Das Castrop-Rauxeler Tierheim sei am Limit, sagt Krstina Rummeld, zweite Vorsitzende.

© Matthias Stachelhaus

Kein Platz für Hunde und Katzen: Tierheim in Castrop-Rauxel ist am Limit

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Castrop-Rauxeler, die ihren Hund oder ihre Katze in Tierheim abgegeben möchten, haben zur Zeit keine Chance: Alle Boxen am Deininghauser Weg sind belegt. Auch anderswo sieht es schlecht aus.

Castrop-Rauxel, Waltrop

, 17.08.2021, 08:55 Uhr / Lesedauer: 2 min

Einen Aufnahmestopp möchte Kristina Rummeld es nicht so gern nennen. Vielleicht klingt es zu negativ. Aber de facto ist es einer: „Wir sind momentan voll“, sagt die zweite Vorsitzende des Tierschutzvereins, der das Tierheim für Castrop-Rauxel und Waltrop betreibt. Und voll heißt: Alle 16 Hundeboxen sind belegt. Auch bei den Katzen sei kein Platz mehr. Höchstens noch ein Meerschweinchen oder ein Kaninchen bekäme man unter, so Rummeld.

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Castrop-Rauxeler, die sich dringend von einem Hund oder eine Katze trennen möchten, haben daher ein großes Problem: „Spontan können wir kein Tier aufnehmen“, erklärt Rummeld. Wer sich meldet, komme auf eine Warteliste und die ist für das kleine Tierheim vergleichsweise lang: 15 bis 20 Tiere stehen darauf, sagt Vorstandmitglied Rummeld. Davon 10 bis 12 aus Castrop-Rauxel und Waltrop. Da das Tierheim an diese beiden Städte angebunden sei, kämen Besitzer, die dort wohnen, als erstes an die Reihe.

Auch Heime in anderen Städten am Limit

Auch Tierbesitzer aus anderen Städten meldeten sich, sagt Rummeld. Wie zum Beispiel aus Herne. Denen rät sie, sich ans dortige Tierheim zu wenden. Das Problem nur: Dort gebe es auch oft keine Kapazitäten mehr.

Wie lange das Tierheim in Castrop-Rauxel schon so stark belegt sei, kann Rummeld rückblickend gar nicht genau sagen. Im Herbst 2019 sei man auch mal am absoluten Limit gewesen. Damals habe es sehr viele Fundtiere gegeben. Danach habe sich die Situation aber beruhigt. Nun sei es schon eine Weile wieder angespannt.

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Die nahe liegende Vermutung, dass so viele Tiere im Heim abgeben worden sind oder werden sollen, weil manch einer sich zu vorschnell in der Corona-Pandemie für eine Katze oder einen Hund entschieden hat, weist Rummeld zurück. Es gebe diese Fälle, aber die Mehrheit, die sich von ihrem Hund trennen mag, gebe an, zwar generell gerne einen zu haben, sich allerdings für die falsche Rasse entschieden zu haben. Hütehunde beispielsweise seien sehr intelligent, fingen aber auch sehr schnell zu beißen an, wenn sie nicht richtig geführt würden, erklärt Rummeld.

Die meisten Hunde sind verhaltensauffällig

Es landeten gerade vor allem verhaltensauffällige Tiere im Castrop-Rauxeler Tierheim, sagt die zweite Vorsitzende. Und das verschärft die Platzproblematik. Denn: „Es ist ganz schwierig, diese Tiere wieder zu vermitteln.“ Und wenn kein Tier vermittelt wird, wird auch kein Platz frei.

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Und Tiere einfach abzugeben, damit neue aufgenommen werden können, käme nicht in Frage. „Wir haben ein sehr detailliertes Vermittlungsprozedere, damit es nachhaltig ist“, sagt Rummeld. Für Hunde wie auch für Katzen. Auf eines ist sie daher auch stolz: Von allen Tieren, die in Castrop-Rauxel in der Corona-Pandemie vermittelt worden sind, ist bisher noch keins wieder im Deininghauser Weg abgegeben worden.