
Ehrenamtler Dr. Wolfgang Mahlke und Stiftungsgründerin Elisabeth Grümer begrüßen die neue Leiterin des Hospizes St. Elisabeth, Sandra Tietze. © Stefan Braun
Zehn Jahre Hospiz St. Elisabeth: Neue Leiterin und bittere Erinnerungen
Sterbebegleitung
Das erste Hospiz auf Castrop-Rauxeler Boden scheiterte vor Jahren. Jetzt gibt es neue Pläne. Elisabeth Grümer, die einst nach Dortmund ging, begrüßt sie. Und hat Neuigkeiten aus „ihrem“ Hospiz.
In Castrop-Rauxel will Susanne Rosenberger ein Hospiz errichten. Die Pläne für das Haus Erika finden viel Unterstützung. Es wird das erste Hospiz in der Europastadt sein. Dabei gab es schon vor 20 Jahren Pläne dafür. Elisabeth Grümer (75) aus Frohlinde, Vorsitzende der nach ihr benannten Hospiz-Stiftung, ging damals über die Stadtgrenze nach Westrich. Wegen mangelnder Unterstützung, wie sie sich erinnert.
Seit zehn Jahren gibt es dort an der Bockenfelder Straße das Hospiz St. Elisabeth. Das Einzugsgebiet erstreckt sich auch bis Castrop-Rauxel. Hier gibt es Neuigkeiten: Seit dem 1. Juli hat das Hospiz eine neue Leitung. „In einer kleinen Feier und Vorstellungsrunde haben wir vergangenen Freitag Sandra Tietze begrüßen dürfen“, informiert Elisabeth Grümer jetzt.

Bei der Begrüßung der neuen Hospizleiterin traf sich das Team. © Stefan Braun
Die Wittenerin, Jahrgang 1977, ist auch gelernte Kinderkrankenschwester. Für die engagierte Frohlinderin ist das nicht ganz unwichtig. Denn Elisabeth Grümer will in der unmittelbaren Nachbarschaft des Hospizes St. Elisabeth das Kinderhospiz Sonnenherz errichten. Auch diese Pläne verfolgt sie seit einigen Jahren.
Mehr Einrichtungen für die Sterbebegleitung sind notwendig
Den Plänen von Susanne Rosenberger in ihrer Heimatstadt Castrop-Rauxel stehe sie positiv gegenüber. „Es ist nur zu begrüßen, wenn es mehr Einrichtungen gibt, die es Menschen auf ihrem letzten Weg ermöglichen, ihn in Würde und mit liebevoller Begleitung zu beschreiten“, sagt Elisabeth Grümer.
Gefragt nach Ressentiments beim Blick auf die Entstehungs-Geschichte des Hospizes St. Elisabeth sagt die 75-Jährige: „Nein. Dass es jetzt so viel Unterstützung für das Hospiz Erika in Castrop-Rauxel gibt, finde ich prinzipiell gut. Ich wünschte, meine Stiftung hätte sie an entscheidender Stelle in dieser Stadt auch erfahren.“
Sie hatte damals ihr Hospiz an der Hubertusstraße in Frohlinde geplant und dafür selbst ein Grundstück zur Verfügung gestellt. Sie sagt: „Der Plan ist dann gescheitert an der Rückbauverpflichtung durch die Stadt Castrop-Rauxel. Es sind keine guten Erinnerungen, aber wir blicken nach vorne.“
Jetzt setzt sie darauf, dass die Stadt Castrop-Rauxel sie neben der Stadt Dortmund bei der Errichtung des Kinderhospizes Sonnenherz unterstützen wird. Dieses Thema ist aber auch nicht ohne: Seit Jahren plant sie mit Fachleuten und Unterstützung von höchster Stelle in der Politik daran herum, doch die Finanzierung eines Kinderhospizes ist komplizierter als die eines Hospizes für Erwachsene. Auch derzeit steht der Bau noch in den Sternen.