
© Eva-Maria Spiller
Warnung von Förstern: Wälder wegen der giftigen Raupe nicht betreten
Eichenprozessionsspinner
Die Arme jucken und die Augen brennen. Der Eichenprozessionsspinner ist da. Manche Orte sind besonders stark betroffen. Wer sich dennoch dort aufhält, sollte einige Regeln beachten.
Es brennt und juckt, wenn man an die fiese Raupe mit dem wenig eleganten Namen denkt: der Eichenprozessionsspinner. Die giftige Raupe treibt ihr Unwesen. Die Raupen haben gleich mehrmals Feste in Castrop-Rauxel platzen lassen. Und haben auch den Unterricht an der Nansen-Realschule für ein paar Tage lahm gelegt.
Aber nicht nur an Kitas und Schulen, auf Sportplätzen oder im Parkbad Nord sorgt der Eichenprozessionsspinner für Aufregung. Auch in den Wäldern ist Vorsicht geboten. Sogar besondere Vorsicht, denn hier werden die Raupen-Nester nicht entfernt – bebaute und bewohnte Flächen haben Vorrang.
Warnung: Wälder sollen gemieden werden
„Waldflächen sollten gemieden werden, kaum ein Wald mit Eichen ist nicht vom Eichenprozessionsspinner befallen“, sagt die Försterin Manuela Ortenstein. Wer dennoch unbedingt in den Wald gehen möchte, sollte einige Regeln beachten.
Vorab: Wer trotz Warnungen in den Wald geht, hat mit sogenannten waldtypischen Gefahren zu rechnen. Wer also in den Wald geht und durch die Raupen geschädigt wird, ist selbst schuld.

Manuela Ortenstein ist gelernte Baumwirtschafterin und studierte Försterin. © Privat
Lange Kleidung gegen Brennhaare
Es reagieren nicht alle Menschen gleich auf den Eichenprozessionsspinner. Manche zeigen gar keine Reaktionen auf die Brennhaare. Aber trotzdem sollten Waldfreunde besser nach dem Motto „Vorsicht ist besser als Nachsicht“ handeln.
Grundsätzlich sollten Waldspaziergänge nur in langer Kleidung gemacht werden, das soll zumindest ein bisschen gegen die Brennhaare schützen. Was klar sein sollte: Nester dürfen unter keinen Umständen angefasst werden.
Kleidung nach dem Spaziergang waschen
Nach dem Spaziergang sollte die Kleidung sofort gewaschen werden, um eventuell mitgetragene Härchen wegzuspülen. Eine Dusche nach dem Spaziergang kann auch nicht schaden.
Aber grundsätzlich ist der wahrscheinlich beste Rat, Wälder einfach zurzeit zu meiden. Darum bitten auch die Förster. Schilder mit entsprechenden Warnungen und Hinweisen haben sie inzwischen aufgestellt.
Eichenprozessionsspinner auch für Hunde gefährlich
Außerdem sollten Hunde im Wald angeleint bleiben – zumindest wenn sie nicht gut hören. Denn auch Hunde sind empfindlich gegen die Raupen.
Die giftigen Raupen starten ihr Dasein am Fuße eines Baumes, bevor sie prozessionsartig den Baum hinauf wandern. Daher sind sie auch für Hunde erreichbar und gefährlich.

Der RVR warnt vor den Eichenprozessionsspinnern. © Regionalverband Ruhr
„Zwei bis drei Wochen werden die Raupen noch in ihren Nestern sitzen, bevor sie sich dann verpuppen und schließlich als Schmetterlinge weiterziehen“, sagt die Wald-Expertin. Aber auch danach werden wir noch Spaß mit den hinterbliebenen Nestern der Eichenprozessionsspinner haben. Denn dort bleiben Brennhärchen zurück – und die brennen noch eine ganze Weile.