Vollsperrung in Castrop-Rauxel sorgt für Verwirrung Mehrere Kilometer Umweg – Schilder fehlen

Vollsperrung der Karlstraße: Fehlende Schilder machen Autofahrer ratlos
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Seit gut einer Woche macht die Sanierung der Karlstraße nicht nur den Anwohnern das Leben schwer. Autofahrer, die vom Altstadtring in die Karlstraße einbiegen wollen, stehen vor einer Komplettsperrung. Sperrbaken und ein „Durchfahrt verboten“-Schild lassen ein Weiterfahren nicht zu. Die Sperrung kommt plötzlich und überraschend – von einer Umleitung ist vorher nichts zu sehen.

Pressesprecherin Nadia Leihs vom Auftraggeber Straßen.NRW erklärt dazu: „Wir mussten die Baustelle zwischen Bochumer Straße und der Straße ,Am Wiedehagen‘ aufgrund der speziellen Baumaßnahmen komplett sperren, haben aber eine Umleitungsstrecke eingerichtet und ausgeschildert.“

Ein Umleitungsschild für die gesperrte Karlstraße
Die Umleitung U31 führt über die Herner Straße. © Dieter Düwel

Bei dieser Umleitung handelt es sich um die U31. Wir wollten wissen, warum es trotzdem zu den teilweise chaotischen Zuständen vor der Sperrung kommen kann, und testeten die Beschilderung der U31. Autofahrer, die aus Richtung Bochum oder von der Widumer Straße zur Karlstraße wollen, werden durch geeignete Verkehrsschilder auf die Sperrung hingewiesen und aufgefordert, der U31 zu folgen, die über Herne zur Karlstraße führt.

Verkehrsteilnehmer, die den Altstadtring von Norden befahren, werden dagegen nicht zur U31 geführt. Hier fehlt die Beschilderung vor der Ausfahrt zur Herner Straße. Kein Wunder, dass keiner vor der Sperrung weiß, wie er weiterkommen soll.

So erging es einer Spielerin des Tennisclubs BW Castrop 06, dessen Anlage sich „Am Wiedehagen“ befindet. Sie berichtet: „Ich hatte eine Trainerstunde gebucht und war völlig überrascht, dass ich nicht zur Tennisanlage kam. Nach einer langen Irrfahrt kam ich viel zu spät an. Das Training konnte ich leider vergessen.“

Kilometerlange Umleitung

In der Tat verlängert die Umleitung über das Herner Stadtgebiet den Weg um mehrere Kilometer, was natürlich ärgerlich für die Anlieger ist, aber nach Aussage von Nadia Leihs immer wieder bei solchen Straßenbaustellen vorkommen kann: „Die besonderen Arbeiten lassen bisweilen keine andere Lösung zu. Wir bemühen uns natürlich, Vollsperrungen zu vermeiden.“

Matthias Grosche, Chef des Galeriehauses Grosche, steht auf dem Bürgersteig der Karlstraße und deutet auf die Baustelle.
Matthias Grosche muss seinen Kunden die Umleitung erklären © Dieter Düwel

Von der Vollsperrung besonders betroffen ist Matthias Grosche vom gleichnamigen Galeriehaus an der Karlstraße. Er zeigt sich nicht sehr erfreut über die Kommunikation im Zusammenhang mit der Baumaßnahme. Schließlich befindet sich sein Haus genau in dem momentan gesperrten Abschnitt.

„Wir haben zum großen Teil Kunden von außerhalb. Denen muss ich erst einmal erklären, wie sie trotz der Baustelle in die Nähe unseres Geschäfts kommen können.“ Er macht aber gute Miene zum bösen Spiel. Als vor einigen Tagen die Durchfahrt für Anlieger noch frei war, hängte er einfach einen Zettel an die Absperrung mit dem Hinweis „Freie Zufahrt zum Galeriehaus Grosche“.

Autos missachten Verbotsschild

Diese Durchfahrt ist jetzt aber auch nicht mehr möglich. Trotzdem würden sich immer wieder Autofahrer durch die Baustelle schlängeln, wie Nadia Leihs berichtet: „In der letzten Woche ist es immer wieder dazu gekommen, dass Autofahrer die Absperrung ignoriert haben und durch die Baustelle zur Karlstraße gefahren sind.“

Das anfänglich noch aufgestellte Hinweisschild „Anlieger frei“ hatte den Sinn, Anwohnern möglichst lange den Zugang zu ihren Wohnungen zu ermöglichen, soweit das im Rahmen der Bauarbeiten vertretbar war. „Jetzt sind die Arbeiten so weit fortgeschritten, dass man keine Autofahrer mehr passieren lassen kann“, erklärt die Pressesprecherin.

Verbot der Durchfahrt: Die Karlstraße ist an dieser Stelle voll gesperrt. Ein Auto fährt dennoch weiter.
Nicht selten durchfahren Autofahrer die gesperrte Baustelle. © Dieter Düwel

Wie geht es weiter mit den Bauarbeiten? Dazu Nadia Leihs: „Zunächst werden wir die Beschilderung am Altstadtring vor der Einmündung in die Herner Straße installieren, damit die Autofahrer von Norden zur U31 geleitet werden und das Chaos vor der Vollsperrung verhindert wird. Die Bauarbeiten an der Karlstraße werden voraussichtlich Ende März abgeschlossen sein.“

Zum Beginn der Arbeiten im Rahmen der Komplettsanierung des Altstadtrings konnte die Straßen.NRW-Sprecherin keine Angaben machen: „Die Planung läuft auf Hochtouren, aber konkrete Termine stehen noch nicht fest.“

Zum Thema

So verläuft die Umleitung U31

Altstadtring > Ausfahrt Herner Straße > an der Ampel links abbiegen > Herner Straße > geradeaus durch den Kreisverkehr am Westring > auf Herner Stadtgebiet links in die Bruchstraße abbiegen > an der Mündung in die Mont-Cenis-Straße > geradeaus der Mont-Cenis-Straße folgen, die nach der Linkskurve zurück auf Castroper Stadtgebiet in die Karlstraße übergeht

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