Die Liebe des Lebens durch Sat.1? So geht es Michelle und Fabian nach Hochzeit auf den ersten Blick

Michelle und Fabian finden durch Sat.1 die Liebe ihres Lebens
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Die 32-jährige Michelle aus Castrop-Rauxel hat bei dem Sat.1-Dating-Format „Hochzeit auf den ersten Blick“ geheiratet. Sie und ihr Ehemann Fabian waren eins von sechs Paaren in der elften Staffel der Sendung. Nun ist die Staffel vorbei, das große Finale wurde am 23. Dezember auf Sat.1 ausgestrahlt. Wir haben mit den beiden nach Abschluss der Dreharbeiten über ihre Erfahrungen gesprochen.

Michelle und Fabian haben in der zweiten Folge der elften Staffel „Hochzeit auf den ersten Blick“ geheiratet - ohne sich vorher zu kennen. In der Sendung soll aus Wissenschaft Liebe werden. Durch ein langes Bewerbungsverfahren werden heiratswillige Singles, die laut Wissenschaft perfekt zusammenpassen, gematcht. Erst am Standesamt lernen sich die Paare zur Blind-Trauung kennen.

Michelle und Fabian bei ihrer Hochzeit auf Schloss Proschwitz unter dem Motto "Shades of Orange".
Michelle und Fabian bei ihrer Hochzeit auf Schloss Proschwitz unter dem Motto "Shades of Orange". © Copyright:Joyn/Christoph Assmann

„Man lässt schon die Hosen runter“, sagt Fabian aus Illertissen in Bayern zu dem Bewerbungsprozess. Michelle sagt dazu: „Man muss ehrlich sein und an sich arbeiten wollen. Außerdem muss man offen für neues sein. Es gab vielleicht auch Gründe, warum man vorher nichts Passendes gefunden hat. Das ‚Beuteschema‘ muss teilweise aufgebrochen werden.“

Beide hatten zum Zeitpunkt der Bewerbung nicht damit gerechnet, tatsächlich durch das Experiment zu heiraten. Michelle beschreibt ihre Bewerbung als „Kurzschlussreaktion“. Fabian vergleicht seine Michelle mit einem 6er im Lotto: „Man denkt ja auch nicht, wenn man Lotto spielt, dass man den Hauptgewinn zieht.“ Doch sie wurden gematcht, beide haben ihren 6er im Lotto gewonnen.

Im großen Finale, das am Montag, 23. Dezember, um 20.15 Uhr auf Sat.1 ausgestrahlt wurde, standen die beiden vor der Frage, ob sie weiter verheiratet bleiben wollen, oder sich für die Scheidung entscheiden. Für das Paar war die Entscheidung klar: Sie wollen die Ehe!

Regenchaos auf Schloss Proschwitz

Die Zeit war für die beiden nicht immer rosig. Noch bevor sie sich bei ihrer Hochzeit das erste Mal sehen durften, bahnte sich das erste Drama an. Die Hochzeit auf Schloss Proschwitz im sächsischen Meißen musste kurz vor dem Start abgebrochen werden. Eigentlich sollte die Trauung vor dem Schloss stattfinden. Doch dann der Schock - es regnete wie aus Gießkannen. „Beim ersten Anlauf war ich noch super neugierig und habe mich gefreut. Beim zweiten Anlauf war ich nur noch aufgeregt durchs warten“, sagt Michelle zum Regenchaos.

Da die Trauung aufgrund des unsteten Wetters nicht mehr draußen stattfinden konnte, wurde sie prompt nach drinnen in den chinesischen Pavillon des Schlosses verlegt. „Erst kurz vor der Trauung ist mir bewusst geworden, wie mutig dieser Schritt überhaupt ist“, verrät die 32-jährige Castrop-Rauxelerin. Auch Fabian durchlebte vor der Hochzeit eine Achterbahn der Gefühle: „An manchen Tagen hab ich mich gefragt: Fabian, was machst du hier?“ Beide standen jedoch stets hinter ihrer Entscheidung. „Normal kann jeder“, sagt Fabian lachend.

Als es dann endlich so weit war, hätte der Moment laut Michelle nicht kitschiger sein können. Als wäre der Moment direkt aus einem Hollywood-Drehbuch entsprungen, kam mit Michelle auch die Sonne rein. Der chinesische Pavillon auf Schloss Proschwitz wird, mit Ankunft der Braut, mit Sonnenlicht durchflutet, wo es doch kurz vorher noch so stark geregnet hatte. Am Altar trifft Michelle dann auf ihren lang ersehnten Ehemann Fabian, „Ich dachte erst, er würde Moritz heißen“, sagt Michelle lachend.

Am Tag der Hochzeit hat dann direkt alles gestimmt. Direkt haben die zwei den gleichen Humor. „Wir waren uns direkt sympathisch, dadurch ist der Druck direkt abgefallen“, beschreibt die Castrop-Rauxelerin.

