Illegale Bebauung in Castrop-Rauxel: Ernst der Lage ist nicht allen klar

© RVR Luftbild, 2022

Illegale Bebauung in Castrop-Rauxel: Ernst der Lage ist nicht allen klar

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Besuch von der Stadt hatte sich angesagt bei Eigentümern von Grundstücken an der Victorstraße. Diesmal ging es nicht um Hundehaltung in Zwingern, sondern um die illegalen Bauten.

Bladenhorst

, 07.05.2022, 05:30 Uhr / Lesedauer: 2 min

Jahrzehntelang war es ruhig um das Außengelände an der Victorstraße. Die Eigentümer oder Pächter der 50 Parzellen beackerten ihr Land, bauten Gartenlauben und Unterstände, hielten Tauben, Gänse und Hunde. Wegen der Hunde wurde in den vergangenen Jahren manchmal die Stadt oder das Kreisveterinäramt gerufen, die dann zu Kontrollbesuchen kamen.

Das hat sich geändert, seit ein Castrop-Rauxeler Bürger sich ein Luftbild ansah und die enge Bebauung bei der Stadt monierte. Fehlende Rettungswege, fehlender Brandschutz – wiederholt hat er sich seitdem an Stadt und Kreis gewandt. Ob dort nun wirklich bei einem Feuer Menschenleben in Gefahr wären, sei dahin gestellt. Klar wurde auf jeden Fall, dass bei diesem Außengelände Bebauung generell nicht zulässig ist.

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Die Stadt informierte im Herbst 2021 per Brief und später bei einer digitalen Veranstaltung. Ein sogenanntes Bauordnungsverfahren wurde eingeleitet. Politiker beschäftigten sich mit dem Thema. Die Idee, einen Kleingartenverein zu gründen, stand im Raum. Schwer umzusetzen sei dies, hieß es von mehreren Seiten: Schließlich müssten dann alle Eigentümer ihre Eigentumsrechte abgeben. Unrealistisch also.

Bauordnungsverfahren läuft: Viele Ortstermine

Die Stadt informiert jetzt auf Anfrage zum Stand der Dinge: „Das Verfahren läuft. In diesem Kontext werden auch alle an Ort und Stelle vorgefundenen Nutzungen festgehalten und bewertet. Sofern neben der Bauordnung auch andere Fachbereiche betroffen sind, werden sie einbezogen. Es handelt sich um eine große Anzahl an Vorgängen, die im Detail leicht unterschiedlich sind. Die Bearbeitung nimmt dadurch viel Zeit in Anspruch.“

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Nachdem vor zwei Wochen das Ordnungsamt wegen der Hundehaltung vor Ort war, gab es auch in dieser Woche, zum Beispiel am Dienstag (3.5.), wieder Besuch vom Bauordnungsamt bei einigen Eigentümern. Trotz der früheren Informationen durch die Stadt ist vor Ort der Ernst der Lage nicht erkannt. So berichten einige der Pächter im Gespräch mit unserer Redaktion, dass die Bauten alle eingetragen seien und damit alles in Ordnung sei. Manche gehen davon aus, dass kleinere Bauten wie beispielsweise die Hundezwinger stehen bleiben können.

An Abriss denkt hier noch keiner. So schnell wird das auch nicht gehen. Pressesprecherin Maresa Hilleringmann erläutert: „Ziel ist es, bis zum Jahresende alle Vorgänge abgeschlossen zu haben.“