Die Mitarbeiterinnen trugen am letzten Tag und schon seit Anfang des Jahres dieses T-Shirt im Dienst: "Tschüss Real - Hallo Globus!"

© Bastian Becker

Live dabei: Die letzten Minuten in der Geschichte des Castrop-Rauxeler Real

rnGlobus übernimmt

Das war‘s mit dem Real in Habinghorst: Das Castrop-Rauxeler Warenhaus hatte am Donnerstag zum letzten Mal geöffnet. Während wir im Livestream berichteten, wurde um 10.30 Uhr geschlossen.

Habinghorst

, 13.01.2022, 10:51 Uhr

Am Real-Markt in Habinghorst hängen viele Erinnerungen: von Kunden, von Mitarbeitern. Mehr ist an diesem Donnerstag davon auch nicht geblieben. Der letzte Öffnungstag dauerte ganze zweieinhalb Stunden, dann waren auch die letzten Produkte ausverkauft. Wir waren im Livestream vor Ort, als die Schließung die Runde machte.

Einige Kunden nutzten die letzten Stunden noch, um deutlich reduzierte Waren zu kaufen, viele Bereiche mit leeren Regalen waren aber bereits mit Flatterband abgesperrt. Was dennoch an Lebensmitteln übrig bleiben sollte, erhielten Organisationen wie die Tafel. Marktleiter Dominik Trieba bilanzierte im Live-Interview mit unserer Redaktion: „Der Verkauf in den vergangenen Wochen ist sehr, sehr gut gelaufen. Das Motto ‚Alles muss raus‘ haben wir gut einhalten können. Alles war aber zugleich auch sehr geordnet. Toll war das Kundenfeedback: ‚Sehen wir euch wieder‘“, haben viele gefragt. Ja, das ist so, wir gehen jetzt in die Einarbeit in verschiedene Globusmärkte und sind dann im Spätsommer alle wieder hier.“

T-Shirts für die Mitarbeiter mit Tschüss und Hallo

Mitarbeiter trugen schwarze T-Shirts mit der Aufschrift „Tschüss Real – hallo Globus“. Sie nennen sich nun Globianer und werden in unterschiedlichen Filialen in der Region fit gemacht für die Arbeit bei Globus.

So wie Desireé Simon, die ab sofort bei Globus in Krefeld arbeiten wird: Seit 25 Jahren war sie bei Real in Castrop-Rauxel tätig und wird dann im Spätsommer in Globus-Kleidung wieder hier sein. „Das ist mein zweites Zuhause geworden“, sagte die Betriebsrätin im Live-Interview. „Ich habe meine Ausbildung hier gemacht, habe viele Erinnerungen gesammelt und Erfahrungen gemacht. Das Herzchen wird schon schwer...“ Aber: „Ich freue mich auch auf die neue Aufgabe.“

Vor dem Real in Habinghorst: Unser Reporter Bastian Becker berichtete im Livestream und sprach im Interview mit Marktleiter Dominik Trieba und Mitarbeiterin Desirée Simon.

Vor dem Real in Habinghorst: Unser Reporter Bastian Becker berichtete im Livestream und sprach im Interview mit Marktleiter Dominik Trieba und Mitarbeiterin Desirée Simon. © Bastian Becker

Man habe „mit einem lachenden und einem weinenden Auge in den vergangenen Wochen gearbeitet. Mit einem weinenden, weil wir gesehen haben, wie unser Real stückweise ausverkauft wurde. Aber mit einem lachenden, weil wir Globianer werden und positiv in die Zukunft blicken können.“

Sie denke, dass man erst nach Ende der Einarbeitungsphase sehe, wie es wird: „Globus ist nicht Real, das wissen wir.“ Aber dennoch: Alle Mitarbeiter, über 100 sind es, werden übernommen und sollen später hier wieder Waren verkaufen. Nicht die von Real, sondern von Globus.

Ab nächster Woche baut Globus groß um

Globus will den Real komplett auf seine Bedürfnisse umbauen. Aus der Vorkassenzone wurden mehrere Verträge mit Stand- und Ladenbetreibern nicht fortgesetzt. Dabei handelt es sich vor allem um die Dienstleister, die Globus künftig selbst in seinem Portfolio haben wird: eine Feinkost-Abteilung mit eingelegten Spezialitäten zum Beispiel oder eine Bäckerei. Auch die Friseurin und Ernsting‘s Family suchten bzw. suchen ein neues Domizil.

Wieder öffnen soll in jedem Fall der Drogeriemarkt dm. Auch die Apotheke verkündet an ihrer Ladentür, dass sie im neuen Globus wieder öffnen wird. Angepeilt für die Eröffnung ist Spätsommer/Herbst 2022.