fraglich.“

Klar ist hingegen, so Kreissprecherin Lena Heimers, „dass die Löringhof-Brücke dauerhaft geschlossen bleiben wird. Eine Reparatur ist aus unserer Sicht ausgeschlossen.“ Es werde aber darüber nachgedacht zu prüfen, ob die Behelfsbrücke früher als geplant in Betrieb genommen werden kann. Pendler müssten sich daher langfristig auf Umwege einstellen müssen, bedauert die Kreissprecherin.

Sperrung hat auch Folgen für Feuer- und Rettungseinsätze

Wegen der Sperrung werde bei Einsätzen in diesem Bereich vorrangig die Feuerwehr Waltrop alarmiert, teilt die Feuerwehr Datteln mit. Im Bedarfsfall werde der Löschzug Horneburg und die hauptamtlichen Kräfte der Feuerwehr Datteln die Waltroper Kollegen unterstützen.

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Direkt betroffen von der Sperrung der Löringhof-Brücke ist Christian Nobach, auch als Pommes Franz Junior bekannt, der seinen Stand am Raiffeisen-Markt direkt an der Brücke betreibt. Am Montag (17.1.) will er den Stand wieder eröffnen. Mit großen Umsatzeinbußen rechnet er aber nicht. „Um diese Zeit ist eh Saure-Gurken-Zeit“, sagt er. „Meine Saison beginnt circa im März. Und dann ist die Behelfsbrücke vielleicht schon befahrbar.“

Pommes Franz Senior und Junior setzen auf die Besucher des Raiffeisen-Marktes.

Pommes Franz Senior und Junior setzen auf die Besucher des Raiffeisen-Marktes. © ANDREAS KALTHOFF

Raiffeisen-Markt erwartet Umsatzverluste

Bernward Resing, Geschäftsführer des Raiffeisen-Marktes, bereitet die Sperrung der Brücke sehr wohl Bauchschmerzen. „Wir haben ja bereits Erfahrung mit einer solchen Sperrung“, sagt er. „Daher wissen wir schon, was das für uns bedeutet. Was es nicht besser macht.“ Damals habe man Umsatzeinbußen in Höhe von zehn Prozent hinnehmen müssen, bedauert Resing. Vermutlich werde die Sperrung auch einige Kunden kosten, „weil der Umweg vielen einfach zu groß ist“, sagt er. „Und für einige Mitarbeiter aus dem Markt bedeutet das einen längeren Anfahrtsweg.“ Er gehe davon aus, dass das Unternehmen versuchen wird, mit entsprechenden Werbemaßnahmen zu reagieren, „ob diese Maßnahmen die zu erwartenden Verluste aber ausgleichen können, glaube ich nicht.“

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