Seit drei Jahren befindet sich im Haus Olfmann in Becklem das Ristorante Enzo. Wir haben dort den Restaurant-Check gemacht und waren vom Angebot der Parisis überrascht.
Heute führt uns der Restaurant-Check in den Norden der Stadt. In Becklem befindet sich im Haus Olfmann seit drei Jahren das Ristorante Enzo. Die Einrichtung des italienischen Restaurants erinnert beim Betreten des Gastraums noch stark an die ehemalige Weinkiste. Der wuchtige Tresen ist aus alten Weinfässern gefertigt. Gegenüber, gleich neben dem Eingang, steht der Pizzaofen und verbreitet den typisch italienischen Duft nach frischem Oregano.

Erika und Vincenzo (Enzo) Parisi betreiben gemeinsam das Restaurant. © Uschi Bläss
Da wir für den Restaurantbesuch kurz nach den Feiertagen einen ganz normalen Wochentag gewählt haben, hielten wir eine Tischreservierung für überflüssig. Diese Annahme sollte sich als Fehler herausstellen. Im Gastraum, der aus einem gemütlichen Rondell mit Fensterfront besteht, ist nicht ein einziger Tisch frei. Meine Begleitung und ich werden in den Festsaal gebeten, um auf einen freien Platz zu warten. Glücklicherweise werden wir schon nach kurzer Zeit zu einem freien Tisch geführt. Der Kellner ist sehr freundlich und bringt uns als Appetithäppchen vier warme Pizzabrötchen mit einer würzigen, sehr angenehm schmeckenden Kräuterbutter.
Die Speisen
Beim Blick in die Speisekarte wird klar, dass es sich nicht nur um eine Pizzeria, sondern um ein italienisches Restaurant handelt. Traditionelle italienische Gerichte machen die Wahl schwierig. Als Antipasti entscheide ich mich für die gefüllte Aubergine mit Tomatensoße und Parmesan.

Vorspeise Nummer eins: Gefüllte Aubergine mit Tomatensoße. © Uschi Bläss
Meine Begleitung bestellt Carpaccio di Vitello. Obwohl Vitello in der Übersetzung Kalbfleisch bedeutet, handelt es sich um hauchdünn geschnittenes rohes Rinderfilet. Es wird mit Rucola, frisch gehobeltem Parmesan und einer leichten Textur aus Olivenöl und Zitronensaft gereicht. Meine Begleitung schwärmt vom frischen Geschmack und der Leichtigkeit der Vorspeise.

Das Carpaccio di Vitello: Rohes Rinderfilet mit Parmesan und Rucola zur Vorspeise. © Uschi Bläss
Ebenso lecker und fruchtig ist die Tomatensoße, mit der die gefüllte Aubergine serviert wird. Dass alles frisch zubereitet wird, wie die Chefin des Hauses uns versichert, nehmen wir ihr ab. Die mit Parmesan und Ei gefüllte Aubergine ist sehr lecker. Dennoch ist sie als Vorspeise mit Vorsicht zu genießen, da sie kaum Platz für ein Hauptgericht im Magen lässt.
Als Hauptgang bestelle ich mir dennoch hausgemachte Nudeln. Schließlich wird die hausgemachte Pasta als Spezialität des Hauses angepriesen. Restaurantchef Vincenzo Parisi, kurz Enzo genannt, stellt sie selbst her. Ich werde nicht enttäuscht. Die Penne schmeckt fluffig. Der Unterschied zu Nudeln aus der Tüte ist deutlich zu erkennen. Auch die Soße ist sehr schmackhaft und lässt mich vergessen, dass ich eigentlich schon satt bin.

Spezialität des Hauses: hausgemachte Nudeln mit Zucchini, Krabben, Rucola und Tomatensoße. © Uschi Bläss
Sie besteht aus frischen Kirschtomaten, Zucchini, Rucola, Krabben und Parmesan. Der austretende Saft der Kirschtomaten lässt die Nudeln schön fruchtig schmecken. Jedoch ist die Portion so groß, dass ich sie nach der üppigen Vorspeise nicht mehr schaffe. Der Kellner bietet mir an, den Rest einzupacken, damit ich ihn mit nach Hause nehmen kann.
Meine Begleitung genießt als Hauptgang ein Saltimbocca. Saltimbocca bedeutet „spring in den Mund“. So klein, dass sie auf einmal in den Mund verschwinden, sind die vier gereichten Kalbsschnitzelchen nicht. Dennoch erweisen sich die mit Parmaschinken und Salbei eingewickelten und mit Parmesan überbackenen Kalbstückchen als sehr lecker. Überhaupt nicht trocken und mit einer Weißweinsauce gereicht schmecken sie vollmundig.

