Sie suchten noch einmal mit großem Aufwand, doch sie fanden nichts: Der Versuch, weitere Beweismittel im Fall des Terrorverdachts um Monir J. (32) und seinen Bruder (25) zu ermitteln, schlug am Montagmorgen (9.1.), dem Tag nach der Festnahme der beiden Iraner, fehl.
Wieder waren allein rund 20 Fahrzeuge von Feuerwehren, Polizei und Analytischer Task Force vorgefahren, wieder war die Lange Straße in Habinghorst auf dem Abschnitt zwischen Georgstraße und Hugostraße stundenlang gesperrt. Gesucht wurde in zwei Garagen im Hinterhof des Gebäudes, in dem auch der Friseursalon „Goldene Schere“ untergebracht ist.

Auf diese Garagen habe der Mieter Monir J. Zugriff gehabt, hieß es aus Ermittlerkreisen. Nach dem Haft- und Durchsuchungsbefehl von Sonntagabend griffen Polizei und Spezialkräfte auch hier zu. Es wurden auch Tonnen abtransportiert, in die zumindest ein Paket verfrachtet worden war. Doch gegen Mittag war die Durchsuchung beendet.
Ein Roboter, der bei der Suche nach den Giften Rizin und Cyanid behilflich war, wurde in einen der Transporter verfrachtet. Und wenig später war aus der Generalstaatsanwaltschaft aus Düsseldorf zu hören: „Wir haben nichts Beweisrelevantes gefunden.“
Wohnung und Garagen versiegelt
Zur Sicherheit zogen sich die Ermittler wie schon am Sonntag spezielle Anzüge über und ließen direkt anliegende Häuser und Wohnungen evakuieren. Ein auffälliges Paket sei gefunden worden, das man untersucht habe. Aber darin war letztlich nichts Gefährliches, wie Oberstaatsanwalt Holger Heming gegen 13.30 Uhr unserer Redaktion bestätigte. Wohnung und die Garagen erhielten ein Siegel der Ermittler und dürfen bis auf Weiteres nicht betreten werden.
Für die beiden Terror-Verdächtigen kommt das ohnehin vorerst nicht infrage: Derzeit liegen dem Haftrichter noch genügend Gründe vor, um sie in Untersuchungshaft zu belassen.
Der 25-jährige Bruder von Monir J. war ohnehin nur auf Wochenend-Besuch in Habinghorst: Er lebt eigentlich in einer Maßregelvollzugsklinik, kann aber am Wochenende raus. J. J. wurde 2019 wegen versuchten Mordes zu sieben Jahren Haft verurteilt.
Er warf am 1. Juli 2018 im Dortmunder Westen nach Alkoholgenuss einen 2,60 Meter langen und zehn Kilo schweren Ast von einer Autobahnbrücke an der Rahmer Straße. Der traf ein darunter fahrendes Auto, in dem eine Frau zum Glück nur leicht verletzt wurde. In der Klinik in Hagen sollte der junge Mann, dem eine kurze Zündschnur attestiert wird, therapiert werden.
Ob er auch ein gefährlicher Attentäter sein könnte, ist nicht erwiesen. Es gibt lediglich Hinweise auf die Planung eines Anschlags.
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Wir waren am Morgen live vor Ort. Das Video sehen Sie unter tinyurl.com/mr3s2vzr