Prominenter Gast auf dem Kunstboulevard Arno Mester brachte einen Tatort-Schauspieler mit

Er sorgte für prominenten Gast : Arno Mester über seinen Werdegang
Lesezeit

Auf der Oberen Münsterstraße tummelten sich die Besucher. Sie standen an den vielen Pavillons und betrachteten die präsentierte Kunst. Von Skulpturen bis Malerei, alles ist dabei. Der CastroperCunstVerein veranstaltete das erste Mal den Castroper Kunstboulevard. Nicht nur viele verschiedenen Kunstwerke gab es zu sehen, auch für Essen und Getränke wurde gesorgt. Das Restaurant „Puglia“ öffnete seinen Biergarten und der Förderverein der Feuerwehr MC Red Knights verkaufte Waffeln.

Waffel vor Stand
Die Waffeln roch man schon aus weiter Entfernung. Schwer zu widerstehen. © Arne Richter

Früher Schaufensterdekorateur, heute Künstler

Der 75-jährige Arno Mester ist aus Arnsberg angereist, um seine Skulpturen zur Schau zu stellen. Das Highlight war die lebensgroße Skulptur von dem Tatort-Mediziner Joe Bausch. Doch als Künstler sieht sich Arno Mester nicht, er sieht sich als Schaffender.

Mit 16 begann er eine Ausbildung zum Schaufensterdekorateur. In seiner Ausbildung arbeiteten sie teilweise mit zwölf Menschen an den aufwendigen „Showfenstern“, wie er sie nennt. In dieser Zeit lernte er auch das kunstvolle Gestalten von lebensgroßen Figuren. Nach seiner Ausbildung machte er sich mit nur 19 Jahren selbständig und dekorierte die nächsten Jahre seines Lebens Schaufenster. Erst als ihn ein Kunde darum gebeten hatte, eine Figur für seinen Garten anzufertigen, fing er an, einzelne Werke aus Beton herzustellen. Doch die Suche nach dem richtigen Material war nicht leicht. Er benutzt einen speziellen Beton, der klebrig und formbar wie Pappmaschee ist.

Mann mit Skulptur
Arno Mester posiert mit einer seiner kleineren Skulpturen vor seinem Stand. © Volker Engel

Zu Beginn sehen seine Skulpturen wie nackte Schaufensterpuppen aus, erzählt er. Diese formt er aus Styropor und überzieht sie dann mit Draht. Die Kleidung, das Gesicht und alles Weitere formt er dann aus Glasfaserbeton. Das Resultat sind lebensgroße, detaillierte Skulpturen, die auch bei Wind und Regen nicht zerstört werden.

Die lebensgroßen Skulpturen sind Arno Mesters Leidenschaft und auch zu der Skulptur von Joe Bausch hat er eine ganz besondere Geschichte zu erzählen. Arno Mester lief dem Tatort-Mediziner in der Nähe von Arnsberg über den Weg und fragte ihn spontan, ob er für ihn Modell sitzen wollen. Joe Bausch reagierte sehr zugänglich, sie verabredeten sich und fertigten den Beton-Bausch an. Er war Teil der vielen Skulpturen, die Arno Mester mit nach Castrop gebracht hat.

Auf viele Ausstellungen reist der Künstler allerdings nicht. Die großen Skulpturen zu transportieren, sei nicht leicht. Zwar hat er auch kleinere, doch nur mit diesen möchte er nicht auf eine Ausstellung gehen.

Das Besondere am Castroper Kunstboulevard

Menschen auf Kunstboulevard
Der Castroper Kunschboulevard. Gut besucht! © Arne Richter

Mathias Kirchhoff ist ein weiterer Künstler auf dem Kunstboulevard. Er ist mit seinen Kunstwerken aus Münster angereist. In seiner Kunst spiegelt sich seine Leidenschaft für das Handwerk und Holz wider. Er kombiniert Holz mit diversen Materialien und schafft besondere Effekte durch, zum Beispiel die Verwendung von Feuer bei der Herstellung. All dies kombiniert er in seinem Konzept „Earth, Wood & Fire“.

Mnn vor Stand
Der Künstler Mathias Kirchhoff vor seinem Stand, mit verschiedenen Werken aus Holz. © Arne Richter

Seit 20 Jahren widmet sich Mathias Kirchhoff der Kunst. Parallel zu seinem Beruf als Lehrer stellt er seine hölzernen Werke immer wieder auf Ausstellungen aus. In Castrop sind für ihn die vielen verschiedenen Besucher das Besondere. Es kommen nicht nur bereits Kunst interessierte Menschen, sondern auch Familien mit Kindern und viele Andere, die mit dem Thema Kunst vorher nicht in Verbindung waren. Zwar habe er nicht viel auf dem Kunstboulevard verkauft, sei aber mit vielen Menschen in Kontakt und ins Gespräch gekommen.

Stand
Auch für Kinder ist etwas dabei. Der CastroperCunstVerein bietet Kinder-Malen an. © Arne Richter

Auf dem Castroper Kunstboulevard war für jeden etwas dabei. Selbst Kinder konnten an dem von dem CastropCunstVerein betriebenen, Stand eigene Malereien anfertigen. Das Kunstwerk von Ruppe Koselleck fand besonders bei den jungen Besuchern großen Anklang. Rund 3000 Porsche-Modelle stellte er auf der Straße und dem Gehweg auf, um auf das Ende der fossilen Fortbewegung aufmerksam zu machen. Das rundete die große künstlerische Vielfalt der Kunstboulevard-Premiere ab.

Modellautos auf Staße
Ruppe Kosellecks Kunstwerk. Aufgestellt auf der Straße und dem Parkplatz. © Arne Richter