Die Flitterwochen in Singapur

Nach der Hochzeit ging es dann bald in die Flitterwochen. Für das Paar war diese Zeit wohl die größte Herausforderung. Grade erst kennengelernt, geht es für die beiden, samt Kamerateam, in den südostasiatischen Stadtstaat Singapur. „Man verreist praktisch mit einem fremden Menschen“, sagt Michelle zur Hochzeitsreise bei Hochzeit auf den ersten Blick. Michelle beschreibt sich selbst als introvertiert. Auf der Hochzeitsreise befinde man sich in einer emotionalen Ausnahmesituation. Zwischendurch habe sie sich Ruhe gewünscht.

Auch in Folge sechs der Staffel erzählt sie Matching-Expertin Beate Quinn, dass ihr in den Flitterwochen ihre Ventile, wie Sport, Freunde und das Alleinsein gefehlt haben. Der Stress in den Flitterwochen sei aber nie Fabians schuld gewesen. Die Situation sei irgendwann einfach zu viel geworden. Im Gespräch mit der Redaktion beschriebt sie, dass die ganze Zeit die Kameras um einen herum seien. Man habe nicht die Zeit, mal in Ruhe die Situation zu reflektieren.

„Kein Grund aufzugeben“

Insgesamt sagen Michelle und Fabian, dass sie die Sendung teilweise unterschätzt haben. „Ich dachte, ich bekomme meinen Mann da hingestellt und dann wird alles super“, sagt die 32-jährige Castrop-Rauxelerin. Im Nachhinein sei ihr klargeworden, dass sie etwas naiv an die Serie rangegangen sei.

Obwohl die Beziehung erst am Anfang steht, ist man bereits verheiratet. Die Beziehung sei dadurch direkt auf einem ganz anderen Level. Schon in den ersten Tagen und Wochen musste sich das Paar mit Themen auseinandersetzen, die in „normalen“ Partnerschaften erst nach ein paar Monaten Thema wären.

Trotz allem Stress habe das Paar allerdings nie an seinem Match gezweifelt. Schon in den ersten Stunden zusammen haben die beiden ihre größte Gemeinsamkeit entdeckt – den Humor. Auch in den Episoden der Sat.1-Sendung lachen die beiden viel miteinander.

Eine weitere Gemeinsamkeit, und vielleicht auch der Schlüssel zum Erfolg, ist bei Michelle und Fabian die Kommunikation. Ihre Krisen überstehen die beiden durch klare Aussprachen und Verständnis für den jeweils anderen, „Da habe ich immer als gutes Zeichen gesehen“, sagt Michelle dazu. Beide hatten stets Vertrauen in das Experiment: „Es gab für mich keinen Grund aufzugeben“, sagt Fabian.

Michelle und Fabian, Ehepaar aus "Hochzeit auf den ersten Blick", vor einem See.
Für Michelle aus Castrop-Rauxel und Fabian aus Illertissen ist aus Wissenschaft Liebe geworden. © privat

Erste Schmetterlinge im Bauch

Das Experiment „Hochzeit auf den ersten Blick“ verspricht aus Wissenschaft Liebe machen zu können. Aber wie schnell kann man in so einer Beziehung eigentlich von Liebe sprechen? Michelle und Fabian haben als Wildfremde geheiratet und schnelle Sprünge in der Entwicklung der Beziehung gemacht. „Die Erfahrung schweißt zusammen“, bestätigen beide.

Die ersten Schmetterlinge sind bereits an Tag zwei der Hochzeitsreise im Bauch gewesen. So richtig gefunkt habe es dann aber erst nach Abschluss der Dreharbeiten an einem Wochenende in den Bergen. „Da hat man einfach gemerkt, dass die Chemie stimmt“, sagt Michelle zu dem Wochenende.

Geheiratet haben Michelle und Fabian am 28. Mai 2024. Beim Wort „Liebe“ zeigen sie sich allerdings noch etwas schüchtern. Sie haben sich sehr gerne und echte Gefühle seien auch da, man könne von so etwas wie „Liebe“ reden.

Michelle und Fabian nach HadeB

Für Michelle und Fabian ist klar: Das Experiment hat funktioniert. Auf die Nachfrage zur hohen Trennungsrate der „Hochzeit auf den ersten Blick“-Paare reagieren beide gelassen. Auch Paare, die sich normal kennenlernen und nach langer Beziehung heiraten, würden sich scheiden lassen. Das habe nichts mit dem Experiment zu tun. Beiden sei bewusst, dass eine Beziehung viel und kontinuierlich Arbeit sei. Letztendlich könne niemand die Zukunft vorhersagen.

Die 11. Staffel der Dating-Sendung „Hochzeit auf den ersten Blick“ wurde vom 28. Oktober bis zum 23. Dezember immer montags um 20.15 Uhr auf Sat.1 und in der Joyn-App ausgestrahlt. Diese und alle weiteren Staffeln sind auch weiterhin auf Joyn abrufbar.

Michelle und Fabian küssen sich nach dem Ja-Wort bei ihrer Blind-Trauung.
It’s a match! Michelle und Fabian küssen sich nach dem Ja-Wort bei ihrer Blind-Trauung. © Joyn / Christoph Assmann