Einzige Eisdiele in Ickern vereint Italien, Brasilien und Deutschland „Ich mache mir keine Sorgen“

Italien, Brasilien, Deutschland: Er betreibt das Il Gelato in Ickern
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Es ist ein ruhiger Freitagmorgen. Praktisch die Ruhe vor dem Sturm. Eduardo Correa Da Silva (50) bereitet in seiner Eisdiele „Il Gelato“ alles für den Betrieb vor. Um 11 Uhr öffnen die Türen der Ickerner Eisdiele. Die Temperaturen in Castrop-Rauxel sollen am Freitag 19 Grad erreichen. Am Samstag klettern sie sogar bis auf 25 Grad hoch.

Durch seine Erfahrung, die er in zwei Jahrzehnten ansammeln konnte, weiß der 50-Jährige genau, wie viel Eis er für den Tag bereitstellen muss. Für schöne Tage bereitet er in seinem Eis-Labor mehr seiner erfrischenden Ware zu als für Tage mit schlechter Wettervorhersage.

Eduardo hat das Eiscafé bereits mit Osterdeko ausgestattet. Kleine Häschen, Küken und Ostereier schmücken den Raum. Auf jedem Tisch steht eine kleine rosa Vase mit einer rosa Blume. Auf der Theke stehen zwei größere Hasen. Eins trägt ein Kleid und einen Blumenstrauß und das andere ein Hemd und eine Karotte in der Hand. Über die beiden freut er sich am meisten. „Die musste ich unbedingt haben“, sagt der Inhaber und lacht.

Die Deko in dem Eiscafé Il Gelato ist schon für die Osterfeiertage vorbereitet.
Die Deko in dem Eiscafé Il Gelato ist schon für die Osterfeiertage vorbereitet. © Katharina Langenkämper

Von Brasilien nach Deutschland

Den Inhaber der Ickerner Eisdiele verschlug es im Jahr 1999 nach Deutschland. Gebürtig kommt der 50-jährige Eduardo aus Brasilien, wobei seine Großeltern italienische Einwanderer waren. Seine Wurzeln hat Eduardo also hier in Europa. Seine Großeltern und Eltern brachten ihm auch stets die italienische Sprache und Kultur nahe. „Ich spreche portugiesisch, italienisch, englisch und deutsch“, erklärt Eduardo.

Er kommt aus dem Dorf Urussanga im Südosten Brasiliens. Eduardos Mutter, Vater und Großmutter leben heute noch dort. Eduardo und seine Familie besuchen die Verwandtschaft in Brasilien weiterhin regelmäßig. „Da ist es immer sonnig. Die Leute freuen sich, wenn die Sonne mal nicht scheint“, erzählt er.

Im Alter von 24 Jahren wollte der Inhaber dann neue Länder erkunden und kam nach Deutschland. „Ich war jung und wollte mal schauen, was in Deutschland so los ist.“ Erst arbeitete er zwei Jahre lang in der Eisdiele Dolomiti in Haltern am See. „Da habe ich mir gedacht: Ich möchte meine eigene Eisdiele eröffnen.“

Ein Bild aus Eduardos Heimatdorf Urussanga in südost Brasilien.
Ein Bild aus Eduardos Heimatdorf Urussanga in südost Brasilien. © privat

Im Jahr 2002 eröffnete der gebürtige Brasilianer dann in Castrop-Rauxel Ickern sein eigenes Eiscafé Il Gelato an der Ickerner Straße 20. Dort hält er mit seiner Frau, seiner Tochter und vier weiteten Angestellten den Laden am Laufen. Im Innenraum finden etwa 35 Personen Platz. Im geräumigen Außenbereich gibt es nochmal ähnlich viele Plätze.

In Ickern ist Il Gelato die einzige Eisdiele. Der Inhaber erzählt allerdings, dass seine Kundschaft aus ganz Castrop-Rauxel und Umgebung kommt. „Die Kunden schätzen die Qualität“, sagt Eduardo. Woanders habe das Eis nicht so einen intensiven Geschmack, wie bei ihm, ist sich der selbstbewusste Betreiber sicher.

Eissaison seit Mitte Januar

In diesem Jahr hat Eduardo Correa Da Silva sein Eiscafé bereits Mitte Januar eröffnet. „Normalerweise machen wir immer erst Mitte Februar auf“, sagt der Inhaber. Das Ganze sei eine Art Experiment gewesen. Im kommenden Jahr eröffne er wieder Mitte Februar.

Erst kurz vor der Covid19-Pandemie wurde das Eiscafé komplett renoviert. „Hier sah es vorher ganz anders aus“, sagt Eduardo Correa Da Silva. Die Renovierung habe er außerhalb der Saison, im Winter, vornehmen lassen. Die Preise für eine Eiskugel liegen im Il Gelato in diesem Jahr bei 1,60 Euro. Steigen sollen die Preise pro Kugel im Jahr 2025 nicht mehr.

In die Zukunft blickt der 50-Jährige sehr zuversichtlich. „Ich mir keine Sorgen.“