Dr. Wolfgang Messerschmidt vor einem Bodenprofil: Hier war einmal ein toter Seitenarm der Emscher. Der Fluss spülte Keramikscherben hierher, die sich hier ablagerten und heute bei Ausgrabungen wiedergefunden werden.

© Tobias Weckenbrock

Grabungsfazit: Was fanden Archäologen an der Emscher in Castrop-Rauxel?

rnAm Emscherufer

Ausgrabungen am Emscherufer in Castrop-Rauxel schauten wir uns Ende Oktober vor Ort an. Die Arbeiten sind beendet, der zuständige Archäologe und Grabungsleiter zieht nun ein Fazit.

Habinghorst

, 07.12.2021, 11:55 Uhr

Wochenlang wurde auf dem Gelände sanft und gründlich gearbeitet: Die Archäologen der Firma Goldschmidt aus Düren gruben im Oktober am Emscherufer in Habinghorst auf einer Fläche, die bald für ein Neubaugebiet erschlossen wird.

Hier waren Reste einer vermutlich eisenzeitlichen Siedlung gefunden worden, denen mittels professioneller Grabung auf Kosten des Bau-Vorhabenträgers (Firma Dreigrund Development) auf den Grund gegangen wurde. Ergebnis: Es stimmt, hier standen offensichtlich Häuser in Pfahlbauweise, wie sie für die damalige Siedlungsform in der späten Hallstattzeit zwischen 800 und 500 vor Christus üblich waren.

Jetzt lesen

Das erkannten die Fachleute auch an den Scherben, die man hier fand. Grabungsleiter Dr. Wolfgang Messerschmidt erläuterte jetzt auf Anfrage unserer Redaktion in einer Bilanz: „Wir haben nach unserem Ortstermin vor allem noch in der Schwämmschicht aus der alten Flussrinne gearbeitet und viele weitere verzierte Scherben geborgen. Das hat uns weiter bestätigt, dass es die Zeit war, über die wir schon in den ersten Vermutungen gesprochen hatten.“

FOTOSTRECKE
Bildergalerie

Archäologische Ausgrabungen am Emscherufer

Seit Anfang Oktober laufen Grabungen auf einem Areal direkt südlich der Emscher in Habinghorst. Hier soll einmal Bauland entstehen. Vorher aber untersuchen Archäologen das Areal auf eine Siedlung, die hier zwischen 800 und 500 vor Christi Geburt gewesen sein muss.
22.10.2021

Nach dem Abschluss der Arbeiten vor Ort Ende Oktober / Anfang November schlagen sich die Funde der Archäologen nun in einer umfangreichen Dokumentation nieder. Den Abschlussbericht verfasse Messerschmidt voraussichtlich im Januar. Für die Baupläne haben die Erkenntnisse keine Auswirkungen. Den Bauarbeiten steht in dieser Frage nichts mehr im Wege.