
© Jörg Gutzeit
König-Ludwig-Trasse: Abgelehntes Brücken-Graffito entsteht in Castrop-Rauxel
Neue Exponate geplant
Bis zum Emscherufer ist die König-Ludwig-Trasse in Recklinghausen seit Kurzem asphaltiert. Jenseits des Ufers ist der beliebte Radweg eine Schotterpiste. Doch auch da soll sich jetzt was tun.
Der Plan, die Brücke der König-Ludwig-Trasse über der Röllinghäuser Straße in Recklinghausen mit einem Graffito zu versehen, ist gescheitert. Jetzt soll das Kunstwerk in Castrop-Rauxel Wirklichkeit werden. Denn: Der Geschichtskreis König Ludwig will den Radweg auf dem Damm der ehemaligen Zechenbahntrasse mit weiteren Bergbau-Exponaten bestücken. Diesmal auch auf Castrop-Rauxeler Stadtgebiet. Allerdings: Südlich der Emscher und somit jenseits der Recklinghäuser Stadtgrenze ist die König-Ludwig-Trasse noch eine Schotterpiste. Das haben viele Radfahrer bereits mit Ernüchterung festgestellt, die auf dem neu asphaltierten Teilstück zwischen Ortlohstraße und Emscherufer in Recklinghausen unterwegs waren.
„Die Stadt Castrop-Rauxel scheut derzeit noch vor einer Asphaltierung zurück“, sagt der stellvertretende Recklinghäuser SPD-Fraktionsvorsitzende Christian Wengerek. „Sie ordnet den Bereich aus ihrer Sicht als Randlage ein.“ Die Recklinghäuser Stadtverwaltung sah das anders und hat das Teilstück asphaltiert. Kostenpunkt: 230.000 Euro. Die neue Oberfläche soll Radfahrern mehr Komfort bieten.
Der Sozialdemokrat Christian Wengerek ist zugleich Mitglied des Geschichtskreises König Ludwig. Der Verein will die Erinnerung an die industrielle Vergangenheit des Rad- und Freizeitweges mit weiteren Exponaten wachhalten. 1,4 Kilometer lang ist das Castrop-Rauxeler Teilstück der König-Ludwig-Trasse. Es endet am Rhein-Herne-Kanal. Früher legten hier die Kohleschiffe an, um das schwarze Gold weiterzutransportieren.

So sollten die Graffiti auf der Brücke über der Röllinghäuser Straße aussehen. Doch der Landesbetrieb Straßen.NRW legte ein Veto ein. Der untere Entwurf wird nun in Castrop-Rauxel realisiert. © Geschichtskreis
An diesem südlichen Ende der Trasse will der Geschichtskreis einen Schwibbogen aufstellen, ähnlich dem am Eingang zum Stadtgarten an der Dorstener Straße. Auf Höhe des Sportplatzes des SuS Pöppinghausen soll eine Untertage-Lok Blicke auf sich ziehen. Auf einer Wand ist zudem jenes Graffito geplant, das eigentlich an der Brücke über die Röllinghäuser Straße entstehen sollte. Doch der Entwurf des Recklinghäuser Graffiti-Künstlers Michael Rockstein fiel beim Landesbetrieb Straßen.NRW durch. Es bestehe die Gefahr, dass Autofahrer von den zu kleinteiligen Darstellungen vom Verkehrsgeschehen abgelenkt werden, krittelte der Landesbetrieb.
Suche nach einem Kompromiss scheiterte
Verein, Künstler und Landesbetrieb rangen um einen Kompromiss. Am Ende tat sich nichts. Nun soll das Graffito mit Zechenbahn- und Bergbau-Motiven in Castrop-Rauxel Wirklichkeit werden. Auch einen Teuf-Kübel möchte der Verein aufstellen. Christian Wengerek hofft, dass er und seine Mitstreiter die Exponate bis Ende des Jahres platzieren können. Zuvor seien jedoch noch Gespräche mit dem Regionalverband Ruhr nötig. Dem Verband gehören zahlreiche Grundstücke auf und an der König-Ludwig-Trasse.
Insgesamt misst die Trasse vom Rhein-Herne-Kanal im Süden bis zum Becklemer Busch an der Stadtgrenze zu Datteln gute acht Kilometer. Langfristig soll der Weg bis in die Haard nach Oer-Erkenschwick führen.
Ist davon überzeugt, dass das Leben selbst die besten und bewegendsten Geschichten liefert. Man müsse nur aufmerksam zuhören, beobachten und die richtigen Fragen stellen. Glaubt immer noch, dass es eine gute Idee ist, jenseits der 40 Handball zu spielen. Ist in der Region gerne mit dem Rad unterwegs. Dortmunder Junge, verheiratet, Vater von zwei Söhnen.