LEG-Mieter in Castrop-Rauxel sind verärgert Kaum warmes Wasser, die Kinder sind ständig krank

LEG-Mieter sind verärgert: Kaum warmes Wasser, die Kinder ständig krank
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„Ob wir warmes Wasser haben, ist ein Glücksspiel“, sagt eine LEG-Mieterin an der Harkortstraße in Merklinde. Ihren Namen will sie nicht in der Zeitung lesen, aus Sorge, dass es Probleme mit dem Wohnungsunternehmen geben könnte. Weitere Probleme muss man in dem Fall allerdings sagen. Denn die Probleme sind nach Schilderungen der zweifachen Mutter und einer Nachbarsfamilie, die einige Häuserblocks weiter an der Wittener Straße lebt, längst da.

In der zweiten Etage bei Familie Alkhaled funktioniert die Heizung nur sporadisch. Die Kinder seien ständig krank. Auch an diesem Märznachmittag ist es so: Die zwei Söhne (5 und 7 Jahre) liegen in dicke Decken eingemummelt im Wohnzimmer auf den Sofas und schniefen und husten. Der Raum jedoch ist warm, angenehm warm. Die Heizung steht auf fünf, höchste Stufe. Den Heizkörper kann man anfassen, glühend heiß ist er nicht. Also alles gut, oder?

„Seit zehn Tagen ist die Heizung kaputt“, sagt Vater Abdullah. Jetzt funktioniere sie gerade wieder, aber nicht überall. Im Kinderzimmer ist es kalt. So kalt, dass das Kondenswasser von innen die beschlagenen Fensterscheiben runterläuft. Der Heizkörper in diesem Raum ist kalt.

„Ich wische die Fenster in der kompletten Wohnung jedes Mal ab von innen“, sagt Abdullah. Nicht nur die Heizung sei ein Problem, manchmal gebe es hier in der Nummer 330 auch kein warmes Wasser so wie in der Harkortstraße 20.

Schon mehrfach habe man das Problem dem LEG-Kundenservice gemeldet, sagt die zweifache Mutter aus der Nummer 20. Eine SMS, die den Erhalt der Störungsmeldung bestätigt, liegt dieser Redaktion vor. „Unser Vertragshandwerker ist bereits zur Prüfung unterwegs“, heißt es in der Nachricht.

Die Pressestelle der LEG teilt auf Anfrage dieser Redaktion mit, dass aktuell keine Störungsmeldung aus den Häusern Harkortstraße 18 bis 20 vorliege. Zuletzt sei ein Handwerker Ende Januar vor Ort gewesen, wegen einer Schadensmeldung. Er habe aber keinen Defekt feststellen können.

Eine Störungsmeldung wegen eines Heizungsproblems an der Harkortstraße sei der LEG am 4. März gemeldet worden. Aber eine Störung habe man nicht ermitteln können.

Anders sieht es an der Wittener Straße aus. Da wurden Handwerker der LEG tatsächlich tätig, aber nicht wegen der Heizung.

Seit Dezember habe es dort „ein Problem bei der Erwärmung von Warmwasser in der Unterstation der Wittener Straße 328, die auch die Objekte 328a, 330 und 330a versorgt“, gegeben. Das teilt LEG-Pressesprecherin Veronika Böhm auf Anfrage mit.

Das Wasser sei nur auf circa 45 Grad erwärmt worden. Was zur Folge hatte, dass die Mieter nur eingeschränkt Warmwasser zur Verfügung hatten, und das bis Ende Februar. Erst da konnte das Problem gelöst werden. Die Lieferzeiten der benötigten Stellventile seien leider sehr lang gewesen. Hinzu kam, dass die Handwerker beim Einbau der Teile feststellten, dass auch die Regelung nicht richtig funktionierte. Deshalb die Probleme mit der Wasserversorgung von Dezember bis Ende Februar.

LEG-Wohnungen an der Wittener Straße in Castrop-Rauxel.
An der Wittener Straße gab es Probleme mit der Warmwasseraufbereitung. © Lydia Heuser

Die Warmwasseraufbereitung und die Heizung laufen für die Häuser an der Harkortstraße, Dinnendahlstraße, Lindenstraße und Wittener Straße über ein Blockheizkraftwerk, das mit Öl und Kohle betrieben wird.

Die Mieterin an der Harkortstraße ist überrascht, dass es laut LEG keine Probleme mit der Warmwasseraufbereitung gebe. Gerade abends sei es oft so, dass nur eines ihrer Kinder warm baden könne. Danach ist das warme Wasser leer, so der Eindruck der Mieterin.

Sie will jetzt die Miete kürzen, informiert sich dafür bei der Verbraucherzentrale. Und Familie Alkahaled? „Wir suchen eine andere Wohnung“, sagt Vater Abdullah. Eine Wohnung, in der die Heizung funktioniert und die Fenster dicht sind, wo Töchterchen Sila und ihre Brüder nicht ständig krank werden.