Im Restaurant Zum Yachthafen treffen sich Ausflügler im maritimen Flair

© Uschi Bläss

Im Restaurant Zum Yachthafen treffen sich Ausflügler im maritimen Flair

rnRestaurant-Check

Ins Restaurant „Zum Yachthafen“ in Pöppinghausen kann man mit dem Boot, dem Auto oder dem Fahrrad kommen. Doch was kann die Küche dort? Wir haben den Restaurant-Check vor Ort gemacht.

Pöppinghausen

, 16.04.2019, 17:45 Uhr / Lesedauer: 4 min

Ein frisches, gut gekühltes Radler, dazu noch einen Imbiss als Belohnung für die anstrengende Fahrradtour, das tut gut! Ein beliebter Sammelpunkt für Ausflügler ist die Sonnenterrasse des Restaurants „Zum Yachthafen“. Bei schönem Wetter tummeln sich in Pöppinghausen, mit Blick auf den Rhein-Herne-Kanal, erschöpfte Radfahrer, Spaziergänger und Menschen, die einfach nur den schönen Ausblick auf das Wasser genießen möchten.

Doch was ist mit dem Ausflugslokal am Ringelrodtweg los, wenn die Sonne nicht vom Himmel lacht? Wir haben das getestet und dem Yachthafen an einem Samstagabend einen Besuch abgestattet.

Um 19 Uhr erklimmen wir sechs Stufen, die zum Eingang führen. In der Küche herrscht Hochbetrieb. Der Weg zum Gastraum führt dort vorbei. Die Küchentür steht weit offen. Sie gibt den Blick auf eine gepflegte Küche und eine beschäftigte Köchin frei. Im Gastraum angekommen, sind wir sehr erstaunt. Alles ist voll, bis auf einen Tisch für zwei Personen. Da haben wir aber Glück gehabt. Die sympathische Bedienung fordert uns auf, Platz zu nehmen und nimmt direkt die Getränkewünsche auf.

Das Restaurant „Zum Yachthafen“ liegt direkt am Hafen in Pöppinghausen und ist beliebtes Ausflugsziel.

Das Restaurant „Zum Yachthafen“ liegt direkt am Hafen in Pöppinghausen und ist beliebtes Ausflugsziel. © Uschi Bläss

Der Gastraum ist eher klein und verbreitet einen maritimen und rustikalen Charme. Ein riesengroßes Gemälde von einem Schiff, das den Eindruck erweckt, das es auf den hochgetürmten Wellen gegen den Wind fährt, beherrscht den Raum. Passend zum maritimen Thema sind Tische und Stühle weiß gekälkt.

Meine Begleitung und ich haben im ersten Moment das Gefühl, dass wir als Fremde in eine geschlossene Gesellschaft eindringen. Alle Gäste scheinen sich zu kennen. Dem ist in Wahrheit nicht ganz so. Aber die Bedienung, die Schwester des Inhabers bestätigt, dass sich hier vornehmlich Stammgäste treffen. „Ein Ehepaar gehört hier schon zum Inventar“, sagt sie.

Die Einrichtung im Restaurant „Zum Yachthafen“ ist passend zu Lage und Namen maritim.

Die Einrichtung im Restaurant „Zum Yachthafen“ ist passend zu Lage und Namen maritim. © Uschi Bläss

Beim Blick in die Speisekarte sind wir wieder überrascht. Statt der erwarteten Pommes mit Schnitzel oder Currywurst, so wie es sich für ein Gartenrestaurant gehört, offenbart sich uns ein Angebot an ansprechenden Speisevorschlägen. Ich wähle, passend zum maritimen Ambiente, die Matjesfilets mit einer Quark-Sahnecreme und Gurken mit Bratkartoffeln und Salat. Meine Begleitung, ein Fan von lecker zubereitetem Fleisch, entscheidet sich für das argentinische Rumpsteak, ebenfalls mit Bratkartoffeln und Salat. Um auch über Vor- und Nachspeise urteilen zu können, bestellen wir vorab eine Kürbiscremesuppe, die wir uns teilen.

Lange müssen wir auf die Suppe nicht warten. Sie entfaltet leider nicht das erhoffte Kürbisaroma. Außerdem ist durch die dicke Sahnekrone von der Suppe erst mal nichts zu sehen. Im Innern schwimmen aufgeweichte Croutons. Schon wird die Hauptspeise von der sehr netten Kellnerin gebracht. Den letzten Schluck der Suppe haben wir gerade erst verspeist. Für dieses Versehen entschuldigt sich die Bedienung mit großem Bedauern. Schwamm drüber, es gibt wirklich Schlimmeres.

Zur Vorspeise gab es eine Kürbissuppe mit Sahnehaube.

Zur Vorspeise gab es eine Kürbissuppe mit Sahnehaube. © Uschi Bläss

Der Anblick der Speisen lässt uns das Wasser im Munde zerlaufen. Sehr schön angerichtet erwartet uns ein verheißungsvoller Genuss. Das Auge isst eben mit. Die Matjesfilets sind butterzart. Der Geschmack wird von der gut gewürzten Sahnecreme optimal abgerundet. Die Bratkartoffeln schmecken sehr lecker und sind kross gebraten. Die Salatbeilage ist reichhaltig und besteht aus fünf verschiedenen Zutaten (Gurken, Tomaten, grüner Salat, gelbe Bohnen und Möhren). Das Dressing ist geschmacklich so gut gemacht, dass nichts auf meinem Teller zurückbleibt.

