Kodi-Filiale in Castrop-Rauxel wird geschlossen Zukunft für Mitarbeiter am Münsterplatz ungewiss

Kodi-Filiale in Castrop-Rauxel steht vor dem Aus
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Die Kodi-Filiale in Castrop-Rauxel wird nicht von den neuen Investoren des Unternehmens übernommen. Das bestätigt ein Sprecher der Haushaltswaren-Discounter-Kette auf Anfrage unserer Redaktion. Dieses Schicksal teilt der Castroper Standort mit 79 weiteren Filialen von Kodi. „Nach jetzigem Stand müssen 80 Filialen leider geschlossen werden.“ Dort starte zeitnah und für etwa zwei Monate der Abverkauf vorhandener Ware. Für die betroffenen Filialen liefen derzeit Übernahme-Verhandlungen mit anderen Investoren. Was das für die Mitarbeiter in der Filiale am Münsterplatz in Castrop-Rauxel letztlich bedeuten wird, steht jedenfalls offiziell noch nicht fest.

Übernahme erscheint möglich

„Etwa 480 Beschäftigten in den Schließungsfilialen sowie weiteren 40 Beschäftigten in der Zentrale muss zeitnah die Kündigung ausgesprochen werden“, heißt es in einer Mitteilung von Kodi. Die in die Geschäftsführung berufenen „Restrukturierungsexperten“ sowie Unternehmensberater arbeiten demnach daran, zahlreiche der Schließungsfilialen an weitere Investoren zu übertragen. Diese könnten dann auch die entsprechenden Beschäftigten übernehmen. „Es gibt verschiedene Interessenten, die viele von diesen 80 Filialen und deren Beschäftigten übernehmen wollen. Wir werden diese Gespräche fortführen“, sagt Sanierungsgeschäftsführer Dr. Raul Taras. Während die Verhandlungen mit potenziellen Investoren laufen, werde sich das Unternehmen nicht näher zu einzelnen Standorten äußern.

Noch stöbern Kunden in dem Laden am Münsterplatz nach Haushaltswaren zum Discounter-Preis.
Noch stöbern Kunden in dem Laden am Münsterplatz nach Haushaltswaren zum Discounter-Preis. © Tewe Schefer

Unternehmen in Schieflage

Als Haushaltswaren-Discounter steht Kodi in Castrop-Rauxel vor allem im Wettbewerb mit Tedi, Action, Euro-Shops, Woolworth und Thomas Philipps. Das Sortiment ist groß und reicht vom Staubsauger bis zur Heißluftfritteuse. Ende November hatte Kodi, dessen Geschäftssitz sich in Oberhausen befindet, ein Insolvenzverfahren am Amtsgericht Duisburg eröffnet. Die Gründe für den Insolvenzantrag waren laut der Mitteilung von Kodi vielfältig. Die Kaufzurückhaltung der Kunden habe zu einem „massiven Umsatzverlust in einer ohnehin harten Wettbewerbssituation“ geführt. Kosten seien in Bereichen wie Energie, Fracht und Werbung gestiegen.

Konkret handelt es sich um ein Schutzschirm-Insolvenzferfahren. Zentral dabei ist, dass die Geschäftsführung weiterhin die Entscheidungen trifft. Allerdings unter der Auflage, unter Aufsicht von Sachverwalter und Insolvenzgericht ein tragfähiges Sanierungskonzept auszuarbeiten. Ein Ergebnis des Prozesses ist offenbar, die Castroper Filiale sowie weitere 79 Läden nicht länger zu behalten.

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