Radfahrer, die durch den Ickerner Knoten fahren werden, von Autofahrern leicht übersehen. © Iris Müller

Verkehr

Ickerner Knoten ist ein gefährliches Pflaster – Stadt und Polizei suchen nach Lösungen

Keine echte Kreuzung, kein Kreisverkehr: Am Ickerner Knoten hat es im vergangenen Jahr besonders häufig gekracht. Oft waren Radfahrer die Leidtragenden. Das soll sich jetzt ändern.

Ickern

, 12.03.2020 / Lesedauer: 3 min

Der Ickerner Knoten ist für Verkehrsteilnehmer unübersichtlich – vor allem für jene, die ihn nicht oft benutzen. Der Knoten ist keine echte Kreuzung und auch kein Kreisverkehr. Wer sicher durchkommen will, sollte sich stark konzentrieren.

Das ist im vergangenen Jahr nicht allen gelungen. Nachdem es dort öfter gekracht hatte, hat die Polizei eine sogenannte „Unfallhäufungsstelle“ ausgemacht und sich die Situation vor Ort zusammen mit Straßen.NRW und der Stadt angeschaut.

Bei genauerem Hinschauen kristallisieren sich zwei Probleme heraus.

Zwei Probleme am Ickerner Knoten

Das erste Problem sind Autofahrer, die vom Penny in Richtung Ickern fahren: Wer von der Recklinghauser Straße in den Knoten hineinfährt, übersieht häufiger Radfahrer, die von links kommen.

Martin Kühl-Lukas, Vorsitzender des ADFC, sind besonders Sprinterfahrer ein Dorn im Auge. „Im Regelfall sind das Kurierfahrer, die zu schnell fahren, rücksichtslos fahren und in zweiter Reihe parken.“ Die Zahl der Sprinter auf Castrop-Rauxels Straßen nehme immer mehr zu. Früher hätten Taxifahrer den Ruf gehabt, rücksichtslos unterwegs zu sein, das habe sich in den vergangenen Jahren jedoch geändert.

Tatsächlich kollidierten 2019 bei zwei Unfällen am Ickerner Knoten Sprinterfahrer mit Radfahrern. In einem Fall lag der Radfahrer am Ende bewusstlos auf dem Boden.

Radfahrer, die im Ickerner Knoten Richtung Ickern unterwegs sind, werden oft von Autofahrern übersehen, die rechts von der Recklinghauser Straße kommen. © Iris Müller

Im weiteren Verlauf der Ickerner Straße, vorbei am ortsansässigen Bestatter, müssen Autofahrer zudem den Fahrradweg kreuzen, wenn sie in die Friedrichstraße einbiegen wollen. „Das ist unglücklich, aber an der Stelle nicht zu ändern“, so Kühl-Lukas.

Autofahrer, die hier von der Ickerner Straße rechts in die Friedrichstraße einbiegen wollen, müssen den Radweg kreuzen und übersehen dabei oft Fahrradfahrer. Jetzt wurde der Radweg rot eingefärbt. © Iris Müller

Zweites Problem: Autofahrer verlassen Kreisel zu früh

Das zweite Problem ergibt sich dadurch, dass Autofahrer aus dem ersten Kreisel zu früh nach rechts auf die Recklinghauser Straße Richtung Penny abbiegen. „Die Straßenführung ist hier historisch so gewachsen“, erklärt Achim Waldert von der Straßenverkehrsbehörde der Stadt Castrop-Rauxel.

Der Ickerner Knoten aus der Luft © Grafik: Klose

Er erinnert sich als Ur-Ickerner sogar noch an den Kiosk, der in der Mitte des Ickerner Knotens stand. „Da hab ich auf dem Weg zum Freibad früher gerne angehalten.“

Für Autofahrer ist die Situation extrem unübersichtlich, da zwei Spuren rechts abbiegen und den Radweg queren, die erste jedoch nicht genutzt werden darf. Nicht alle Verkehrsteilnehmer, die zum ersten Mal durch den Ickerner Knoten fahren, erkennen das auf den ersten Blick.

An dieser Stelle gibt es zwei Abbiegespuren auf die Recklinghauser Straße. Das verwirrt Autofahrer regelmäßig. Die rechte Verkehrsinsel könnte im großen Stil verbreitert werden, sodass Autofahrer dort nicht mehr fahren können. © Iris Müller

Um die Situation zu entschärfen, wurden bereits Maßnahmen getroffen. „Nach den Unfällen war ich vor Ort und habe direkt einen Grünschnitt veranlasst“, erklärt Markus Richter von der Polizei Recklinghausen. Im Fachjargon nennt man das „weiche Maßnahme“.

Radweg wurde rot eingefärbt

Außerdem wurde vor einigen Tagen der Radweg an der Stelle strahlend rot eingefärbt und die Richtungspfeile auf der Fahrbahn ebenfalls erneuert. „Dadurch wird eine signifikante Besserung eintreten“, ist sich Achim Waldert sicher.

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Die doppelte Abbiegemöglichkeit soll zudem baulich überplant werden. „Das liegt bei dem Stadtplaner auf dem Tisch“, so Waldert. Man könne beispielsweise die Verkehrsinsel an der Stelle vergrößern, begrünen und einen Baum in die Mitte stellen.

Waldert: „Das Stück Straße wird an der Stelle nicht gebraucht.“ Waldert möchte nicht darüber spekulieren, wann es soweit sein könnte. Die Straße liegt in Zuständigkeit von Straßen.NRW. „Das ist eine schwerfällige Behörde“, sagt Martin Kühl-Lukas.

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