Wartezeit mitbringen muss man vermutlich, aber aus zwei Monaten werden vielleicht zwei Stunden: Ab Mittwoch kann man auch wieder ohne Termin ins Bürgerbüro.

Rathaus

Im Castrop-Rauxeler Bürgerbüro geht’s ab jetzt auch wieder ohne Termin

Endlich tut sich was im Bürgerbüro: Ab Mittwoch (9. Januar) kann man wieder ohne Termin Pass- und Melde-Angelegenheiten im Rathaus regeln. Die Stadtverwaltung fährt ab sofort zweigleisig.

Castrop-Rauxel

, 09.01.2019 / Lesedauer: 3 min

Der Umzug nach Castrop-Rauxel: Wer sich für die Anmeldung bei der Stadt zurzeit einen Termin im Bürgerbüro holen möchte, der bekommt ihn ab dem 1. März. Wer einen neuen Personalausweis beantragen möchte auch. So gab es am Montag um 14 Uhr die Online-Terminvergabe aus. Nun hat die Stadtverwaltung auf die zahlreichen Beschwerden zu diesen und noch längeren Wartezeiten mit einem neuen zusätzlichen Verfahren reagiert.

Ab Mittwoch (9. Januar) kann man an einzelnen Tagen nun auch wieder ohne Termin ins Bürgerbüro gehen, um solche Angelegenheiten dort zu regeln: von der Ausstellung eines Führungszeugnisses über den Führerschein fürs Auto, die Pässe und Personalausweise, die An- und Abmeldung bei der Stadt und anderes.

Bürgerbüro-ÖffnungszeitenMontags von 8 bis 12 und 14 bis 16 UhrDienstags von 8 bis 12 und 14 bis 16 Uhr. Zwischen 8 und 10 Uhr auch ohne Termin, dann evtl. mit längeren Wartezeiten.Mittwochs von 7 bis 12 und 13 bis 15 Uhr. Zwischen 7 und 10 Uhr auch ohne Termin, dann evtl. mit längeren Wartezeiten.Donnerstags von 8 bis 12 und 14 bis 17.30 Uhr. Zwischen 8 und 10 Uhr auch ohne Termin, dann evtl. mit längeren Wartezeiten.Freitags von 7 bis 12 Uhr.Per Mail ist das Bürgerbüro unter buergerbuero@castrop-rauxel.de und telefonisch unter (02305) 106-2333, -2292 erreichbar.

Über Monate zieht sich nun schon der Ärger hin, dass man auf Termine viel zu lange warten muss. Termine: Die hatte die Stadtverwaltung im Juni eingeführt. Damit sollte die Wartezeit im Rathaus, wo man eine Nummer ziehen musste und dann mit der Nummer aufgerufen wurde, verkürzt werden. Das Konzept, damit diese Serviceleistung für den Kunden angenehmer zu gestalten, schlug fehl: Schnell wollten viele Beschwerdeführer die Terminvergabe wieder abgeschafft sehen – und lieber vor Ort zwei Stunden als zu Hause drei Monate warten.

Die Stadtverwaltung reagierte: Man habe in den vergangenen Monaten und Jahren verschiedene Maßnahmen umgesetzt, um die Situation im Bürgerbüro langfristig zu verbessern und zu stabilisieren, hieß es und heißt es immer wieder aus dem Rathaus. Dazu gehörten Neueinstellungen und Personalwechsel, das vorübergehende Einrichten eines Expressschalters sowie Veränderungen bei internen Abläufen. Im Juni 2018 wurde die Terminvergabe eingeführt.

Sieben Stunden in der Woche ohne Termine

In dieser Woche gibt es zumindest eine teilweise Ergänzung dazu: „Um die Terminsituation zu entspannen, die leider mitunter mit einem Vorlauf von bis zu drei Monaten verbunden ist, bietet das Bürgerbüro ab Mittwoch dreimal die Woche morgens an, auch ohne Termin vorbeizukommen“, schreibt die Stadtverwaltung in einer Mitteilung. Mittwochs zwischen 7 und 10 Uhr sowie dienstags und donnerstags zwischen 8 und 10 Uhr haben Bürger sieben Stunden die Möglichkeit, wie früher am Infoschalter Wartemarken zu ziehen. Die Anliegen werden dann wieder der Reihe nach abgearbeitet. Parallel werden auch zu diesen Zeiten Termine abgearbeitet. „Wer während dieser drei Zeitfenster ohne Termin kommt, muss an dem Morgen eventuell längere Wartezeiten in Kauf nehmen“, so die Stadt weiter. Bei spontanen Anliegen besteht so aber die Möglichkeit, schneller vorzusprechen. Man wolle damit gleichzeitig den langen Terminvorlauf reduzieren.

KommentarDie Entscheidung kommt sehr spät

© Strübbe

Als die Stadt die Terminvergabe einführte, war das mit der großen Hoffnung verbunden, dass es keine Wartezeiten mehr geben würde. Eine gute Idee. Unsere Redaktion hat damals gleich gesagt: Warum nicht beide Systeme parallel, also mit Terminvergabe und ohne, anbieten? Jetzt führt die Verwaltung genau das ein – nach Monaten mit großer Entrüstung vieler Menschen. Da, wo Bürokratie beim Bürger direkt spürbar wird, ist der Ärger am größten. Die Entscheidung ist gut, aber sie kommt sehr spät.

„Der bequemste Weg, seine Angelegenheit im Bürgerbüro zu erledigen, bleibt aber die vorherige Terminvereinbarung“, so Stadtsprecherin Maresa Hilleringmann. Direkt von der Startseite der städtischen Internetseite www.castrop-rauxel.de führt ein Link am rechten Rand unter der Rubrik Bürgerservice zur Online-Terminvergabe. Auch vor Ort im Rathaus oder telefonisch ist es möglich, einen Termin auszumachen.

Was noch hinzukommt und bisher auch schon immer als Tipp aus dem Rathaus mitgegeben wurde: Je nach Personallage gibt das Team des Bürgerbüros morgens tagesaktuell noch Termine frei. Es lohne sich also, öfter in das Online-Terminsystem zu schauen. Wer mehrere Termine reserviert hat, wird zudem gebeten, die unerwünschten Termine abzusagen, um nicht unnötig Bürgerbüro-Zeiten für andere zu blockieren.

Die Abholung geht immer recht schnell

Wer die Benachrichtigung erhalten hat, dass sein oder ihr Reisepass oder Personalausweis zur Abholung bereitliegt, benötigt keinen Termin und kann sich direkt am Infoschalter im Wartebereich des Bürgerbüros anmelden und wird dann aufgerufen.

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