Die Reaktionen auf die Energiepark-Pläne für die Rieselfelder haben nicht lange auf sich warten lassen. Kritische Stellungnahmen erreichten die Redaktion aus dem Dattelner Rathaus, dem Kreishaus in Recklinghausen und von der Industrie- und Handelskammer Nord Westfalen (IHK).
Dattelns Bürgermeister André Dora (SPD) zeigte sich verwundert darüber, „dass es plötzlich ein Bündnis gibt, das das Gelände zur Energieerzeugung nutzen möchte“. Entsprechende Pläne - als Gegenkonzept zum Industriegebiet newPark - hatten der BUND, der Landesverband Erneuerbare Energien, die Stadt Waltrop und örtliche Landwirte am Montag (15. Dezember) in Waltrop vorgestellt.
Dora erinnerte daran, dass es nicht nur eine eindeutige Beschlusslage zu newPark gebe, sondern auch einen vom Rat der Stadt Datteln beschlossenen Bebauungsplan. Weder mit dem Eigentümer des Geländes, dem Kreis Recklinghausen, noch mit der Stadt Datteln, auf deren Gebiet sich ein Großteil des newPark-Areals befindet, sei darüber gesprochen worden.
Eindeutige Beschlusslage des Kreistags
Landrat Bodo Klimpel (CDU) wies darauf hin, dass es zu newPark eine eindeutige politische Beschlusslage seitens des Kreistags gebe - „mit dem klar formulierten Ziel, langfristig tausende Arbeitsplätze im Bereich grüner Zukunftstechnologien zu schaffen“. Mit der Verabschiedung des Bebauungsplans für den ersten Bauabschnitt des newPark (60 Hektar) habe der Dattelner Rat den Weg geebnet für Gespräche mit potenziellen Investoren aus diesem Bereich.
„Nördliches Ruhrgebiet auf Flächen angewiesen“
Die IHK Nord Westfalen wies die Forderungen nach einer Überplanung der newPark-Flächen zugunsten der Erzeugung regenerativer Energien am Montag (15.12.) zurück. „Zur Fortsetzung des wirtschaftlichen Strukturwandels und der damit einhergehenden Schaffung neuer Arbeitsplätze ist das nördliche Ruhrgebiet dringend auf kurzfristig verfügbare Industrie- und Gewerbeflächen angewiesen“, so IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Fritz Jaeckel. Entsprechende Anfragen von Unternehmen hätten in der Vergangenheit immer wieder abgelehnt werden müssen, weil die Anforderungen in der Region nicht erfüllt werden konnten.
Sowohl im Landesentwicklungsplan als auch im neuen Regionalplan Ruhr seien erhebliche Flächenanteile für den erforderlichen Ausbau der erneuerbaren Energien reserviert worden. „Wir brauchen diesen Ausbau der Erneuerbaren“, so der IHK-Chef, der sich nach eigenen Worten ausdrücklich zur Energiewende bekenne. Aber: „Wir dürfen das Thema nicht gegen die wirtschaftliche Entwicklung und gegen die Chance für qualifizierte Arbeitsplätze ausspielen.“
Energiepark statt newPark: Genug Strom, um ganz Datteln und Waltrop zu versorgen