Die Küken der Kanadagänse in Castrop-Rauxel sind da
Große Plage oder niedliche Attraktion?
22.05.2023 19:30 Uhr
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Seit Jahren leben etliche Kanadagänse im Stadtgarten. Auch in diesem Jahr sind wieder neue Küken geschlüpft, die schönster Bilder der flauschigen Vögel.
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Seit Jahren wird in Castrop-Rauxel über die Kanadagänse im Stadtgarten diskutiert. Für die einen sind die großen Vögel eine Attraktion, für die anderen sind sie eine gefiederte Plage.
© Nora Varga
Eigentlich kommt die Kanadagans, wie ihr Name verrät, aus Nordamerika. Dort leben sie an weitläufigen Seen und breiten Flüssen. In freier Wildbahn werden junge, schwache oder ältere Vögel von Füchsen, Wölfen oder Kojoten, aber auch von einigen Greifvögeln gejagt.
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Im 19. Jahrhundert wurden die Tiere nach Europa geholt, damit sie hier große Parks und künstliche Seen beleben. Die Bedingungen sind ideal und weil es die Fressfeinde aus der Heimat hier nicht in der Zahl gibt, vermehren sich die Tiere ungehemmt. Sie setzen sich durch gegen einheimische Entenarten.
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Im Stadtgarten in Castrop-Rauxel sind sie seit Jahren ein Problem. Spaziergänger und Anwohner beklagen nicht nur das Schnattern, sondern vor allem die vielen Kothaufen auf den Wegen im Stadtgarten. Schon 2020 klagt eine Anwohnerin im Gespräch mit der Redaktion: „Es sind einfach zu viele geworden und es werden von Jahr zu Jahr mehr.“
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Ein Ornithologe vermutete im Jahr 2021 am Gondelteich 371 Kanadagänse. Bestätigt werden kann diese Zahl aber nicht. Trotzdem erkannte auch die Politik das Problem und rief einen Arbeitskreis ins Leben.
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Die Versuche, die Eier in den Nestern durch Gipseier zu tauschen, gestalten sich als schwierig. Der Pächter des Gondelteiches, der Angelverein DoCAS-Blinker, kann 2022 nur neun echte Eier gegen falsche austauschen. Das Schießen der Vögel kommt wegen der Wohnbebauung nicht infrage, eine wirklich gute Lösung scheint es nicht zu geben.
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Auch in diesem Jahr sind wieder dutzende Küken der großen Vögel im Stadtgarten unterwegs. Etwas unbeholfen und tapsig folgen sie ihren Eltern über die Wiesen im Stadtgarten. Ein Gänsepaar legt etwa fünf bis sechs Eier. Nach etwa 28 Tagen schlüpfen die kleinen Gänse.
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Wer sich den Gänsen und ihren Küken zu sehr nähert, wird von den Elterntieren angefaucht. Kanadagänse sind während der Brut und nach dem Schlüpfen der Jungtiere besonders aggressiv, um ihren Nachwuchs zu verteidigen.
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60 bis 70 Tage nach dem Schlüpfen lernen die Gänsekinder das Fliegen. Die Gänsekinder bleiben ein Jahr lang an der Seite ihrer Eltern, bleiben aber auch in den Jahren danach in der Nähe ihrer Familie.
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Nach der Sommerpause will sich der Arbeitskreis „Geflügel“ wieder treffen. In dem Arbeitskreis wird von der Castrop-Rauxeler Politik diskutiert, wie man mit den Tieren umgehen könnte.
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