Unsere Kinder sind wichtig, aber kein Totschlagargument Ein Appell für mehr Sachlichkeit

Unsere Kinder sind wichtig, aber kein Totschlagargument: Ein Appell
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Nora Varga

Kinder können sich kaum wehren. Wenn die Politik Entscheidungen trifft, dann müssen die Jüngsten sie tragen. Die Corona-Zeit war wohl das beste Beispiel für den Stand der Kinder in der Gesellschaft. Auch die vorübergehende Schließung von einigen Sporthallen und dem Hallenbad in Castrop-Rauxel treffen vor allem die Kinder.

Das ist wichtig, aber wie „die Kinder“ in der Ratssitzung instrumentalisiert wurden, war zum Teil unsachlich. Entscheidungen für das Wohl „der Kinder“ über jede politische Abwägung zu stellen, die darauf zielt, die Auswirkungen eines Krieges in Europa abzufedern, zeugt vor allem von Kurzsichtigkeit.

Der Rat ist nicht die Straße

Die Stadt muss sich den Vorwurf gefallen lassen, nicht alle Möglichkeiten ausgelotet zu haben, bevor sie die schweren Geschütze aufgefahren hat. Aber den ehrenamtlichen Ratsmitgliedern vorzuwerfen, ihnen wären die Interessen der Kinder egal, ist eine böswillige Unterstellung.

Der Protest und die Wut der Demonstranten waren wichtig. Ein Demo-Schild muss nicht diplomatisch sein. Aber mit der Vorstellung in einen Ratssaal zu gehen und mit polemischen Anschuldigungen etwas zu erreichen ist realitätsfern. Um einen guten Kompromiss zu erreichen, müssen am Ende eben die Fakten und nicht die frechen Sprüche auf den Tisch.

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