
© Matthias Langrock
Nach Leichenfund: Polizei äußert sich vorsichtig zu den Hintergründen
Toter aus Schwerin
Der Fall des tot aufgefundenen Schweriners (22) wirft noch viele Fragen auf. Seine Leiche wurde am Freitag in Herne entdeckt. Zum aktuellen Ermittlungsstand äußerte sich die Polizei am Samstag.
Tragisch endete die intensive Suche nach einem jungen Mann aus Schwerin. Die Leichen des 22-Jährigen wurde am Freitag (21.1.) in der Nachbarstadt Herne gefunden – ein Bahnmitarbeiter hatte sie im Grünbereich an der Sodinger Straße an der Autobahn A42 entdeckt und die Polizei informiert.
Bereits am Freitagnachmittag teilte Marco Bischoff, Pressesprecher der Polizei Bochum, gegenüber unserer Redaktion mit, dass ein Fremdverschulden ausgeschlossen werden könne. Sehr vorsichtig äußerte er sich am Samstag (22.1.) auf Anfrage zum aktuellen Ermittlungsstand des Kriminalkommissariats 11 der Polizei in Bochum.
Wahrscheinlich ein tragischer Unglücksfall
Vieles deute auf einen tragischen Unglücksfall hin, also auf einen Unfall, sagte Marco Bischoff. Doch das endgültige Ergebnis durch die Gerichtsmediziner stehe noch aus. „Das ist also keine hundertprozentige Faktenlage“, betont der Polizeisprecher mehrfach. Damit sei am Montag oder Dienstag zu rechnen. Weitere Details wollte Bischoff deshalb auch nicht nennen.
Warum der junge Mann, der zuletzt gegen Mitternacht am Samstag (15.1.) in der Bar „Nachtschicht“ an der Bahnhofstraße in Castrop-Rauxel gesehen wurde, in Herne unterwegs war, müsse noch ermittelt werden, so Marco Bischoff. Wichtige Hinweise könnte beispielsweise ein guter Freund des Verstorbenen geben.
„So etwas geht nicht in zehn Minuten. In einem Fall wie diesem ist es nach der sicheren Identifizierung zunächst einmal wichtig, die Angehörigen zu benachrichtigen. Und das sehr behutsam, mit viel Empathie und vor den Medien.“ Zu den ersten Schritten gehörten außerdem, die Leiche der Gerichtsmedizin zuzuführen und die Staatsanwaltschaft einzubinden.
Suche dauerte eine knappe Woche
Bei der Suche nach dem 22-Jährigen setzte die Polizei unter anderem einen Hubschrauber ein, auch Freunde und Bekannte beteiligten sich. Wo sich der Vermisste in dieser Zeit aufgehalten hat, warum er so lange untergetaucht war, das alles ist laut Marcel Bischoff weiterhin unklar.
Oftmals sei man bei der Suche einfach von Zufällen abhängig, räumt Marcel Bischoff ein. „Es gibt bei uns so viele Grünbereiche, wo nie ein Mensch vorbeigeht.“ Sechs Tage sei im Grunde kein allzu langer Zeitraum, manchmal finde man Vermisste erst nach zwei oder drei Monaten, in manchen Fällen auch gar nicht.
1968 geboren und seit über 20 Jahren Redakteurin bei Lensing Media. Zuständig für den Dortmunder Westen mit seinen Stadtbezirken Lütgendortmund, Mengede und Huckarde sowie für die Stadt Castrop-Rauxel.
