Neue Immobilien in Castrop-Rauxel auf dem Markt Von top-gepflegt bis sanierungsbedürftig

Hauskauf bleibt eine Frage der Abwägung: Unterschiede bei gleichem Preis
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Im Vergleich zum Vorjahr sind die Kaufpreise für Häuser um rund 4 Prozent gesunken. Sie liegen aber dennoch um 30 Prozent höher als vor fünf Jahren. Das zeigt ein Blick auf die Berechnungen des Portals „Immowelt“. Stadtweit liegt der Quadratmeter-Kaufpreis in Castrop-Rauxel bei 2562 Euro. Das ist allerdings ein Durchschnittswert.

In Bladenhorst und Frohlinde liegen die Preise – wenig verwunderlich – höher als etwa in Merklinde oder in der Altstadt. Behringhausen und Ickern folgen. Manch Makler preist Ickern derweil als „angesagten Stadtteil“. Dazu tragen gewiss die Neubaugebiete wie an der Emscher im Schatten der Alten Eiche oder das Beerenbruchviertel bei.

Wer derzeit ein Haus kaufen will, muss in den einschlägigen Portalen aber weiterhin genau hinsehen. Manches Objekt wird seit Monaten offeriert wie das sprichwörtliche „saure Brot“. Bei besonders teuren Luxus-Immobilien ist der Inseratspreis zum Teil um 10 Prozent niedriger als vor einem halben Jahr.

Doppelhaushälfte in Behringhausen

Unter den neueren Inseraten auf der Plattform Immoscout24 sticht eine Doppelhaushälfte in Behringhausen hervor. Der Makler titelt das Inserat mit den Attributen „sehr gepflegt“, „ruhige Wohnlage“ und „Top-Ausstattung“. 69 Bilder des Exposés untermauern das. 160 Quadratmeter Wohnfläche bietet das Einfamilienhaus auf einem 276 Quadratmeter großen Grundstück.

Mit dem Baujahr 2002 ist es bei Immoscout derzeit das jüngste der zuletzt angebotenen „gebrauchten“ Häuser zur Eigennutzung. Dem Baujahr entsprechend ist die Energieeffizienz C. Die Garage verfügt über eine Wallbox für eAutos. Der reine Kaufpreis für das Haus liegt bei 469.000 Euro, zuzüglich der Erwerbs-Nebenkosten. Das entspricht einem Quadratmeterpreis von 2931 Euro.

Reihenmittelhaus in Ickern

Mit 2992 Euro/Quadratmeter ist ein kernsaniertes Reihenmittelhaus in Ickern am Rande der Aapwiesen sogar noch etwas teurer. Wohnfläche (120 Quadratmeter) und Grundstück (201 Quadratmeter) sind jedoch kleiner. Entsprechend niedriger ist dann auch der reine Kaufpreis von 359.000 Euro.

Luftbild Siedlung Aapwiesen Castrop-Rauxel Ickern.
In Ickern steht ein Haus am Rande der Aapwiesen zum Verkauf. © RVR 2022

Hell und modern wirkt das sanierte Innere mit lichtdurchfluteter Wohnküche, zwei Bädern und Natursteinböden auch auf den Bildern. Potenzielle Käufer werden bei ihrer Entscheidung jedoch gewiss berücksichtigen, dass das Haus 1958 erbaut wurde, über eine Ölheizung verfügt und das Dach zuletzt 1990 gedeckt wurde.

Doppelhaushälfte in Habinghorst

Mit einem inserierten Kaufpreis von 249.000 Euro ist eine Doppelhaushälfte in Habinghorst aus dem gleichen Baujahr noch einmal 110.000 Euro günstiger. Der Quadratmeterpreis für 95 Quadratmeter Wohnfläche und 175 Quadratmeter Grundstück liegt bei 2621 Euro.

Der als „gepflegt“ beschriebene Zustand schließt derweil Holzdecken und Fliesen mit Retro-Charme ein. Das Haus hat Kunststofffenster mit Doppelverglasung, die jedoch aus dem Jahr 1984 stammen. Das Dach wurde zuletzt 1990 neu gedeckt. Die Gaszentralheizung stammt aus dem Jahr 1998. Die Energieeffizienzklasse ist demzufolge F.

Problem: Folgekosten

Kaufinteressenten für Wohnhäuser werden wie schon seit geraumer Zeit genau abwägen, ob es beim reinen Kauf bleibt. Immobilienexperten weisen immer wieder darauf hin: Häufig müssen nicht unerhebliche Kosten für eine energetische Sanierung, größere Renovierungsarbeiten und womöglich gar eine Kernsanierung in die Kalkulation mit einfließen. Eine Herausforderung. Schnäppchen, so scheint es, sind im Moment eine Rarität.

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