Jacqueline Esser (29) macht ihren Kindheitstraum wahr Tanz.Werk eröffnet in Castrop-Rauxel

Ein wahrgewordener Kindheitstraum: Tanz.Werk eröffnet im April
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Noch mit Farbspritzern auf den Klamotten öffnet Jacqueline Esser, besser bekannt als Jaco, die Tür ihres neuen Tanzstudios in Castrop-Rauxel. Das Tanz.Werk, ein 500 Quadratmeter großes Tanzstudio mitten in der Altstadt. Nun eröffnet sie am 5. April ihren wahr gewordenen Kindheitstraum.

Mit fünf Jahren hat sie das erste Mal in einem Tanzraum gestanden – moderner Kindertanz heißt es damals. Es folgen Jazz, Modern Dance und damit auch eine beachtliche Karriere im Wettkampfsport. Schon mit 17 Jahren gibt Jacqueline Esser in Margot Hilkes Praxis für Physiotherapie an der Wittener Straße Wirbelsäulen- und Rehakurse.

Zurück, wo alles begonnen hat

Kein Wunder, dass die Tänzerin erst eine dreijährige Ausbildung zur staatlich geprüften Sport- und Gymnastiklehrerin und weitere drei Jahre zur Bühnentänzerin, Tanzpädagogin und Choreografin machte. Hinzu kommen zahlreiche Fortbildungen, zu Pilates, Aerobic und anderen Schwerpunkten.

Nun, knapp 12 Jahre später, steht sie in ihrem eigenen Tanzstudio – und das zufällig genau an dem Ort, wo mit 17 Jahren alles begann. „Das fühlt sich so an, als hätte das Universum gesagt: Ja, komm zurück.“ Die Räumlichkeiten der ehemaligen Physiotherapiepraxis standen lange leer, das wusste die 29-Jährige. „Als ich 2018 aus Mannheim aber wieder hierherkam, habe ich mich noch nicht dazu bereit gefühlt, ein eigenes Studio zu eröffnen.“

Das ist jetzt anders. Nach langer freiberuflichen Arbeit in Castrop-Rauxel, Bochum und Recklinghausen, will sie jetzt endgültig in der Europastadt bleiben. Und das mit ganz neuen Ideen. „Ich mache mein eigenes Ding und entwickle meine eigenen Visionen.“

Eine Werkstatt zum Werkeln

„Das Tanz.Werk ist ein Ort zum Werkeln“, sagt Jacqueline Esser. Nicht ohne Grund heißen ihre drei Tanzräume „Werkstatt“, „Schmiede“ und „Produktionshalle“. Auch die Theke im unteren Bereich wird im industriellen Stil modern hergerichtet. In den Haupttönen lila und dunkelgrün sollen Kinder und ihre Eltern dort einen Aufenthaltsraum bekommen, in dem sie sich vor, während oder nach den Tanzkursen aufhalten können.

An der Wittener Straße 32 in der Altstadt eröffnet im April 2025 das Tanz.Werk, eine neue Tanzschule von Jacqueline Esser.
An der Wittener Straße 32 in der Altstadt eröffnet im April 2025 das Tanz.Werk, eine neue Tanzschule von Jacqueline Esser. © Tobias Weckenbrock

„Durch unsere drei Bereiche und die große Zielgruppenspanne sprechen wir ein großes Publikum an“, sagt die 29-Jährige. Ihr sei es wichtig, dass neben dem normalen Tanzen auch Gesundheit und Achtsamkeit nicht zu kurz kommen. In der Angebotsliste von fast 40 Kursen haben neben Kindertanzkursen ab drei Jahren, Dancehall, Jazz, High-Heel-Kurse auch Entspannungs- und Seniorenprogramme ihren Platz. Aber da ist für sie noch nicht Schluss. „Ich würde mir auch wünschen, Schwangerschaftsgymnastik und Rollator-Sport anbieten zu können.“

„Senioren werden öfter vergessen, wir wollen ihnen hier einen Raum bieten“, sagt sie. Der barrierefreie Zugang durch einen Fahrstuhl ermögliche es jedem, die Räumlichkeiten zu erreichen. Hinzu kommt eine kleine Aufwärmecke neben ihrem Thekenbereich: „Hier sollen eine Ballettstange, Sitzsäcke und ein Sportboden rein. Außerdem kann man dann Geräte bei mir ausleihen, um sich ordentlich aufzuwärmen.“ Der Pädagogin geht es bei diesem Bereich aber um noch viel mehr. „Es soll ein Raum sein, wo man soziale Kontakte knüpft und sich austauschen kann.“ Für ihre großen Pläne konnte Jacqueline Esser schon elf Dozenten für sich gewinnen. „Wir als Tänzer haben ein großes Netzwerk, da hat man gutes Vitamin B.“

Kindheitstraum

Nicht nur die Rückkehr nach Castrop-Rauxel ist der Tanzpädagogin wichtig gewesen, sondern auch der Traum vom eigenen Studio. „Ich bin aufgeregt und das erfordert gerade viel Mut, diese große Verantwortung zu tragen.“ Schon als kleines Kind hat Jacqueline Esser von einem eigenen Tanzstudio geträumt. „Meine beste Freundin und ich haben immer geträumt, dass ich einmal ein eigenes Tanzstudio habe, wo sie auch ihre Kurse geben kann.“ Gesagt, getan. Seit Corona 2020 arbeitet sie an einem Konzept, seit November 2024 hat sie die Räume, im April 2025 folgt dann die Eröffnung.

Noch laufen die Bauarbeiten im Tanz.Werk an der Wittener Straße in Castrop-Rauxel.
Noch laufen die Bauarbeiten im Tanz.Werk an der Wittener Straße in Castrop-Rauxel. © Tobias Weckenbrock

Angebote und Eröffnung

Anders als in vielen Tanzstudios gibt es bei Jacqueline Esser neben festen Verträgen – Einzelticket und ein Kartensystem. „Ich habe einfach mit Corona gemerkt, dass sich die Leute lieber ausprobieren und freier sind“, sagt die 29-Jährige. Mit Zehner-Karten können verschiedene Termine gebucht werden. Auch können einzelne Kursblöcke gebucht werden. Das sind meistens sechs bis acht Termine. Einige Kurse werden morgens zwischen 9 und 12 Uhr stattfinden, andere wieder ab 15 bis ungefähr 21.30 Uhr.

Die Eröffnungsfeier findet am 5. April statt. Bei einem Sektempfang um 12 Uhr sind alle Interessierten eingeladen, zum Tanz.Werk an der Wittener Straße 32 zu kommen. Ab 13 Uhr gibt es dann eine Eröffnungsshow von Jaco und den Dozenten. Bis circa 16 Uhr wird es neben einem limitierten Exklusivangebot auch Kinderschminken, Snacks und ein Gewinnspiel geben. „Ich wollte immer zurück nach Castrop-Rauxel und wünsche mir, dass viele Leute meine Angebote annehmen“, sagt sie.

Dieser Text erschien ursprünglich am 3. März 2025.