Hauptspeise Nummer zwei und typisch italienisch: Saltimbocca. © Uschi Bläss
Zum Gericht werden Pommes frites gereicht. Wer gern Pommes mag, ist mit dieser Beilage gut bedient. Jedoch erscheint meiner Begleitung angesichts des feinen Geschmacks, die die Weinsoße in Kombination mit dem kleinen Fleischhäppchen verspricht, ein bisschen plump. Alternativ gibt es die hausgemachte Pasta. Kann man machen, aber vielleicht hätten kleine angeröstete Drillinge besser gepasst.
Als Nachspeise stehen neben verschiedenen Eissorten drei traditionelle Desserts auf der Karte. Tiramisu, Zabaglione und Panna Cotta. Meine Begleitung und ich entscheiden uns für das Tiramisu, dass wir uns angesichts des bereits vollen Magens teilen. Auch bei dieser Wahl werden wir nicht enttäuscht. Der süße Abschluss schmeckt sehr italienisch und wird, wie auch die anderen beiden Desserts, frisch hergestellt. Lediglich die Eissorten stammen von einem Fertighersteller.

Zum Nachtisch teilten wir uns ein Tiramisu. © Uschi Bläss
Der Service
Der Kellner ist sehr freundlich und aufmerksam. Damit eine zügige Bedienung möglich ist, ist ein weiterer Kellner hinter dem Tresen ausschließlich für die Getränke zuständig. Speisen und Getränke werden zügig gereicht. Trotzdem bleibt zwischen den Gängen ausreichend Zeit.
Das Ambiente
Das Ambiente des Restaurants ist gemütlich und erinnert an eine gutbürgerliche Gaststätte. Das ist auch der Grund, warum das Lokal in Kürze für eine oder zwei Wochen schließen wird, um den Gastraum und den Festsaal zu modernisieren. „Im Saal wollen wir die Decke erneuern und im gesamten Restaurant die Bestuhlung austauschen“, sagt Erika Parisi, Enzos Ehefrau.

Der Gastraum des Ristorante Enzo ist mit einer Fensterfront umgeben. © Uschi Bläss
Die Preise
Für die Vorspeisen zahlen wir 8,50 Euro für die überbackene Aubergine und 10,50 Euro für das Carpaccio di Vitello. Die Hauptspeisen kosten 14,50 Euro (für die Pasta) und 18 Euro (Saltimbocca). Das Tiramisu kostet 5 Euro. Angesichts der guten Qualität empfinden wir die Preise als angemessen. Auch die Preise für die Getränke liegen im normalen Bereich. Eine große Flasche Wasser (Pellegrino) kostet 5,20 Euro, der Rotwein Nero Davola 0,25 cl schlägt mit 5,50 Euro zu Buche. Insgesamt beträgt unsere Rechnung für zwei Personen 71,20 Euro.
Kinderfreundlichkeit
Eine Karte für die jungen Gäste finden wir nicht. Allerdings erklärt der Chef, dass für Kinder auf Wunsch kleine Portionen gereicht werden. Eine Kinderspielecke gibt es nicht.
Barrierefreiheit
Das Restaurant ist komplett ebenerdig. Die Toiletten sind geräumig und ohne Stufe erreichbar. Eine kleine Einschränkung gibt es im Außenbereich. Die Holzterrasse hat zwei Stufen.
Anfahrt/Parken
Das Restaurant liegt an der Suderwicher Straße 111. Es verfügt über einen eigenen Parkplatz. Außerdem sind in der näheren Umgebung Parkmöglichkeiten vorhanden. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist das Restaurant schwierig zu erreichen. Laut Auskunft über das Internet fährt die Buslinie 481 bis zur Becklemer Straße. Von dort sind es noch sechs Gehminuten bis zum Restaurant.
Fazit
Unser Besuch beim Ristorante Enzo hat uns nicht enttäuscht. Sowohl die Qualität der Speisen als auch der nette Service haben uns sehr gut gefallen.
Das sagt das Netz zum Haus Olfmann
Auf 4 Sterne bei 133 Bewertungen kommt das Bei Enzo bei den Google-Bewertungen. Viele Bewertungen fallen daher positiv aus, gelobt werden Speisen und Service. So schreibt ein Gast, der regelmäßig ins Enzo geht: „Man merkt richtig, wie viel Liebe hier drin steckt, nicht nur beim Essen, sondern auch beim Service.“ Ein Gast moniert, dass der Fisch nicht gut filetiert wurde, ein paar andere Gäste bemängeln den Service.
Restaurant-Infos
Haus Olfmann bei Enzo, Suderwicher Straße 111, 44581 Castrop-Rauxel, Tel. (02367) 84 46, Öffnungszeiten: Montag bis Samstag 11.30 bis 14.30 Uhr und 17 bis 23 Uhr, Sonntag 11.30 bis 23 Uhr, kein Ruhetag.
So funktioniert der Restaurant-Check
Wir gehen ohne Ankündigung in die jeweiligen Restaurants – als ganz normale Gäste. Wir sind keine Gastro-Experten, sondern einfach Menschen, die gerne an schönen Orten essen. Wir beschreiben die Lokale so, wie wir über sie mit Freunden und Bekannten sprechen würden – mit ihren Schwächen und Stärken.Ich lebe in Castrop-Rauxel und bin seit 2013 als freie Mitarbeiterin bei den Ruhr Nachrichten tätig. Ich lerne viele interessante Menschen kennen und finde es toll live dabei zu sein, wenn es darum geht, lokale Neuigkeiten zu erleben und darüber zu berichten.
