
© Tobias Weckenbrock (Archiv)
Häusliche Gewalt: Castrop-Rauxelerin liegt schwer verletzt im Krankenhaus
Polizei-Einsatz
Häusliche Gewalt hat am Mittwochabend für einen Polizeieinsatz in einer Castrop-Rauxeler Flüchtlingsunterkunft gesorgt. Auch der Rettungsdienst war unterwegs.
Anwohner hörten Hilfeschreie, dann rasten mehrere Einsatzwagen der Polizei und der Rettungsdienst der Feuerwehr mit Blaulicht durch die Siedlung. „Weiß da jemand was?“, fragte ein Anwohner am Mittwochabend (30.3.) in der Facebook-Gruppe „Du bist Castroper, wenn...“
Grund des Aufgebots war ein Fall häuslicher Gewalt, erklärt Polizeisprecher Andreas Lesch auf Anfrage dieser Redaktion am Donnerstag. Der Notruf ging um 21 Uhr bei der Polizei ein. In einem als Flüchtlingsunterkunft genutzten Haus an der Holzstraße habe es bei einem Paar Streit gegeben. Dabei fügte der 32-jährige Mann seiner 26-jährigen Partnerin offenbar schwere Verletzungen zu. Der Rettungswagen brachte die Frau zur stationären Behandlung in ein Krankenhaus.
Die Polizei nahm den Mann vorläufig fest. Polizei und Staatsanwaltschaft ermitteln nun wegen des Verdachts auf gefährliche Körperverletzung. Ob der mutmaßliche Täter in Untersuchungs-Haft kommt, entscheidet ein Richter.
Festnahme wegen Fluchtgefahr
Generell werde nach Fällen häuslicher Gewalt der Täter der Wohnung verwiesen und ein zehntägiges Rückkehrverbot ausgesprochen, erläutert Lesch. Während dieser Dauer haben die Opfer häuslicher Gewalt Zeit und Gelegenheit zu überlegen, wie es weitergeht. Die vorläufige Festnahme hänge mit der besonderen Situation zusammen. Bei dem mutmaßlichen Täter handele es sich um einen Flüchtling in einer besonderen Wohnungs- und Lebenssituation. Daher habe Fluchtgefahr bestanden, erklärt der Polizeisprecher. Eine juristische Feinheit.
In anderen Fällen häuslicher Gewalt mit schwerer Körperverletzung könne die Polizei den mutmaßlichen Täter vorbeugend in Gewahrsam nehmen – etwa dann, wenn weitere Straftaten befürchtet werden. In beiden Fällen entscheidet ein Richter.
Geboren 1964. Dortmunder. Interessiert an Politik, Sport, Kultur, Lokalgeschichte. Nach Wanderjahren verwurzelt im Nordwesten. Schätzt die Menschen, ihre Geschichten und ihre klare Sprache. Erreichbar unter uwe.von-schirp@ruhrnachrichten.de.