Die Matjesfilets mit Salat und Bratkartoffeln sind butterzart.

Die Matjesfilets mit Salat und Bratkartoffeln sind butterzart. © Uschi Bläss

Meine Begleitung ist Fan von gutem Fleisch und entsprechend kritisch bei der Verkostung. Das vor ihm liegende Roastbeef erhält das Prädikat „super“. Es ist gut gebraten und von bester Qualität. Ehrensache, dass jetzt noch ein süßer Abschluss bestellt werden muss.

Das argentinische Rumpsteak ist gut gebraten und von hoher Qualität.

Das argentinische Rumpsteak ist gut gebraten und von hoher Qualität. © Uschi Bläss

Es gibt nur eine sehr kleine Auswahl an Desserts. Unterschiedliche Eissorten oder eine Quarkwaffel mit Eis stehen auf der Karte. Die Waffel, die wir uns teilen, kommt direkt aus dem Waffeleisen und steht der Waffel aus Omas Küche in nichts nach. Als wir nach der Rechnung verlangen, sind wir mittlerweile die einzigen Gäste.

Eine frische Quarkwaffel bildet einen süßen Abschluss im Restaurant „Zum Yachthafen“.

Eine frische Quarkwaffel bildet einen süßen Abschluss im Restaurant „Zum Yachthafen“. © Uschi Bläss

Das Restaurant „Zum Yachthafen“ ist kein typisches Speiserestaurant, bei dem die Gäste abends einen Tisch reservieren und dann einen langen Abend verbringen. „Wir sind so ein Mittelding zwischen Café und Restaurant“, sagt Dagmar Schütze, die Schwester des Inhabers Ludger Schütze. Das Geschwisterpaar ist sehr herzlich. Der Gast fühlt sich willkommen und merkt, dass viel Herzblut in der Arbeit der Beiden steckt. Ludger Schütze führt das Restaurant seit zehn Jahren. Die Öffnungszeiten sind wetterabhängig. Der Hauptbetrieb spielt sich auf der Sonnenterrasse ab. Die angebotenen Speisen unterscheiden sich nicht von der Abendkarte.

Der Service

Die Bedienung ist ausgesprochen freundlich und sehr zuvorkommend. Wir haben uns als Gäste sehr wohl gefühlt.

Das Ambiente

Das Restaurant erinnert an ein kleines Speiselokal an der Nordsee. Es ist gemütlich eingerichtet und versprüht einen rustikalen Charme.

Die Preise

Die Preise sind äußerst moderat. Wir bezahlen für ein Bier (3 Euro), ein großes Wasser (4,50 Euro), eine Kürbiscremesuppe (4,20 Euro), ein Matjesfilet (9,90 Euro), einen gemischten Salat (3,80 Euro), ein argentinisches Rumpsteak (18,90 Euro), eine Waffel mit Eis (4,20 Euro) und ein Glas Rotwein (3,90 Euro) insgesamt 52,40 Euro.

Kinderfreundlichkeit

Kinder werden im Yachthafen einfach integriert. Sie erhalten kleine Speisen, jedoch gibt es kein Extraangebot für die Kleinen.

Barrierefreiheit

Das Restaurant kann über eine Rampe von der Sonnenterrasse aus erreicht werden. Die Toilettenräume können ohne Hindernisse aufgesucht werden.

Anfahrt

Die meisten Besucher erreichen das Restaurant mit dem Fahrrad oder mit dem Boot. Für Autos gibt es vor dem Gebäude einen großen Parkplatz. Mit dem Bus ist der Yachthafen schwieriger zu erreichen, weil die Buslinie 237 an der Wewelingstraße hält. Danach führt ein circa 15-minütiger Fußmarsch zum Yachthafen.

Fazit

Wir empfanden den Besuch im Restaurant „Zum Yachthafen“ als sehr angenehm. Nicht zuletzt wegen der freundlichen Bedienung. Die Atmosphäre ist gemütlich, das Essen solide und lecker.

Das sagt das Internet

Google: gut bürgerlich, solide Mittelklasse, freundliche Bedienung, gemütlich, schöne Terrasse. Ein Gast schreibt, dass er häufig mit dem Boot dort anlege und mit den Speisen und dem Service stets zufrieden ist. Gesamtbewertung bei Google: 4,1 von 5 Sternen.

Restaurantinfos

Restaurant, Speisegaststätte, Café „Zum Yachthafen“, Ringelrodtweg 161, 44579 Castrop-Rauxel, Tel. (02305) 9475608, Die Öffnungszeiten sind wetterabhängig. Prinzipiell öffnet der Yachthafen ab 12 Uhr und schließt gegen 21 Uhr. Montag und Dienstag Ruhetag. Im Januar und Februar geschlossen.

So funktioniert der Restaurant-Check

Wir gehen ohne Ankündigung in die jeweiligen Restaurants – als ganz normale Gäste, nicht als Reporter. Wir beschreiben die Läden so, wie wir über sie auch mit Freunden und Bekannten sprechen würden. Mit ihren Schwächen, mit ihren Stärken. Ehrlich.