
© Tobias Weckenbrock
Grabungsfazit: Was fanden Archäologen an der Emscher in Castrop-Rauxel?
Am Emscherufer
Ausgrabungen am Emscherufer in Castrop-Rauxel schauten wir uns Ende Oktober vor Ort an. Die Arbeiten sind beendet, der zuständige Archäologe und Grabungsleiter zieht nun ein Fazit.
Wochenlang wurde auf dem Gelände sanft und gründlich gearbeitet: Die Archäologen der Firma Goldschmidt aus Düren gruben im Oktober am Emscherufer in Habinghorst auf einer Fläche, die bald für ein Neubaugebiet erschlossen wird.
Hier waren Reste einer vermutlich eisenzeitlichen Siedlung gefunden worden, denen mittels professioneller Grabung auf Kosten des Bau-Vorhabenträgers (Firma Dreigrund Development) auf den Grund gegangen wurde. Ergebnis: Es stimmt, hier standen offensichtlich Häuser in Pfahlbauweise, wie sie für die damalige Siedlungsform in der späten Hallstattzeit zwischen 800 und 500 vor Christus üblich waren.
Das erkannten die Fachleute auch an den Scherben, die man hier fand. Grabungsleiter Dr. Wolfgang Messerschmidt erläuterte jetzt auf Anfrage unserer Redaktion in einer Bilanz: „Wir haben nach unserem Ortstermin vor allem noch in der Schwämmschicht aus der alten Flussrinne gearbeitet und viele weitere verzierte Scherben geborgen. Das hat uns weiter bestätigt, dass es die Zeit war, über die wir schon in den ersten Vermutungen gesprochen hatten.“
Archäologische Ausgrabungen am Emscherufer
Nach dem Abschluss der Arbeiten vor Ort Ende Oktober / Anfang November schlagen sich die Funde der Archäologen nun in einer umfangreichen Dokumentation nieder. Den Abschlussbericht verfasse Messerschmidt voraussichtlich im Januar. Für die Baupläne haben die Erkenntnisse keine Auswirkungen. Den Bauarbeiten steht in dieser Frage nichts mehr im Wege.
Gebürtiger Münsterländer, Jahrgang 1979. Redakteur bei Lensing Media seit 2007. Fußballfreund und fasziniert von den Entwicklungen in der Medienwelt seit dem Jahrtausendwechsel.
