Dem Handwerk fehlt der Nachwuchs Liebe Jugendliche, es muss nicht jeder studieren

Nachwuchs fehlt: Liebe Jugendliche, es muss nicht jeder studieren
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Nachwuchs fehlt: Liebe Jugendliche, es muss nicht jeder studieren

Man stelle sich vor, die Toilette ist verstopft, die Heizung fällt aus oder der Strom ist weg. Und kein Handwerker kommt. Noch ist es nicht so weit. Aber die Lage ist mehr als ernst. Knapp die Hälfte aller offenen Stellen im Bereich der Handwerkskammer Dortmund (HWK) konnte nicht besetzt werden. Schon jetzt fehlen hier 1200 Fachkräfte, 500 allein aus dem Bereich Bauelektrik und SHK. Sanitär, Heizung, Klima – dieses Handwerk wird im Klimawandel immer wichtiger.

Auf der anderen Seite herrscht immer noch bei vielen Eltern die Meinung, dass ihr Kind studieren soll. Auch in Gymnasien hat Handwerk nicht immer einen guten Ruf. Dabei bietet es Jugendlichen viele Chancen. Zuerst einmal einen sicheren Arbeitsplatz. Wer mehr will, kann seinen Meister machen und hat damit einen dem Bachelor gleich gestellten Abschluss.

Handwerk hat goldenen Boden

Gut verdienen kann man auch in den meisten Handwerksberufen. 49 Prozent der für die Konjunkturumfrage befragte Betriebe zahlen übertariflich, weitere 13 Prozent haben das vor. Ein Zimmerer-Geselle kann schnell mehr verdienen als ein Jungakademiker. Und weil zunehmend Handwerksunternehmer einen Nachfolger suchen, bieten sich weitere Chancen.

Manch Elternteil sollte also umdenken, manch Lehrer auch. 72 Prozent der befragten Betriebe fordern eine bessere Berufsorientierung an den Schulen. Aber auch das Handwerk ist gefragt. Es muss hinein in die Schulen, muss ein echter Partner werden. Damit die Kinder merken, dass sie nicht nur mit dem Kopf, sondern auch mit den Händen lernen können.

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