
Kostenlose Tampons und Binden für alle in öffentlichen Gebäuden. Das ist ein super Vorschlag, den SPD und Grüne da eingebracht haben. Wichtig, richtig, längst fällig. Das vorgeschlagene Angebot mit „Freibier für alle“ zu vergleichen oder sich vor einem „allgemeinen Menstruationssozialismus“ in Castrop-Rauxel zu sorgen, wie CDU-Mann Michael Fritsch es im Sozialausschuss tat, ist hingegen Polemik par excellence.
Seine Sorge, dass menstruierende Personen die in den öffentlichen Gebäuden kostenlos hinterlegten Tampons und Binden plündern und so quasi ein Leben lang von der Stadt subventioniert werden, ist unbegründet: Die Gratis-Artikel würden als das genutzt werden, was sie auch sein sollen – eine Lösung im Notfall. Warum ich davon überzeugt bin? Ich menstruiere auch, rede mitunter darüber und weiß deshalb: Jede betroffene Person hat ihren eigenen, den für sie besten Weg, wenn sie blutet – ihr eigenes Produkt in der passenden Stärke von der für sie besten Marke. Niemals würde sie sich mit einem schlechteren Produkt zufriedengeben – außer im Notfall.
Aber vielleicht, das muss ich Fritsch zugutehalten, hat er damit – neben der Empörung im Ausschuss – etwas ausgelöst: eine Diskussion. Und die muss es, leider, weiterhin geben. Damit dann hoffentlich irgendwann wirklich niemand mehr sich scheut, über etwas zu reden, das natürlich ist.
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